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Thema: Wann darf man nach der Operation wieder Sport machen?

Wann darf man nach der Operation wieder Sport machen?
Natschi
02.01.2014 12:25:04
Hallo,
Also ich habe vor der Op 4 mal die Woche Sport getrieben im Fitnesstudio.
Die Op war vor 4 wochen und ich habe das Gefühl einfach nicht voran zu kommen,ich bin ständig müde und kaputt,sobald ich schneller gehe oder so also mein puls etwas zum steigen bringe,spüre ich meinen puls im kopf,ich möchte wieder mehr leistung bringen können in meinem Alltag,ich habe überlegt wieder mit leichtem Training anzufangen um meine ausfauer und kraft wieder zu bekommen.
Was denkt ihr,wie lange nach der op muss man auf Sport verzichten?
Gerne eine Antwort von einem der Ärzte hier.
Lieben gruß Natschi
Natschi
Dr. Orchidee
02.01.2014 12:59:54
Hallo Natschi,
mit mäßigem Training/ Koordinationstraining ( Pilates, Yoga, Cardio-Fitness, Rumpfstabi, Radfahren etc.) kannst Du ohne weiteres beginnen und langsam die Dynamik (step-Aerobic, Zumba etc.) steigern,- nach anfänglichem Staunen über die eigene Schlappheit kommt das Staunen, wie schnell der Körper sich der gesteigerten Belastung anpasst.
Bei guter Heilung der Schädeldecke/ Resektionshöhle spricht nichts dagegen nach ca. drei Monaten sich wieder an Maximalbelastungen heranzutrauen - befrag dazu aber bei der nächsten Nachsorge Deinen Neurochirurgen, übers Netz kann ich zu Deinem individuellen Befund nichts sagen. Bei Dir kommt das erhöhte Blutungsrisiko durch die Antikoagulantien hinzu.
Selbst Sport-Junkie habe ich eine Woche nach der OP vorsichtig und unter Anleitung mit Koordinationsübungen angefangen nach und nach langsam Umfang und Intensität gesteigert - und nachdem die Bestrahlung durch war endlich wieder "richtig" Sport getrieben. Ich mache fast alles, außer Ski-fahren und Fußball.
Viele Grüße und gedrückte Daumen auf dem Weg zur Fitness-Queen der Mucki-Bude, Orchidee
Dr. Orchidee
Natschi
02.01.2014 14:05:09
Das hört sich ja suupper an ;)
Vielen Dank !!!!!
Dann werd ich mich mal wieder rantrauen ;)))
Natschi
Mörchen
02.01.2014 14:28:32
Hallo Natschi,

Ich kann dem Beitrag von Orchidee nicht mehr viel hinzufügen!

Ich habe ca. drei Wochen nach der OP in der AHB wieder angefangen zu trainieren. Die Therapeuten meinten nur, dass ich eben noch langsam machen soll (z.B. auf dem Laufband nur gehen), damit die OP-Narbe nicht aufreist.
Anfangs ärgerte ich mich sehr über meinen Körper, da ich bereits nach zehn Minuten auf dem Laufband total fertig war, obwohl ich doch nur GEGANGEN bin... Aber dann ging von Woche zu Woche mehr, sodass ich nach ca. drei bis vier Monaten wieder komplett die Alte war ;)

Achtung: Nur schwimmen durfte ich noch nicht! Erstens wegen der OP-Narbe und zweitens wegen dem epileptischen Anfall, den ich vor der OP hatte.

