Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

Petra A.

Hallo zusammen,

Das Glioblastom meines Vaters ist trotz 3-maliger Operation, Bestrahlung mit 59,4 GY und verschiedener, direkt hintereinander gegebener Chemo´s immer wieder gekommen, bzw weiter gewachsen.

Seit 4 Wochen schrumpfen die inzwischen 3 Glio-Herde jedoch, was auf die Kombination von Litalir und Laif 600 zurück geführt wird.

Seit heute darf mein Vater nun das Litalir nicht mehr nehmen, da er nur noch einen Thrombozytenwert von 58000 und einen Leukozytenwert von 1,2 hat. Er soll für mindestens eine Woche aussetzen und es soll kurzfristig ein neues Blutbild gemacht werden.

Meine Fragen:
Ist es richtig bei den genannten Werten auf das Litalir zu verzichten?

Gibt es Möglichkeiten die Thrombo- und die Leukozyten zu verabreichen ohne deshalb auf das Litalir verzichten zu müssen?

Was sind die Folgen, wenn die Werte so tief bleiben?

Mein Vater hat Angst, dass seine Tumorherde wieder anfangen zu wachsen, wenn er seine Chemo unterbricht. Deshalb bin ich -wie immer- für jede Antwort dankbar.

Allen alles Gute

Petra

PD DR. Mursch

Es ist richtig und empfehlenswert, die Chemo zu unterbrechen.
Ansonsten könnte es zu schweren Infektionen und Blutungen kommen. Die Transfusion von Thrombozyten ist nicht sinnvoll, da die Halbwertszeit zu kurz ist. Diese Massnahmen UM die Chemo möglich zu machen, ist nicht üblich und eher riskant.

Gabriele[a]

Die Leukozyten kann man mit Medikamenten z.B. Neulasta regulieren. Das ist eine Spritze, die man sich selbst verabreichen kann und hält dann ca. 2-4 Wochen an. Wir haben nur durch direktes nachfragen beim Onkologen dieses Präperat verschrieben bekommen. Wenn die Leukozyten so tief fallen gehen manchmal auch die Thrombozyten runter, so war es zumindest bei meinem Mann. Die Thrombozyten können nur im Notfall reguliert werden, z.B. um eine Operation zu ermöglichen. Bei meinem Mann sind bei der Behandlung mit Gleevec/Litalier die Blutwerte (Leukos und Thrombos)dann im akzeptablen Bereich geblieben als er leider wieder Cortison nehmen mußte. Auf Anfrage hat der Onkologe uns mitgeteilt, dass Cortison die Leukozyten erhöht. Da reichte auch schon die Dosis 3x1,5 mg/t. Anti-Thrombose Spritzen können die Thrombozyten wohl auch senken. Die lässt mein Mann in der Regel jetzt auch weg. Wir sind der Ansicht, dass die Chemopause bei meinem Mann ggf. zum Progress beigetragen hat, da bis zur 2. Pause kein Progress erkennbar war. Er wurde jetzt umgestellt auf Litalier und Laif 600 (12Stk./t). Vielleicht kannst Du mir sagen wie schnell die Therapie bei Deinem Vater angesprochen hat und wie die Dosierung ist, da wir nach ca. 14 Tagen sehr am zweifeln sind, ob sie wirkt.

Herzliche Grüße

Gabriele

Petra A.

Hallo Gabriele,

das vorletzte MRT war am 19.04.2004, das letzte am 19.05.2004. Innerhalb dieser Zeit sind die Herde deutlich geschrumpft. Die Dosis von Litalir war
1-1-1 und von Laif 600 4-4-4.

Wie hoch ist die Dosierung des Litalir bei Deinem Mann ?
Hat Dein Mann auch ein Glioblastom oder einen anderen Hirntumor?
Wie lange war die Chemopause bei Deinem Mann?

Vorher hat mein Vater auch Glivec/Litalir erhalten, was leider nicht half.

Ich werde den behandelnden Onkologen (ich gehe davon aus, dass Dein Mann und mein Vater beim Gleichen sind!) nach dem Medikament Neulasta fragen und bedanke mich für den Tip.

Ich hoffe, dass Du mir nochmal antwortest.

