Hallo Zusammen,
ich schreibe heute zum ersten Mal. Bei meinem Vater (71 Jahre) wurde vor sechs Wochen nach einem epileptischen Anfall ein Hirntumor identifiziert. Wir mussten drei Wochen auf die OP warten. Die OP wurde viermal verschoben, da kein Bett auf der Intensivstation frei war. Erst beim fünften Mal wurde endlich operiert. Dann hieß es wir müssen fünf Tage auf den Befund warten. Mein Vater konnte schon nach fünf Tagen entlassen werden und bekam einem Arztbrief, in dem stand, dass er ein Glioblastom Grad IV hat. Wir haben dann durch Internet Recherchen erfahren, was das heißt.
Eine Woche später haben wir in dieser Klinik einen Termin zur Besprechung der Diagnose und weitere Therapie erhalten. Als wir zum Arzt reinkamen, wusste dieser noch nicht mal worum es geht und hat sich die Patienten Akte dann erst angesehen.
Er teilte uns dann das mit, was wir ja schon durch den Arztbrief wussten und dass noch nicht klar ist welche Therapie durchgeführt werden soll, da noch molekularbiologische Ergebnisse für verschiedene Marker ausstehen. Die Ergebnisse benötigen 4 bis 6 Wochen nach dem operativen Eingriff.
Jetzt meine Frage:
dauert es immer so lange bis die Therapie festgelegt wird und muss man nicht so schnell wie möglich nach der OP mit der Behandlung anfangen? Mein Vater ist 71, bekommt man bei der Ersttherapie nicht grundsätzlich Bestrahlung und Chemotherapie mit Temozolomid.
Außerdem könnt ihr mir vielleicht ein Zentrum für eine zweite Meinung empfehlen.
Ich habe noch eine weitere Frage, mein Vater bekommt jetzt ein starkes Epilepsiemittel, um einen erneuten Anfall zu verhindern. Dieses Mittel verträgt er leider nicht gut. 20 Minuten nach der Einnahme ist mein Vater so müde und schwach, dass er nur noch auf der Couch sitzt. Dies hält bis Nachmittags an, danach wird es etwas besser. Aber abends muss er das Medikament wieder nehmen. Wir haben dies dem Arzt in der Klinik mitgeteilt. Er sagte aber, dass mein Vater dieses Medikament nur auf eigene Verantwortung absetzten kann. Bei der Nachfrage nach einem anderen Medikament sagte er nur das andere wäre noch stärker.
Muss ein Epilepsiemedikament genommen werden, obwohl der Tumor jetzt ja erst mal soweit wie möglich entfernt wurde und habt ihr Erfahrung mit einem gut verträglichen Epilepsimedikament?
Entschuldigt, meinen langen Bericht :-).
Liebe Grüße
Tammy