(Mummel und Mirli waren schneller, deswegen wiederholt sich einiges vielleicht.)
Liebe bandibine
Es ist gut, dass Du Dich nun recht schnell entschlossen hast, Dich operieren zu lassen. Weniger schön sind die von Dir beschriebenen Folgen.
Die Kopfschmerzen, die Du ab dem 3. Tag hattest, können vielleicht daher stammen, dass Du während der OP und noch einige Zeit danach vermutlich durch den ZVK (Zentraler Venenkatheter) direkt mit Schmerzmitteln versorgt wurdest und dann nicht mehr. Diese Kopfschmerzen sind bzw. waren noch OP-bedingt und können durchaus auch länger andauern. Insofern ist die Aussage der Ärzte, "sie seien normal", richtig.
Du nimmst auch jetzt noch (Tag 11) Schmerzmittel, das ist noch im Rahmen des Möglichen, aber sie sollten weniger werden. Deine Hausärztin würde sich ja, wenn ich das richtig gelesen habe, mit dem Neurochirurgen (NC) absprechen, was zu tun ist bzw. ob eine Vorstellung beim NC erforderlich ist.
Die Klinik, in der Du operiert wurdest, müsste auch ambulante Sprechstunden der NC anbieten, die Du mit einem Überweisungsschein nutzen kannst.
Derzeit könnte es aber auch noch postoperativ möglich sein, direkt auf die Station zu gehen, wo immer einer da ist.
Das mit dem Tinnitus ist natürlich ein großes Problem, vor allem, weil es nicht besser zu werden scheint. Ich kenne mich da gar nicht aus, habe aber ein wenig gestutzt, als Du geschrieben hast, dass Du Tinnitus bereits kennst. Dann müsstest Du doch auch Ärzte kennen, die das behandeln?
Die tauben Stellen am Kopf im OP-Gebiet werden lange bleiben, aber das ist eine unbedeutende Folge. Es sind Nerven durchtrennt worden, um zu Deinem Tumor vorzudringen.
Ob sie wieder zusammenwachsen, keine Ahnung, aber man kann mit Taubheit am Kopf gut leben, besser als mit tauben Füßen oder Händen.
Der Druck im Kopf kommt noch von der OP. Dein Gehirn wurde durch die NCs mächtig geärgert. Es wollte den Tumor unbedingt behalten, Du aber nicht und die Chirurgen haben den Tumor Deinem Gehirn "einfach geklaut". Da reagiert alles Mögliche, um sich dagegen zu wehren und noch lange danach bleibt eine Schwellung im Kopf bestehen, die diesen Druck ausübt.
Das kann wirklich einige Wochen dauern.
Operierte merken das Nachlassen der Schwellung auch daran, dass die Haut über dem OP-Bereich erst so hübsch glatt war und irgendwann sieht man das, was darunter ist, weil die Schwellung weg ist. Man muss aber nicht die ganze Zeit diesen Druck spüren, als Schmerz wahrnehmen und mit Novalgin-Tropfen bekämpfen.
Bei Dir kommen einige Dinge zusammen, die Du wenig unterscheiden kannst. Vielleicht sind es nicht die Koofschmerzen und dieser Druck, gegen die Du das Novalgin nimmst, sondern die besch... Gesamtsituation mit diesem Tinnitus, der meines Erachtens Deine Panikattacken auslöst oder sogar verursacht.
Ich habe dieselbe Frage wie Flurina. Ist eine AHB vorgesehen? Das wäre wirklich gut. Falls nicht, ist es, glaube ich, noch möglich, über die NC der Station das mit dem Sozialdienst der Klinik zu organisieren. Das geht auf jeden Fall zügiger als die Beantragung einer normalen Reha.
Ein CT zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht angebracht. Es wurde vermutlich während oder nach der OP ein MRT gemacht, um zu prüfen, ob alles so entfernt wurde wie es vorgesehen war. Das ist jetzt nicht anders. Du müsstest im Entlassungsbrief eine Empfehlung bekommen haben, wann Du Dich mit einem aktuellen MRT (!) (wegen der Röntgenbelastung meist kein CT) beim NC vorstellen sollst.
Üblich sind drei Monate und wenn das in der Klinik nicht möglich ist, suchst Du Dir ambulante Stellen. Ich würde es aber für ratsam halten, wenn der NC, der operiert hat, Dich anschaut.
Dass Du "wegen der Betten, die gebraucht werden", nicht in die Klinik möchtest, halte ich für absurd. Gibt es wirklich derart viele Erkrankte, deren OP noch problematischer war als Deine am Gehirn mit diesen Folgen?? Du bist wichtig! Du musst keine Rücksicht nehmen! Denk an Dich, Du bist jetzt und noch einige Zeit die Nr. 1 !
Das mit dem Fahrdienst zu den Ärzten müsstest Du die Hausärztin oder die Krankenkasse fragen.
Denk bitte immer daran, dass der Tumor größere Schäden angerichtet hätte und dass es gut ist, dass er das nicht mehr kann.
Du wirst die passenden Ärzte finden, die Dir wegen des Tinnitus helfen.
Es gibt auch Rehakliniken, die sich darauf spezialisiert haben und diese sind auch psychisch für ihre Patienten da, weil Tinnitus die Psyche enorm belasten kann. Dort würdest Du gut und ohne weite Wege betreut werden. Geh es an! Du schaffst das!
Alles Gute auf diesem Weg!
KaSy