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Lea.Ra

neu

Liebe Forumsmitglieder,

mit einigen hatte ich ja schon Kontakt hinsichtlich einer Wach-OP wegen meines Tumors Nähe Sprachzentrum.
Ich möchte trotzdem noch einmal eine spezifische Frage hier ins Forum stellen.

Es geht um die Entscheidung zwischen zwei OP-Standorten und Verfahren. Mü spricht sich "konventionell" für eine Wach-OP aus, mit dem Argument das man so am besten überwachen könne.

HD möchte schlafend operieren. Er hat mein Gehirn "gemappt" und meint die relevanten Areale seien so weit entfernt, dass kein Risiko bestünde, das eine Wach-OP rechtfertigen würde.

Gibt es hier Menschen mit OP-Erfahrungen? Wart ihr zufrieden mit dem Eingriff?

Mein Bauchgefühl spricht eher für HD. Dort ist auch bereits alles terminiert. Ich hatte mich eigentlich aber schon auf die Wach-OP eingestellt, deswegen überrascht mich die Aussage von dort und macht mich auch etwas zögerlich. Ich würde das natürlich machen, bin aber auch nicht wirklich "scharf drauf".

Alles Liebe
Lea

Mego13

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Liebe Lea,

Leider kann ich nicht so ganz nachvollziehen, warum man nicht das Mappen mit einer Wach-OP kombiniert? Bei mir wurde Beides miteinander verbunden. Allerdings kann die OP-Zeit durch eine Wach-OP verlängert werden, was auch ein höheres Risiko bedeuten kann.
Zudem ist eine "Wach-OP" nicht in dem Sinne "konventionell". Sonst wäre die Durchführung ja die Regel.
Zu Mü und HD kann ich Dir nur sagen, dass beide Einrichtungen einen guten Ruf haben.

LG
Mego

KaSy

neu

Liebe Lea.Ra
Ich habe selbst keine Wach-OP erlebt, weil es keinen Bedarf gab.
Ich habe äußerst viele Berichte gelesen, wo sich die Patienten wegen der Betroffenheit spezieller Hirnregionen FÜR eine Wach-OP entschieden.

Was "Mappen" ist, weiß ich nicht.
Es scheint nichts Neues zu sein?

Wenn es um das Sprachzenttum geht, dann müsstest Du sehr gut vorbereitet werden, um während des Operierens in der Nähe dieser für Dich sehr bedeutsamen Region SOVIEL WIE MÖGLICH vom Tumor zu entfernen.

Es müsste vorher eine weitere Person mit Dir bestimmte Begriffe üben, die dann zu Dir kommt, während die OP das Sprachzentrum erreicht. Dann wird mit Dir geredet und sobald Du das, was Du eigentlich sagen möchtest, nicht mehr oder nur verändert sagen kannst, wird die OP AN DIESER STELLE aufgehört und an einer anderen Stelle des Tumors weiter operiert. Es hängt von der Lage des Tumors zum Sprachzentrum ab, ob das mehrmals geschehen muss.

Falls "Mappen" etwas mit dem deutschen Wort "engl. Map = Karte" zu tun hat, sollte man als Mensch und vor allem als Frau wissen, dass unser Sprachzentrum nicht völlig einheitlich besteht. Es ist individuell ein wenig anders. Bei Frauen kann es sogar an verschiedenen Stellen sein.

Wie das "Mappen" bei Dir persönlich verlaufen ist, das müssten die beiden Ärzte ermittelt haben.
Wenn das so gewesen ist, dann müssten beide "Karten Deines Gehirns" völlig übereinstimmen. Du müsstest bei beiden völlig dieselben Worte gesagt und dann verändert und danach nicht mehr gesagt haben.
Das ist faszinierend ... allerdings kostet das auch doppelt ...
Das weiß ich nicht, ob Dr. K. aus H. bereits so weit ist, dass es in anderen Kliniken noch gar nicht so angekommen ist.
Was ich weiß, ist, dass Dr. S. aus M. auch ein seit Jahrzehnten sehr bekannter Neurochirurg ist und M. zu den sehr bewährten Tumorzentren gehört.

Wenn es mich beträfe, würde ich mich für eine Wach-OP entscheiden, aber bei mir geht es seit 2016 immer wieder "nur um ein Auge" und dafür gibt es nichts, kein "Mappen" von außen.
Mein hervorragender Neurochirurg hat sehr überlegt, welche von den bekannten Neurochirurgen in Deutschland er nutzen könnte, aber es gab keinen, also tat er es selbst.
2020 kam ein Neurochirurg aus Hannover in dieses große Klinikum, das als berlinnahes Tumorzentrum gilt und mit vielen Ärzten ausgestattet ist, die in der Charité extrem hart studiert haben. Es gab einen neuen Zugang, eine leicht veränderte OP, aber von "Mappen" dieser Region war bis dahin und ist auch in den Folge-OPs (01/2022, 11/2022, 11/2023, 01/2024) nie die Rede gewesen.
(Info: Mego13 hatte im Jahr 2019 ihre erste Wach-OP, die mit dem "Mappen" verbunden wurde.)

