Januar 2008 lernte ich meinen Mann kennen.
August 2011 kauften wir uns ein Haus.
Januar 2012 stellte sich nach einem epileptischen Anfall bei meinem Mann ein Gehirntumor raus. Durch den Krampf brach er sich selbst 8 Deckplatten der Brustwirbelsäule.
Hausarzt, Neurologe und Orthopäde mussten ran. Wir nahmen uns die Zeit für eine Zweitmeinung und nach 1 Monate ließ er sich in der Uni bei einer Wachkraniotomie operieren. Astrozytom WHO 3 war es laut Pathologe und lag wohl schon ca 10-15 Jahre im Kopf.
Der Tumor liegt am Sprachzentrum. Es sind noch 20% vorhanden. Er konnte nicht sprechen, schreiben und seine Gedanken waren bei früher.
Ich nahm mir die Zeit dabei zu sein. Lernte seine Gedanken zu lesen und half ihm wo ich nur konnte. Selbst heute begleite ich ihn zu jeden Arztbesuch. Gedanken, was passiert, wie es weiter geht usw. habe ich mir nie gestellt. Ich war mir sicher, dass alles gut gehen wird. Ich bin von Natur aus ein positiv denkender Mensch.
Danach Reha, 30 mal Bestrahlung mit Chemotabl. und noch 6 Zyklen Chemotabl. (Temozolomid-Therapie). Er leidet unter Kopfschmerzen bei jedem Wetterwechsel. Hauptsächlich Tiefdruck, positiv dabei ist, dass er damit schlafen kann.
April 2013 2. Reha
Mai 2013 Nierenprobleme
Juni 2013 Hirnschlag
Laut Aussage der Ärzte eine Nebenwirkung der Bestrahlung.
Januar 2014 Reflux (Schluckstörung)
Mai 2014 Fazialisparese (Gesichtslähmung)
Juli 2016 Magenprobleme
2017 Wurde er in den Vorruhestand geschickt und ich wurde arbeitslos. Wir hatten auf einmal 2500 Euro weniger im Monat. Dafür haben wir uns noch. Wir machen keine großen Sprünge, leben unser Leben und genießen soviel wie wir bekommen können. Gesundheitlich geht es ihm seit dem besser. Er braucht nur noch halb soviel Medikamente. Hat keine Magenbeschwerden, Reflux, Nierenbeschwerden, nimmt kein Levetiracetam mehr. Seit der Druck des „Arbeitgehens“ weg ist und man weiß, wofür man lebt, kann es nur noch bergauf gehen. Die regelmäßigen MRT Ktr. sind auf 1x im Jahr gesetzt und bis jetzt ist alles unverändert. Das letzte sieht genauso aus wie das erste nach der OP. Ernährung haben wir umgestellt und versuchen weiterhin nur positiv zu denken, auch wenn wir noch einiges renovieren müssen.
2019 Wir hoffen weiter und genießen mit einer guten positiven Einstellung. Es ist schön alles gemeinsam zu machen, morgens zusammen aufwachen und weiter zu denken.
Wir bekommen soviel davon geschenkt.