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Elch

Meine Schwester (46) ist am 14.11.12 wegen rasender Kopfschmerzen notfallmäßig in die Hellersenklinik Lüdenscheid gekommen. Man diagnostizierte einen Hirntumor, der sich nach Operation und histologischer Untersuchung als Glioblastoma multiforma WHO Grad IV rechts occipital von ca. 2,5x3x3 cm Größe entpuppte. Der Tumor ist ganz (in toto) entfernt worden, sie konnte bereits einen Tag später auf die Normalstation und 1 Woche postoperativ nach hause. Die Nachbehandlungen werden am 28.11.12 besprochen. Sie hatte vor und nach der OP Gesichtsfeldausfälle links, hat nach wie vor Beeinträchtigungen beim scharfen Sehen, empfindet so etwas wie Reizüberflutung, wenn sie z.B. durch einen Supermarkt geht und hat das Gefühl, die Dinge rauschen an ihr vorbei und sie gehört gar nicht dazu. Können sich solche Symptome wieder bessern oder ist eher mit einer weiteren Verschlechterung des Seh - und Wahrnehmungsvermögens während oder nach der Bestrahlung/Chemo (die man ja wohl machen wird) zu rechnen? Ich habe auch große Angst davor, dass eine plötzliche Akutsymptomatik wie z.B. ein Krampfanfall oder eine Blutung etc. auftreten können und frage mich, was man als Anwesende/r außer die 112 zu rufen in so einer Situation tun muss? Wer hat da bereits Erfahrungen? Meine Schwester und die nächste Familie und Freunde befinden sich in einem absoluten Schockzustand und nicht enden wollenden Alptraum, obwohl sie ja noch eine verhältnismäßig gute Lebensqualität hat. Sie selber - jahrelang als Bereiterin/Reitlehrerin tätig, 12-14 Stunden schwere körperliche Arbeit geleistet, empfindet sich nun als sehr eingeschränkt, da sie von jetzt auf gleich ihren Beruf nicht mehr ausüben kann, derzeit kein Auto fahren kann und schnell erschöpft und kraftlos ist - mal abgesehen von den Stimmungsschwankungen durch den enormen psychischen Bewältigungsstress. Kann mir Jemand über Erfahrungen berichten oder weiss Jemand Prognostisches?

GG_aus GL

Hallo nur nie den Mut verlieren. Mein Kampf geht jetzt schon 14 Monate und ich habe links Sehstörungen, mein linker Arm und linkes Bein sind beeinträchtigt, aber ich lebe und gehe ab 01.12. wieder in mein Büro Arbeiten!! Ich darf seit 3 Wochen wieder Autofahren und es klappt ganz gut...meine Familie ist glücklich, denn im Februar war ich halbseitig gelähmt und saß im Rollstuhl. Das beste ist aber seit 27. August hatte ich keine OP mehr... vorher in 8 Monaten 4 OPs bedeutet so alle 6 bis 8 Wochen lag ich im OP und der Glio kam raus!! Also nur Mut und nie aufgeben, denn mich hatten auch schon viele abgeschrieben und ich bin immer noch da und will noch lange bleiben!!! LG GG

Rebecca

Mein Vater (52) hat seit der OP Anfang April Probleme mit dem rechten Sichtfeld. In der Reha hat er sehr viele Übungen gemacht unter anderem am PC. Dieses Programm haben wir uns jetzt für Zuhause besorgt und er kann hier weiter trainieren. Der Augenarzt sagt aber vollständig wiederkommen wird sein Sichtfeld nicht jedoch kann es sich in gewissen Bereichen wieder erholen, nach einer gewissen Zeit hätte er sich jedoch dran gewöhnt und könnte mit gewissen Tricks und Übungen alle Situation wieder gut meistern indem er z.B. beim Abbiegen mit dem Auto seinen Kopf mehr drehen muss als zuvor. Er fährt seit 2 Monaten wieder Auto und ist damit schon mal sehr glücklich. Die Erschöpfung und Kraftlosigkeit hatten wir auch, besonders während der Bestrahlung und zu Beginn der Chemo. Wir haben jedoch jeden Tag ein bisschen trainiert indem wir, auch wenn nur kleine, Spaziergänge gemacht haben. Auch hier hat die Reha ihm sehr geholfen, seine Muskulatur und Konzentration wieder zu verbessern und wir bleiben auch weiterhin dran indem er ab dieser Woche anfängt, ins Fitnessstudio zu gehen und regelmäßig die PC-Übungen macht für die Konzentration und Sehfähigkeit.

Alles Gute!

sharanam

Hallo Elch, das Problem mit der Reizüberflutung ist/war bei mir auch. Ein Jahr lang war das ganz extrem, so dass ich mich nie über eine Straße getraut hätte, weil sich zu viel bewegt. Auch die Geräusche sind zu laut. Aber das hat sich nach und nach gebessert. Aber vollständig weg ist es nach über 2 1/2 Jahren nicht. Habe mich damit angefreundet. Viel Glück, dass es bei ihr besser läuft.

heike

Ich hatte 2004 einen ähnlichen Befund. Die Konzentrationsgähigkeit und die Gesichtsfeldeinschränkung hat sich durch Computertraining ( über meine Neuropsychologin) langsam verbessert. Mit der Zeit übernehmen benachbarte Hirnareale die Funktion der ausgefallenen Bereiche, sodaß meine Sehfähigkeit seit 2004 auf ein fast reguläres Maßwiederhergestellt ist.

Also, nicht den Mut verlieren !

Alles Gute
Heike

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