Hallo an alle,
ich (51) bin im Februar 2018 an einem recht großen Meningeom operiert worden. Genaue Größe weiß ich tatsächlich nicht mehr, nur dass es schon viel zu groß zum Bestrahlen war. Leider konnte es aufgrund der sehr ungünstigen Lage - in der Schädelbasis - nur teilentfernt werden, da ansonsten zu große Risiken damit verbunden gewesen wären.
Mir geht es soweit gut. Anfangs hatte ich Probleme mit Doppelbildern, was sich aber nach 3 Monaten zum Glück reguliert hatte.
Seit 2018 fahre ich jedes Jahr in Begleitung meiner Schwester zur Nachsorge in die Uniklinik. Jedes Mal sitzt in der Neurochirurgischen Ambulanz ein anderer Arzt vor mir, der mir erklärt und sagt, wie der Stand der Dinge ist - bisher keine Veränderung.
Mit jedem Jahr, das vergangen ist, wurden meine Ängste und Sorgen kleiner, dass der Tumor erneut wachsen könnte.
In diesem Jahr nun war ich im August erstmals alleine dort. Völlig sorglos, da das zuvor erstellte MRT auch in diesem Jahr keine Veränderung zeigte.
Leider entwickelte sich das Gespräch mit dem Arzt in eine Richtung, die ich nicht vorhergesehen habe. Er fing plötzlich an mir zu erklären, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch sei, dass nach 8 Jahren eine Veränderung erkennbar würde, da das Meningeom ja sehr langsam wachsend sei und eine Veränderung dann erst sichtbar würde. Sie würden jedes Jahr die neuen MRT Bilder mit denen von 2021 vergleichen.
Er fragte mich, ob ich bereits bestrahlt worden sei.
Ich verneinte, dass der Tumor damals zu groß gewesen wäre und mir das als nächste Option genannt worden sei, falls sich nochmals eine Veränderung zeigen würde.
Daraufhin meinte er, dass man dann schauen müsse, in welchem Bereich der Tumor wachsen würde und dass man dann vermutlich den Schädel nochmals öffnen und erneut den Tumor abschaben müsse, bevor bestrahlt werden könne. Auch dass eine komplette Entfernung halt nicht oder nur sehr schlecht möglich sei, da der Tumor so ungünstig läge und auch zum Teil Knochen durchwuchert hätte. Die Hirnhaut würde dann auch beschädigt und man müsse diese künstlich erneuern. Es seien viele rehabilitative Maßnahmen nötig, um mich wieder auf die Beine zu bekommen.
Auch wenn er sich mein Alter betrachte, wäre die Wahrscheinlichkeit einer Dynamik im Wachstum in den nächsten 30 Jahren sehr hoch. Außerdem wäre es meistens auch so, dass der Tumor nach den Wechseljahren wieder wachsen würde.
Das waren alles Infos, um die ich in keinster Weise gebeten und mit denen ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Eigentlich wurde meine Angst in den letzten Jahren kleiner, doch nun werde ich vermutlich jedes Jahr Angst vor der jährlichen Kontrolle haben.
Ich bin nach diesem Gespräch völlig kopflos und durcheinander aus der Klinik 'geflüchtet'. Ich war total durcheinander und Panik stieg während meiner 2-stündigen Autofahrt nach Hause in mir auf. Ich bin in den darauffolgenden Tagen komplett neben mir gestanden, habe wenn ich auf meinen Nachsorgetermin angesprochen worden bin, keine Luft mehr bekommen und geheult. Allmählich geht es wieder.
Ich kenne 2 Damen, die älter sind als ich und bei denen der Tumor im Alter kleiner würde bzw. unverändert blieb.
Bitte: gibt es hier in der Gruppe Erfahrungen, ggf auch medizinische Sichtweisen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Wachstums nach so langer Zeit ist, bzw. wie sich die Wechseljahre darauf auswirken können?
Vielen Dank schon mal...