Liebe Grüße,
Mörchen
Mörchen
Dr. Orchidee
02.01.2014 15:16:11
Natschi,... mir fällt gerade ein, das Du eine Eisenmangelanämie hast. So lange die nicht behoben ist fehlen dir die "Sauerstoffträger" im Blut für erhöhte körperliche Belastung, auch ein Grund für Deine aktuelle "Schlappheit".
Grüße, Orchidee
Dr. Orchidee
Natschi
02.01.2014 17:32:43
Ja stimmt.......mrin Eisen :(
Aber mit Sport darf ich trotzdem anfangen oder ?
Ich brauch unbedingt wieder Energie,dieses kaputt sein stört mich wirklich extrem.........
Natschi
Prof. Mursch
02.01.2014 22:05:10
Ich halte den Beitrag von Dr. Orchidee für sehr gut.
Sportverbote sollten wirklich nur gut begründet ausgesprochen werden.
Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass umso mehr Verbote ausgesprochen werden, je unsicherer und unerfahrener der Therapeut ist.
Sport stärkt die Koordination, die Kraft und das Selbstwertgefühl. Man muß aber seinen Patienten kennen, wissen was er kann, und ihm dann individuelle Ratschläge geben.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Natschi
03.01.2014 10:29:29
Vielen Dank Prof.Mursch,
ja das sehe ich auch so,ich werde mich ab Montag wieder langsam rantasten im Fitnesstudio und werde hoffentlich alles wieder stärken können.
Ich denke mein Körper wird mir zeigen bis wohin ich gehen kann.
LG Natschi
Natschi
Felsquellwasser
03.01.2014 12:28:39
Laufband Ergometer Nordic Walking
alles in Maßen
ich stimme allen Beiträgen zu
es ist toll sich wieder zu spüren
bin keine Fitness Quenn geworden
aber als Prinzessin gehe ich schon durch

Auch von mir der Hinweis
alles in Absprache mit einem Arzt,
viel bringt nicht viel.

In der Regel steht dir ReHa Sport zu ,wird von der KK übernommen,
es ist wichtig ,dass die Leute in dem Fitness Studio sich auskennen
mit deiner Krankengeschichte.

Viel Glück
H2 O
Felsquellwasser
wando
03.01.2014 13:19:41
Hallo Natschi,

Du hast hier schon sehr viele nützliche und beachtenswerte Hinweise zum Sport bekommen. Es ist in erster Linie natürlich auch die Frage danach, was Du machen kannst und was Dir "bekommt". Ich war vor meiner Erkrankung auch in einer Sportgruppe einmal pro Woche, ansonsten hatte ich durch unser großes Grundstück (mit Weinberg) ohnehin schon immer viel Bewegung und Ausarbeitung.

Durch meine Vorerkrankung, in deren Folge dann der Tumor festgestellt wurde, ist mir bereits vor der Cyberknife-Behandlung von meinem Neurologen gesagt worden, daß ich mich möglichst nicht bücken soll und "Kraftanstrengungen" meiden sollte. Wollte ich erst nicht wahrhaben, dem ist aber so, bücke ich mich längere Zeit, dann meldet sich mein Untermieter, der ja immer noch da ist, meist zeitnah mit heftigem Schwindel und Schmerzen. Deswegen auch, meiner Meinung nach, Ausprobieren, was kannst Du selbst, was bekommt Dir gar nicht bzw. was solltest Du auf Arztanraten wirklich vermeiden.

Ich habe mir noch vor meiner strahlenchirurgischen Behandlung, die Mitte Mai letzten Jahres erfolgte, einen Schrittzähler gekauft und bin dann bei mir im Grundstück jeden Tag, bei Wind und Wetter, meine Runden gelaufen. Hab angefangen, mich mit einfachen Dingen zu konditionieren und habe es auch aufgeschrieben und immer eine Bemerkung dazu, wie es mir ging/geht. Man muß einfach ein "Gefühl" dafür bekommen, was geht und was nicht. Falscher Ehrgeiz ist da glaube ich nicht angebracht, wir müssen Abstriche machen in der körperlichen Belastbarkeit - und alles schön langsam mit Bedacht.

Bei Deinen "körperlichen Ertüchtigungen" wünsche ich Dir viel Spaß und weiterhin gute Besserung.

Liebe Grüße.