Bis dahin alles Gute

Petra

Gabriele[a]

Hallo Petra,

mein Mann hat auch ein Glioblastom, das so ziemlich austherapiert ist.
Die Dosis Litalir ist ebenfalls 1-1-1. Die Chemopausen meines Mannes waren unterschiedlich, entsprechend dem Blutbild zwischen 3 Tagen und einer Woche. Die Thrombos haben sich immer rasch erholt, die Leukos nur ganz schlecht vor allem wenn sie schon unter 2 gefallen waren. Lies mal die Packungsbeilage von Litalier, da steht soweit ich weiß auch drin, dass bei sehr niedrigen Leukos die Gefahr der Thrombozytose (??) höher ist. Wir haben daher immer darauf geachtet, dass die Leukos nicht so tief sinken.
Hat sich bei Deinem Vater erst durch die Aufnahmen die Verbesserung gezeigt, oder hat er selber das Gefühl gehabt, dass die neurologischen Defizite besser werden, oder z.B. die Anfallshäufigkeit (soweit sowas bei ihm vorlag) abnahm. Mein Mann hat nämlich das Gefühl, die Defizite nehmen zu und die Anfälle auch. Er nimmt die Komb. Litalier 1-1-1/Laif 600 aber erst seit 1 Woche und hatte zuvor schon 1 Woche Laif in Komb. mit Gleevec/Litalier 1-0-1 genommen. Es wäre schön, wenn Du mir nochmal antworten könntest.

Herzliche Grüße Gabriele

Petra A.

Hallo Gabriele,

wir hatten ca. 3,5 Wochen nach Einnahme des Litalir/Laif 600 den Eindruck, dass sich die Motorik meines Vaters deutlich besserte. Die sprachlichen Verbesserungen sind so gering, dass wir sie nicht so direkt spüren konnten.
4,5 Wochen nach Einnahmebeginn (19.05.04) bestätigte sich dieser Eindruck dann in der Form, das die Tumorherde geschrunpft waren.
Anfälle hatte mein Vater noch nie.

Ich habe außerdem gehört, dass das Laif 600 bei einigen Patienten auch als Monotherapie wirksam sein soll, aber mir fehlen bislang ausreichende Infos.
Ich will mich aber in den nächsten Tagen mit Herrn Prof. Dr. Vogel in Verbindung setzen, der damit schon länger arbeitet und nach seiner Meinung fragen.

Mein Vater hatte übrigens, als er noch Gleevec/Litalir einnahm, auch die Litalirdosis 1-0-1, so dass ich mich frage, ob nicht vielleicht die erhöhte Dosis schuld an seinem miserablen Blutbild sein kann.
Ebenso könntet Ihr Euch fragen, ob dies auch die Ursache für die gehäuften Anfälle Deines Mannes sind.

Ich habe auch noch ein paar Fragen:

Wie habt Ihr es geschafft, darauf zu achten, dass die Leukos nicht unter 2 sinken?
Wie lange ist die Erstdiagnosestellung bei Deinem Mann her?
Unter welchen Defiziten leidet er (außer den Anfällen) ?

Ich freue mich auf Deine Antwort. Gute Besserung für Deinen Mann.

Petra

Gabriele[a]

Hallo Petra,

vielen Dank für Deine Auskunft, noch habe ich Hoffnung, dass die Therapie doch anschlagen könnte. Da Dr. Dresemann diese Wo nicht da ist habe ich Prof. Vogel, den ich sowieso kontaktieren wollte ob er ggf. eine OP wagen würde, auch auf die Behandlung mit Hypericin/Litalir angesprochen und er meinte, dass es 4 bis 6 Wo dauern kann, um zu beurteilen ob die Therapie anspricht. Leider kommen im Moment so große Probleme mit Anfällen dazu, dass ich diesbezüglich dringend etwas unternehmen muß.
Mein Mann hatte die Erstdiagnose in 11/98 Astro II und das Glioblastom gesichert seit 9/03. Leider hat er seit März einen Progress der langsam zu einer Halbseitenparese führt und ganz geringfügige Wortfindungsstörungen verursacht. Dazu kommen seit 2 Monaten starke Depressionen, gegen die bislang auch das Laif nicht wirkt. Nun zu Deiner Frage bezüglich den Leukozyten. Mein Mann hat immer dann, wenn die Blutwerte nicht mehr besonders gut waren bereits nach 3 Tagen das Blutbild wieder kontrollieren lassen, so dass die Leukos nur 2 mal unter 2 gefallen sind. Als er dann anfing mit Neulasta zu spritzen, konnte man eine gewisse Regelmäßigkeit feststellen, d.h. zuerst steigen die Leukos bis auch 15-20 an und sinken dann allmählich. Wenn man eine gewisse Regelmäßigkeit erkennen kann, lässt es sich ganz gut steuern.

Ich würde mich freuen, wenn Du mir schreibst, wie es bei Euch mit der Behandlung weiterging.

Bis dahin alles Gute Euch allen

Grüße von Gabriele

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.