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doppelteropa

Guten Tag miteinander,
in der letzten Woche wurde ich in der Klinik stationär kardiologisch untersucht. U.a. wurde auch ein MRT durchgeführt. Im " Abschlussgespräch" meinte der Kardiologe, dass alles i.O. sei und meine Medikation wg. Herzrhythmusstörungen und hohem Blutdruck verändert werden soll. War kein Thema für mich, Hauptsache das Herz ist gesund. Als ich nach Entlassung den Arztbrief las, war meine Erleichterung verschwunden. Bei der MRT wurde ein Meningeom in der Größe 1,3 cm ×1,0cm×1,0cm diagnostiziert. Ist das nun groß oder eher klein? Morgen werde ich mich um einen Termin beim Neurologen bemühen. Mein Hausarzt ist neurologisch nicht sehr bewandert (soll kein Vorwurf sein).
Liebe Grüße
Jörg

KaSy

Hallo, Doppelteropa
Dass Dein Herz gesund ist bzw. durch eine geeignet angepasste Medikation gesund gehalten wird ist eine gute Nachricht.

Eigenartig finde ich, dass für die kardiologische Untersuchung eine MRT des Kopfes durchgeführt wurde und, wenn diese schon erfolgte, dass der Kardiologe Dich nicht auf das Meningeom hinwies sowie Dir den richtigen Facharzt dafür nannte.

Neurologen können genauso wie Hausärzte nicht auf Hirntumoren bzw. Meningeome spezialisiert sein.

Versuche bitte, einen Termin bei einem Neurochirurgen (NC) zu bekommen und verweise darauf, dass Du gerade den Befund eines Meningeoms erhalten hast!

Du brauchst dafür eine Überweisung, es wird Dir sicher gesagt werden, welcher Arzt sie ausstellen soll.

Ob dieses Meningeom groß oder klein ist, ist weniger von Bedeutung als seine Lage, also ob es nahe an wichtigen Hirnbereichen liegt oder nicht.

Nimm zum NC-Termin die MRT-CD mit sowie den Bericht vom Radiologen und dem Kardiologen.

Für ein Meningeom dieser Größe kann eine einmalige Bestrahlung (Radiochirurgie) oder eine Operation oder auch "wait and see" (Abwarten und nach drei und im Laufe der Zeit mehr Monaten mit MRT kontrollieren) als Therapie infrage kommen.

Ich wünsche Dir einen baldigen NC-Termin, ein ausgewogen fachliches und Dir zugewandtes Gespräch.

Aber auch wenn es mit dem Termin nicht ganz so schnell gehen sollte, das Meningeom wird nicht plötzlich zu einer akuten Gefahr, aber ansehen sollte sich es der Neurochirurg unbedingt.

Alles Gute!
KaSy

doppelteropa

Hallo KaSy,
vielen Dank für Deine schnelle und ausführliche Antwort, welche mich doch zumindest etwas beruhigt. Ich denke, MRT wurde deshalb durchgeführt weil ich heftigen Schwindel in Verbindung mit Herzproblemen hatte. Ich war selbst überrascht, als ich zur MRT gebeten wurde, der Radiologe hat sich gewundert, dass er keine Vorabinfo erhalten hat und ich wusste nicht einmal was untersucht werden sollte. Ich dachte an Herz und/oder Lunge. Danach habe ich weder vom Kardiologen , noch vom Radiologen eine Aussage zum Befund erhalten. Bei der Entlassung wurde vom Kardiologen gesagt, dass alles i.O. sei. Ich habe auch keinerlei Unterlagen o.ä. erhalten, außer den Entlassungsbericht. In diesem steht, so quasi als unbedeutenden Nebenbefund folgendes: Meningeom von 13x10x10mm an der ventralen Schädelbasis rechts paramedian. Kein Nachweis von Hirnmetastasen oder einer Meningeosis carcinomatosa.--
Das ist der einzige Hinweis, den habe ich auch nur deshalb erfahren, weil ich den Arztbrief gelesen habe. Der Hausarzt hat mich aber danach auch darauf aufmerksam gemacht. Da er aber auf diesem Gebiet nicht bewandert ist, hat er mir eine Überweisung zum Neurologen ausgestellt. Dort werde ich morgen nach einem Termin fragen. Er hat sich auch gewundert, dass da kein Hinweis kam, so in etwa, wie haben da etwas gefunden, dass sollten sie abklären lassen o.ä..
Mit diesem Befund kann ich nicht viel anfangen, außer dass meine Gedanken nur noch um dieses Thema kreisen. Meine Frau versucht mir die Angst zu nehmen. Ich bin trotzdem total beunruhigt, zumal ich in 14 Monaten in Altersteilzeit gehe und ich dieses Jahr zweimal Opa geworden bin ( meine ersten Enkelkinder).

