Wann beginnt die Strahlentherapie nach der Operation?

Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum. Habe ein Meningiom was letzte Woche teilweise entfernt wurde. Meine Symptome ( Doppelbilder) sind verschwunden. Der Rest soll bestrahlt werden.
Kann mir jemand sagen, wieviel Bestrahlung durchschnittlich gemacht werden und wann man damit nach der OP anfängt?

LG

Hallo,

es kommt zunächst auf den Resektionsgrad, die Lokalisation des Tumors und dessen Graduierung an. WHO I+II Meningeome können bei symptomatischen, nicht komplett resektablem Tumor mit 54-57,6 Gy bestrahlt werden. Ein anaplastisches Meningeom (WHO III) kann postoperativ mit 60-64 Gy betrahlt werden.

Kläre diese wichtigen Fragen jedoch unbedingt mit deinem behandelden Neurochirurgen. Dieser wird dir alles beantworten.

Viele Grüße

Felix

Liebe Nönönö,

(Dein Nickname sagt alles, was jeder Betroffene fühlt!)

Dein Meningeom wird nach der OP nachbestrahlt werden, weil es nur teiloperiert wurde.
Deine verschwundenen Symptome deuten darauf hin, dass Teile des Hirns in der Nähe des Meningeoms waren (und noch sind), die für das Sehen zuständig sind. Diese wollte der Neurochirurg nicht beschädigen. Deshalb ließ er sicherheitshalber einen Teil des Tumors dort.

Momentan hast Du eine Naht, die noch nicht abgeheilt ist. Diese muss erst "strahlensicher" verheilt sein, bevor mit der Bestrahlung begonnen werden darf!
Bei mir hat sich das jeweils der Strahlenarzt angeschaut.
Wenn zu früh mit der Bestrahlung begonnen wird, verhindert das die weitere Heilung der Naht!

Das kann wenige Wochen dauern.
In dieser Zeit besteht noch kein Risiko, dass der Tumorrest deutlich wächst.

Inzwischen kannst Du zu dem vom Neurochirurgen empfohlenen Strahlenarzt gehen (oder Dir selbst einen suchen).

In der Nähe der Sehstrukturen ist es so, dass der Sehnerv maximal 54 Gy aushält, bis zu dieser Strahlendosis darf bestrahlt werden, evtl. weniger.

Die dortigen Physiker berechnen für die Lage und Größe Deines Restmeningeoms ganz genau, wie hoch die Dosis innerhalb der Teile des Tumors sein muss. Und wie der Sicherheitsbereich um den Tumor herum bestrahlt wird, in dem Rest-Tumorzellen sein können, die zu einem neuen Tumor (Rezidiv) wachsen könnten.

Üblich sind fraktionierte Bestrahlungen (Zerlegung der Gesamtdosis in einzelne Teile=Fraktionen). Es wird von Montag bis Freitag nur mit bis zu 1,8 Gy (in Deinem Fall) bestrahlt.

In der Zeit dazwischen erholt sich das gesunde Gewebe bzw. es repariert sich selbst.

Weitere Sicherheiten für das gesunde Gewebe bieten die mehreren verschiedenen Einstrahlrichtungen. Dadurch wird das selbe Hirngewebe weniger oft durchquert.

Insgesamt dauert die Strahlentherapie also üblicherweise 30 Tage = 6 Wochen.

Während dieser Zeit giltst Du als fahruntüchtig (drei Monate nach der OP auch). Der Strahlenarzt wird Dir eine Verordnung für die Krankenkasse geben, mit der Du die Fahrten zur Strahlentherapie beantragen kannst. Dann wird Dir die Kasse ein Taxiunternehmen empfehlen (oder Du musst Dir selbst eins suchen).

Sprich mit dem Strahlenarzt über eine Anschlussheilbehandlung (AHB)! Du wirst sie brauchen.

Ich wünsche Dir für die weitere Therapie viel Erfolg!
KaSy

Ich hatte eine Bestrahlung 1x mit Radiochirurgie.

Teil OP wollte ich nicht, denn es ist Quatsch den Kopf zu öffnen wenn es nicht komplett entfernt werden kann.

Danach benötigt man keinerlei Krankschreibung oder gar Reha. Zum Glück. Also kann man nicht sagen dass man sowas immer benötigt.

Ich habe am nächsten Tag ganz normal gearbeitet.

Diese 30x Bestrahlung wurde mir auch vorgeschlagen, aber das wollte ich nicht , da dies 6 Wochen täglich Stress und Belastung wäre und ich dann auch krank geschrieben hätte werden müssen.

Lass dich daher von verschiedenen Methoden gut beraten.

Ja , alles sehr viel Input. Werde eure Anregungen berücksichtigen. Werde erstmal meinen endgültigen Entlassungsbericht abwarten und dann einen Termin zur Strahlentherapie machen..
LG

Zur Korrektur, Lissi.
Es gibt Tumore, die sind so gross, dass man erst eine grösst mögliche Resektion vornimmt, die, je nach Lage, eben nur teilweise möglich ist, immer in Abwägung möglicher Schäden und dem Nutzen.
Der Rest wird dann bestrahlt.
Die meisten Patienten haben keine Wahlmöglichkeit so wie du, und auch keine Wahlmöglichkeit betreffend der Bestrahlungsart.

Wir sind Laien, und das sage auch ich, die im Erstberuf im medizinischen Bereich gearbeitet hat.

Tumoren, und besonders Hirntumoren, sind ein Spezialgebiet, dafür gibt es Spezialisten, denen wir vertrauen müssen, es bleibt uns gar nichts anderes übrig.

wegen der Bestrahlungsart Ich sollte ich 30 x bestrahlt werden - habe mir das angehört und gesagt auf keinen Fall - das tue ich mir nicht an

Bin zu RadiochirurgieÄrzten und die sagten 1x Bestrahlung. Perfekt.

klar hätte ich sofort das gemacht, was Ärzte sagten, dann hätte ich keine Wahl gehabt.

Hallo Lissie,
ich bin neu hier und lese mich gerade ein. Vergangene Woche hatte ich ein Gespräch mit einem Radiologen, welcher mir ebenfalls etwas von 6 Wochen Bestrahlung erklärt hatte.
Kannst Du mir bitte per PN schreiben, wo Du zum Thema Radiochirurgie warst? Ich hatte darüber Vorfeld gelesen und daher den Termin in der Radiologie um mich zu informieren.
LG Guller

Willkommen bei uns Guller!

Schön, dass du in unser Forum gefunden hast!

Hier sind ganz viele Gleichgesinnte, und alles ganz liebe Menschen, die gerne ihre Infos teilen, oder auch nur mit ein paar netten Worten über Krisensitutionen helfen.

Da du in einem Beitrag mit Meningeomen geschrieben hast, denke ich, dass du auch eines hast - ich auch - weiß es auch erst seit ein paar Wochen, und meine OP ist am 14.10.19

GLG

Meine OP war im Juli 2016, WHO 2,kleiner Resttumor, 6 Wochen von MO-Fr bestrahlt, 60 G,Beginn war im Dezember. Seitdem erst alle 3 Mo, dann 6 Mo, jetzt 9 Monate Kontroll MRT und bislang keine Veränderungen .