Andrea
wando
Andrea 1
03.01.2014 17:36:37
Welche Sportarten auch sehr fit und gesund machend sind, sind Tischtennis und Federball - okay, jetzt sagt man ja nur noch Badminton dazu.
Einzig benötigt man möglicher Weise "einen Ballaufheber" dazu oder man geht beim aufheben in die Knie, aber bückt sich nicht, weil sich dadurch der Druck im Kopf ziemlich stark erhöht, aber das merkt man SEHR schnell und macht es dann schonender.
Bei beiden Sportarten wird man sehr schnell warm, hat jede Menge Spaß und der Ehrgeiz, der einen dabei packt, tut sein Übriges. Dart spielen macht auch Spaß, aber trainiert nicht wirklich die körperliche Ausdauer. Lediglich die Armmuskeln und die Zielgenauigkeit, aber welches vielleicht durch das selber Zusammenrechnen der Punktzahlen irgendwie wieder kognitives Training wäre. Also doch auch ganz gut. ^^
LG Andrea :-)
Andrea 1
diggi
05.01.2014 19:12:39
Hallo alle zusammen,
kann mich euren Meinungen nur anschließen. War vor OP begeisterter Jogger, musste ich ebenfalls auf Nordic Walking reduzieren (geht schon) und kopfüber turnen ist verboten worden, hatte eh keine Muse dazu, zwecks Schwindelanfällen. Schwimmen wurde mir auch verboten, aber nur wegen der Narbe.
LG Katrin
diggi
bluesky
05.01.2014 20:25:53
Hallo Natschi,
ich hatte nach meiner OP auch einen starken Eisenmangel (hatte ich aber auch letztes Jahr schon). Der wurde dann mit einer Infusion behoben (dieses Jahr auch). Dann hieß es nach der OP eben : Spazierengehen. Aber mir wurde das auch bald zu langweilig. Ich habe dann etwa 8 Wochen nach der OP (und eben nach erfolgter Eiseninfusion) das erste Mal wieder versucht gaaaanz langsam zu joggen. Von Seiten der Ärzte war das ok. Die meinten, dass es erlaubt sei, wenn es mir nicht weh tut. Und es hat nix weh getan (: Und von da ab hab ich ganz langsam wieder gesteigert. Mittlerweile ist die OP 8 Monate her und ich gehe wieder regelmäßig laufen, tanzen, snowboarden. Also eigentlich genauso wie vorher. Es braucht einfach sehr viel Geduld bis der Körper wieder ganz auf der Höhe ist. Ich glaube, es ist einfach nur extrem wichtig, sich da nicht zu übernehmen und mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Lieber zu lange langsam machen, als nachher die Konsequenzen davontragen zu müssen. Aber ich kann Dir nur Mut machen: Es gibt Fälle, wo sport-mäßig danach alles so gut geht wie vor der OP (:
bluesky
bluesky
05.01.2014 20:27:03
Nachtrag: Achja und schwimmen bin ich auch wieder gegangen sobald von Seiten der Epilepsie-Ärzte das okay kam (: Allgemein würd ich ja sagen: Sport, Bewegung, frische Luft. Das sind alles Dinge, die einfach nur helfen.

Ich wünsch Dir viel Geduld und Durchhaltevermögen!!
bluesky
Natschi
06.01.2014 08:56:53
Vielen Dank bluesky
Ja mich macht es wirklich hippelig...nicht zum Sport zu gehen.
Es soll einfach wieder normalität reinkommen,was gar nicht so
einfach ist.....
Aber ich werde es langsam und behutsam versuchen
LG
Natschi
Felsquellwasser
06.01.2014 17:45:59
während der Chemotherapie
und und 2 Monate danach war mir schwimmen untersagt
bin leider als Epilepsie Erkarnkte eingestuft
und soll nach Möglichkeit "ohne" Aufsicht nicht ins Wasser.
Inzwischen fühle mich so sicher und so gut
dass ich abtauche usw.
aber ich habe mich daran gehalten
während der Behandlungszeit nicht allein ins Wasser zu gehen
Ich wollte niemanden das zumuten über mich zu wachen.
Liebe Natschi bitte gehe behutsam mit dir um
4 Wochen nach der OP !!!
Ich verstehe dich so gut
Normalität,aber ,es ist eine Zäsur,
lG
H2 O
Felsquellwasser
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