Du wirst es schaffen - aber wenn Du weitere Folgen und demzufolge weitere OPs vermeiden möchtest ...

KaSy

Lea.Ra

neu

Ihr beiden, danke für eure Antworten!

Ich sehe es in weiten Teilen ähnlich.
@Mego13: warum nicht beides kombinieren - es leuchtet mir nicht ein. Die Heidelberger schätzen das Risiko offenbar derart gering ein. Darf ich fragen, wo Du die OP hast machen lassen, bei der die Verfahren kombiniert wurden?

@KaSy: genau die Netzwerkeigenschaften werden untersucht… Ich füge unten mal einen Link an zur Studie und dem Verfahren. Es scheint mir in der Tat noch relativ neu. Aber ich bin ja selbst noch „neu“ in Thema, also fehlt mir vielleicht auch der Überblick.

https://www.researchgate.net/publication/362099938_Preoperative_function-specific_connectome_analysis_predicts_surgery-related_aphasia_after_glioma_resection

LG und alles Gute!

Mego13

neu

Liebe Lea,

ich war in Bo, die auch über ein eigene Abteilung für Sprachtherapie verfügen. Zudem kann man hier in der Nähe auch Logopädie studieren, was ein klarer Vorteil ist.
Da mein Beruf aber elementar mit Stimme, Sprache und Kommunikation zu tun hat, war die sprachtherapeutische Vorbereitung für mich in geringerem Maße notwendig. Ich habe während der OP auswendig rezitiert, Zungenbrecher gesprochen, Mundmotorikübungen vollzogen. Dazu durfte ich immer wieder für die NC lächeln.

LG
Mego

KaSy

neu

Liebe Lea.Ra
Ich komme leider mit der Studie nicht klar.

Ist es so, dass in beiden Kliniken in H. und M. genau dieselben Sprech-Übungen durchgeführt wurden?

Wenn das nicht erfolgte, wäre ich selbst (!) für die "sichere" OP, also getrennt (1.) "Mappen" von außen, (2.) Kombination während der OP mit dem "Mappen-Ergebnis" und dann (3.) die Möglichkeit des Aufweckens, um völlig sicher zu gehen.

Ich wäre unsicher, ob das "Mappen von außen" mit der Realität des Sprechens Deiner vielen Fachbegriffe wirklich übereinstimmt.

Ob die neue Methode der "getrennten OP" wirklich so sicher ist, da wäre ich selbst unsicher.

Der Tumor müsste sehr einfach liegen, um sich auf die "Getrennt-Methode" einzulassen. Das mag der Arzt aus H. probieren.

Aber weißt Du es wirklich?

KaSy

gregora

neu

Liebe KaSy,

das Wort "mappen" kommt aus dem Englischen, da bedeuetet "Map" soviel wie "Karte" -- man erstellt also eine Karte, wo welche Funktion ist -- vermutlich zB mit einem fMRT oder einer anderen modernen Methode, hier findest Du bestimmt mehr Informationen https://de.wikipedia.org/wiki/Funktionelle_Magnetresonanztomographie sodass Du nächstes mal nicht spekulieren musst.

Beste Grüße aus Tirol

Mirlie

neu

Ich denke folgendes ist gemeint: "Mapping"

"Kontinuierliches subkortikales Mapping zur Überwachung der
Pyramidenbahn bei der Entfernung von motorisch eloquent
gelegenen Hirntumoren"

"Die moderne neurochirurgische Onkologie verfolgt das Konzept der maximalen Tumorentfernung mit gleichzeitiger Funktionserhaltung. Dies ist bei Gliomen eine Herausforderung, da Tumorgrenzen nicht immer sichtbar sind und anatomische Landmarken verschoben sein können. Im folgenden Artikel werden intraoperative neurophysiologische Methoden zur Lokalisation und Überwachung des Primär Motorischen Kortex und der Pyramidenbahn in der supratentoriellen
Tumorchirurgie diskutiert." ...

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/a-1009-5386.pdf

(PDF-Datei mit 7 Seiten)

KaSy

neu

Lieber "gregora" und Mirlie,
Vielen Dank! Da habe ich richtig getippt.
KaSy

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