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Thema: Wann Chemotherapie bei Glioblastom?

Wann Chemotherapie bei Glioblastom?
Stefan[a]
11.02.2003 09:00:27
Hallo zusammen,

mein Vater (56) hat seit gut einer Woche ein Glioblastom IV, das sehr gut operiert werden konnte. Eine Bestrahlung mit eventuell gleichzeitiger oder daran anschliessender Chemotherapie scheint die Therapie der Wahl zu sein.

Fuer mich stellt sich da folgende Frage: Wenn sich, was ich nicht hoffe, trotz Bestrahlung und Chemo ein Rezidiv bilden sollte, dann wachsen doch genau diese Zellen nach, die nicht auf Bestrahlung und Chemotherapie ansprechen. Was bleibt dann noch fuer eine Behandlungsmoeglichkeit fuer das Rezidiv? Nur die Operation und eventuell eine andere Chemotherapie? Nochmalige Bestrahlung ist ja angeblich erst nach zehn Jahren wieder moeglich (warum eigentlich?).

Waere es dann nicht besser, zuerst nur zu bestrahlen und dann abzuwarten, ob etwas nachwaechst, das man dann mit der ersten chemischen Keule in den Griff bekommt; dann bei nochmaligem Rezidiv die zweite Chemotherapie und so weiter.

Herzlichen Dank und liebe Gruesse,

Stefan
Stefan[a]
Ruth[a]
11.02.2003 10:34:20
Hallo Stefan,

mein Vater 57 ist seit Juni 2002 auch an einem Glioblastom erkrankt. Wir haben Bestrahlung und Chemo zusammen gemacht! Es ist von Mensch zu Mensch wohl unterschiedlich und man kann nicht sagen was das richtige ist.
Wir sind bis dato Rezediv frei und hoffen es auch noch lange zu sein.
Momentan geht es ihm wirklich sehr gut. Er ist nicht mehr der gleiche Mensch wie
früher aber wir und er kann damit leben.
Chemo und Bestrahlung in einem sind zwar die extreme Therapie, aber was will man machen. Du weiß genauso gut wie ich, wie bei so einer Diagnose die Dinge stehen.
Man muß so schnell wie möglich sämtliche Therapien warnehmen.
Es sollt jedoch bei dieser Methode darauf geachtet werden das ein Leberschutzmittel sowie Präperate zur Schleimlösung für die Lunge eingenomment wird.
Durch diese zusätzlichen Nebentherapien und Vitamine hat mein Vater die Chemo und Bestrahlung gut überstanden. Das man immer ein auf und ab in diesen Zeiten hat ist wohl normal.
Ich wünsche dir viel Kraft, die wirst du brauchen.
Falls du noch Fragen hast werde ich Sie dir gerne beantworten.

Liebe Grüße Ruth
Ruth[a]
H. Strik
11.02.2003 20:43:26
Diese Frage ist nicht mit endgültiger Sicherheit zu beantworten und Sie werden für beide Vorgehensweisen Ärzte finden, die das empfehlen. Allerdings spricht Einiges dafür, die Chemotherapie bereits zu Anfang zu geben. Die Auffassung der meisten Neuroonkologen ist, dass dann die Zeit bis zum Rezidiv länger ist. Im Rezidiv gibt es die Möglichkeit, auf ein anderes Chemotherapieschema umzustellen. Aber die meisten Kollegen sind der Auffassung, dass die Chemo am Anfang am besten wirkt, während es bei erneutem Wachstum schwieriger ist, an die zellen heranzukommen (schließlich ist mehr Tumormasse da, die behandelt werden muss). Wie gesagt, endgültig beweisbar ist keine der Auffassungen.
Bestrahlung ist nur einmal möglich, da die Nebenwirkungsrate auf das Gehirn zu sehr ansteigt. Das endet dann in schweren intellektuellen Einbußen.

Gruß,
Dr. H. Strik
Neurologie Uni Göttingen
H. Strik
Bianca[a]
11.02.2003 22:21:43
Hallo Stefan,
habe Dir weiter unten geantwortet. Ich denke man behandelt gleich voll Stoff,
weil sonst ja gleich ein Rezediv kommt. Und es ist ja nicht so, dass man
bei einen Rezidiv überhaupt keine Behandlungsmöglichkeiten mehr hat.
Liebe Grüße
Bianca
Bianca[a]
Ingrid-OL
11.02.2003 23:26:18
Mein Mann hat ein Gliasite-Verfahren bekommen , also eine Innen-Außen -Bestrahlung - die schweren intelektuellen Beeinträchtigungen sind gekommen. Ich würde , zum heutigen Zeitpunkt , von diesem Verfahren Abstand nehmen.
Ingrid-OL
Stefan[a]
12.02.2003 13:59:15
Danke fuer die Antworten. Eine Ueberlegung war, dass man die Chemotherapie erst nach moeglichst vollstaendiger Operation (evt. auch des Rezidivs) anwendet. Dann besteht ja die Chance, dass man moeglichst viele der therapieresistenten Zellen schon rausgeschnitten hat. Allerdings scheint es aber sowieso am Besten, die rezidivfreie Zeit so gut wie moeglich zu verlaengern.

Beste Gruesse,

Stefan
Stefan[a]
Heikr
13.02.2003 10:10:46
Hallo Stefan, bin ganz neu im Forum, habe allerdings exakt das gleiche Problem... Allerdings handelt es sich um meine Mutter, 56 Jahre. Glioblastom erfolgreich operiert. Bestrahlung spricht gut an, Nun die Frage, Chemo ? Koenntest Du mir evt. alleDeine Antworten schicken, dann muss ich nicht noch mal fragen bzw. nur spezifizierter.
Lieben Dank schon mal und viel Kraft fuer Deinen Vater und Dich !

Heike
Heikr
Stefan[a]
13.02.2003 10:11:35
Hallo Heike,

sämtliche Antworten dieses Forums findest Du auf dieser Seite. Falls ich aber noch anderweitig
Informationen bekommen sollte, schicke ich sie Dir gerne. Auch für Deine Mutter und Eure ganze Familie
alles Gute,

Stefan
Stefan[a]
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