Den gestrigen Tag verbrachte ich komplett (mit Warten) in der Notaufnahme zweier Krankenhäuser. Das erste hatte keine Neurologie und im zweiten bin ich sowieso regelmäßig zur Kontrolle. Prompt auch noch "mein" Arzt wg. Krankheit nicht da.
Bei meinem ersten Grand Mal (tonisch-klonisch) saß ich am Schreibtisch, mir gegenüber eine andere Person. Irgendwie merkte ich, dass was nicht stimmt, als würde mein Hirn sukzessive aufhören, zu arbeiten, wollte was zu meinem Gegenüber sagen und merkte, dass ich nicht sprechen konnte und machte mich durch ein Handzeichen bemerkbar. Dachte ich zumindest, war aber nicht so. Dann war ich weg, fiel in der Folge vom Stuhl und fand mich, gerade zurück auf den Stuhl krabbelnd, umgeben von Arzt und Sanis ziemlich benommen und verwirrt wieder. Dazwischen lag eine halbe Stunde.
Gestern Morgen wachte ich auf und hatte exakt das selbe Gefühl, dass sich mein Hirn von mir entfernt und ich entschwinde. So wie in einer Spirale. Panik wg. exakt so schon erlebten Gefühls. Versuchte mit den Armen herumzufuchteln - ging nicht. Versuchte meinen Mann zu rufen - Sprechen ging auch nicht. Danach fehlt Film (da ich nicht weiß, wann es begann und keiner dabei war, kann ich nicht sagen, wie lange). Film geht weiter, als ich schon im Bad auf dem Klodeckel sitze mit einem vor mir stehenden Eimer, von dem ich auch Gebrauch machen musste und mein Abendessen vom Vortag retour ging. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie solche Übelkeit und solchen Schwindel verspürt wie gestern früh! Da es nicht aufhörte und ich wieder sprechen konnte, rief ich meinen Mann. Der wusste auch nicht mehr weiter, nachdem er mich eine Weile so verzweifelt gesehen hatte und rief den Rettungswagen. Mir war wirklich wie sterben! Keine Kopf- und keine Magenschmerzen, aber eine wahnsinnige Übelkeit und der nicht endende Schwindel. Nach einer halben Stunde und einmal Verfahren traf dann auch der RTW ein. Die mussten mich zwangsläufig bewegen, wobei meine Beteiligung recht passiv war. Im Wagen habe ich dann weiter erbrochen. Im KH gab es Vomex i.v. und nach einer Weile wurde es dann besser.
Kann das ein Anfall gewesen sein? Kann man nach dem Anfall so dermaßen verwirrt sein, dass man durchs Haus laufen kann, ohne danach davon zu wissen? Von Übelkeit und Erbrechen im Anschluss hatte ich bislang auch noch nichts gehört.
Da ich mich gestern Abend dann selbst aus dem KH entlassen habe, mit keiner Diagnose, soll ich schnellstens einen MRT- als auch EEG-Termin vereinbaren. So lange gilt Fahrverbot. An Untersuchungen erfolgten außer dem obligatorischen BB, CT, Röntgen vom Thorax (wozu?) und ein paar leichte neurologische Tests, die jeder Epileptiker kennt. Das letzte MRT ist aber gerade mal zwei Monate alt und war in der Ordnung.
Vor dem Fahrverbot graust mir, wohne am Ende der Welt, zwei mal in der Woche öffentliche Verkehrsmittel und die Sache schon einmal ein ganzes Jahr lang praktiziert. Deshalb die Frage, ob jemand Anfälle kennt, die in der eben beschriebenen Art und Weise ablaufen oder ob ich mir Hoffnungen auf was anderes machen kann? Falls es doch ein Anfall gewesen sein sollte, dann habe ich dem persönlich Tür und Tor geöffnet: an dem Tag extrem spät ins Bett (3 Uhr), Alkohol (diesen Tag kam Töchterchen mit einem super Abi nach Hause) und in den letzten Wochen nahm ich die Abendration des Antikonvulsivums recht schlampig ein, also öfters mal nicht.
LG, Liese