KaSy

Hallo, stolzer doppelteropa!

Der zuständige Arzt ist der Neurochirurg!
Lass Dir morgen unbedingt auch dort einen Termin geben!

Beide Fachärzte haben mitunter längere Wartezeiten bis zum Termin.

Und rufe dort an, wo die MRT gemacht wurde und lass Dir die MRT-CD schicken!
Der MRT-Befund wäre auch gut.

Ohne die MRT-Bilder zu sehen, kann der Neurochirurg Dich nicht beraten.

Und auch der Neurologe braucht diese MRT-Bilder, weil er sich um Deinen "heftigen Schwindel" kümmern soll.

Wegen des Meningeoms muss er oder der Hausarzt Dich aber sowieso zum Neurochirurgen überweisen.


Und genieße die beiden Babys! Kein Wunder, dass Dein Herz bei so viel Doppelfreude Purzelbäume schlägt und Dir schwindlig wird.

KaSy

doppelteropa

Hallo KaSy,
Ja ich bin ein überaus stolzer Opa und vielen Dank für deine hilfreichen Tipps.
Der heftige Schwindel war nur an einem Tag für ein paar Stunden. Ich hatte weder vorher noch danach einen Schwindel. Ich habe auch keinerlei neurologische Beschwerden, einzig die Kardiologischen, aber die sind medikamentös bisher gut im Griff.
Beim Neurologen habe ich am Donnerstag einen Termin. Bei uns gibt es eine sehr gute neurologische Klinik, dafür benötige ich aber eine Überweisung vom Neurologen.
Ich habe eine liebe Frau die zu mir hält und mich aufbaut. Mit meinem Chef hatte ich heute ein längeres Gespräch, danach sah ich etwas optimistischer in die Zukunft. Mit meinem Leben bin ich rundum zufrieden und ruhe in einer intakten Familie. Was will ich mehr. Jetzt nehme ich den Kampf auf und lasse mich nicht so schnell unterkriegen.
Liebe Grüße
Jörg

Prof. Mursch

Von der Größe her eher klein, aber es kommt darauf an, wo es liegt, ob ein Umgebungsödem (Wasser im Gewebe) vorliegt und ob es Probleme macht. An manchen Stellen (Sehnerv, hintere Schädelgrube) sollte man es behandeln, oft sind es aber Zufallsbefunde.
Überlassen Sie die Meinung nicht Neurologen. Neurochirurgen kennen sich gemeinhin damit besser aus.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

doppelteropa

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Mursch,
Vielen Dank für Ihren Beitrag.
Mein Meningeom liegt lt. Bericht an der ventralen Schädelbasis rechts paramedian.Beschwerden hatte und habe ich keine. Es handelt sich um einen Zufallsbefund. Der Bericht an den Hausarzt vermittelt auch nicht den Eindruck, als wäre hier Eile geboten.
Ich habe am Donnerstag den Termin beim Neurologen und danach gehe ich zum Neurochirurgen. Am liebsten wäre mir eine wie auch immer geartete Therapie ohne OP. Kann durch diese Therapie ohne OP ein Heilungserfolg möglich sein?
Vielen Dank.

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