Hallo,
ich habe vor zehn Jahren den ersten MRT Befund eines Meningeoms bekommen. War ein Zufallsbefund, weil die Fragestelllung damals eine ganz andere war. Die Radiologin sprach mit mir nach der Untersuchung und meinte, ich bräuchte mir keine Sorgen machen. Das Meningeom sei harmlos, würde wenn überhaupt nur langsam wachsen, und es würde reichen, es alle ein bis zwei Jahre zu kontrollieren. Nach zwei Jahren war da auch keine Veränderung zu sehen und so habe ich mir weitere Untersuchungen gespart. Ich leide nämlich an extremer Klaustrophobie und ein MRT ist für mich der reinste Horrror. Da ich eine Jodkontrastmittelallergie habe, kommt ein CT auch nicht in Frage als Alternative.
Aus irgendwelchen Gründen sind meine Unterlagen von ca 2015 und danach verschwunden, so dass ich den Erstbefund auch nicht mehr auffinden kann. Alle anderen Krankensachen sind sauber in mehreren Ordnern nach Fachgebiet abgeheftet. Ich dachte irgendwann schon, ich hätte mir das nur eingebildet.
Wegen diffuser Beschwerden, die nicht einzuordnen waren, erinnerte ich mich 2023 wieder an dieses "Ding im Kopf". Meine Hausärztin gab mir eine Überweisung zum MRT mit Beruhigungsspritze. Leider lehnten das alle Radiologen ab, wegen Asthma.
Ich versuchte von der Krankenkasse ein Upright-MRT bewilligt zu bekommen. Wurde aber abgelehnt, auch nach meinem Widerspruch. Schließlich fand ich 2024 eine Radiologie, die nicht nach Asthma fragten und wo ich dann die "Scheißegal-Spritze" bekam.
Das Ergebnis war, dass das Meningeom leicht gewachsen war. Aber es schien von ihm keine Gefahr auszugehen und meine Beschweden konnten nicht davon kommen, meinte meine Ärztin.
Nun hab ich letzte Woche wieder ein MRT gehabt, weil ich neulich so Ausfälle hatte. Und es ist um einen weiteren Millimeter in jede Richtung gewachsen. Hat jetzt 11 x 11 mm. Ob meine komischen Beschwerden von diesem 1 mm mehr kommen, weiß ich nicht. Steht nicht im Bericht des Radiologen.
Grundsätzlich denke ich, sollte das vielleicht lieber jetzt operiert werden, als wenn es bereits eindeutige Schäden verursacht hat. Auch denke ich, dass ich jetzt mit 65 eine OP noch besser verkrafte, als wenn ich z.B. 75 bin. Und auch die OP selbst dürfte doch wohl weniger gravierend sein, wenn der Tumor noch kleiner ist. Warum gibt's bei Meningeomen immer die "wait and see"-Taktik?
Wie finde ich einen Experten, der meine Situation einschätzen kann? Geht man damit zu einem niedergelassenen Arzt oder gleich in ein Krankenhaus zum Neurochirurgen zur Beurteilung?
Im Grunde würde ich natürlich am liebsten das Meningeom in Ruhe lassen. Wenn es nicht wachsen würde, wäre das wohl auch möglich. Aber so? Nun habe ich allerdings gefühlt tausend Aktivitäten, denen ich nachgehe. Auch einige Reisen sind nächstes Jahr geplant, davon eine fünfwöchige im Herbst in Asien. Zumindest letztere würde ich ungern streichen. Aber nach einer OP braucht man sicherlich Zeit, um wieder "normal" belastungsfähig zu sein, denke ich.
Wäre schön, wenn ihr mir ein paar gute Tipps geben könntet.
Gruß, Polly