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pipes84

Hallo!
Bei meinem Freund wurde im Dezember 2013 ein Astrozytom III diagnostiziert. Nach der Op folgte Strahlentherapie u. Chemo mit Temodal. Bis zum MRT Ende September 2015 keine Auffälligkeiten.
Im Januar diesen Jahres wurde beim MRT eine "enhancende Struktur ventral des linken Frontalhornes (0,8 mm)" festgestellt. Neurochirug 1 zog eine Veränderung durch die Strahlentherapie in Betracht und ordnete ein PET-CT an. Da das PET-CT unauffällig war, schlug er vor, 6 Monate abzuwarten. Neurochirug 2 konnte Veränderung durch Strahlentherapie nicht ausschließen, fand es allerdings eher unwahrscheinlich, dass diese Veränderung nach zwei Jahren so plötzlich erfolgt. Erneutes MRT zeigte Vergrößerung. Strahlentherapie wurde begonnen. Die Ärzte waren sehr zuversichtlich diesen noch sehr kleinen Tumor komplett zu entfernen oder zumindest den Wachstum zu stoppen.
Jetzt 3 Monate nach der Bestrahlung MRT: deutliche Größenprogredienz den linken frontalen Prozesses (Vergrößerung nunmher auf rund 2 cm) mit ausgedehntem periokalem Ödem.

Nun ist die "Enttäuschung" natürlich riesig. Wie kann es die Strahlentherapie nicht die gewünschte Wirkung erzielt hat?
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Ödem von der Strahlentherapie und nicht vom Tumor ist?

Wie wird es jetzt weiter gehen? Chemo? Op? Im Vorfeld wurde schon gesagt, dass eine Op aufgrund der Lage ungern durchgeführt werden möchte. Aber wird die Chemo mehr als die Bestrahlung helfen?

Danke und mit besten Grüßen

fasulia

mich würde als Hintergrundinformation noch interessieren, welche Begründung Neurochirurg 2 hatte, trotz negativem PET-CT eine Strahlentherapie- ich nehme an Gamma oder Cyberknife?- zu machen oder wusste er davon nicht, weil sie Neurochirurg 1 angeordnet hatte?

ein Ödem drei Monate nach Bestrahlung ist nicht ungewöhnlich-
und in der Regel tun sich die Ärzte schwer diese Größenprogredienz klar abzugrenzen bzw. einem Tumorwachstum zuzuschreiben-
das scheint ja auch in eurem Fall so zu sein...gehe eigentlich davon aus, dass dies in der Vorbesprechung/ Aufklärung erwähnt wurde.
Welche Anhaltspunkte gibt es um von einem Tumorbedingten Geschehen zu sprechen?

pipes84

Neurochirug 2 meinte,dass man sich nicht zu 100% auf das PET-CT verlasssen kann. sowohl er als auch der Strahlenarzt hielten es für eher unwahrscheinlich, dass sich nach zwei Jahren noch so plötzlich Veränderungen von der ersten Strahlentherapie zeigen.

Dass ein Ödem nicht unwahrscheinlich ist, ist uns bekannt. Wir wären beruhigt, wenn es "nur" das Ödem war. aber im MRT-Befund steht ja, dass das, was vorher schon da war nunmehr rund 2 cm groß MIT Ödem. für uns Laien klingt das nun so als wäre da nun der Tumor und eine Schwellung.

Tatsache ist, dass sich seit Januar; zwei Jahre nach der ersten Diagnose auf der anderen Seite etwas befindet, dass trotzdem Bestrahlung wächst.

Die MRT-Ärztin, die ja nun zu einer sofortigen Vorstellung beim Arzt riet, scheint dies auch so zu sehen.

Stek

Kann aus eigener Erfahrung nur sagen,das auch noch nach 2 Jahren hier und da KM-Läsionen postradiogen nicht unüblich sind.
In der Literatur sind Beispiele nach 20 Jahren dokumentiert.
Einfach eine KM aufnehmende Struktur zu bestahlen nach negativen PET Befund erschließt sich mir nicht.
Ich würde nochmal ein (FET)-PET beantragen.
Nur so weiß man was wirklich ist.

Alles Gute !

hopeflower

Bei uns leider anders.

Eine neue Läsion, innerhalb 10 Wochen auf 1.8cm gewachsen,
dann im FET-PET unauffällig und somit Entwarnung,
dann wieder neurologische Probleme,
im MRT wieder gewachsen auf mittlerweile 3.6cm,
dann ein Diffusions-Perfusions-MRT wo Blutgefäße sichtbar waren - es wurde gesagt "eindeutig keine Strahlennekrose, aber ein großer Progress".

Wir hatten schon viele PET scans und hatten immer eindeutige Ergebnisse die konsistent waren, aber dieses Mal hat aber das PET Entwarnung gegeben, obwohl da doch etwas ist wie es scheint.

ABER
mir ist nur unser Fall bisher bewusst, und sonst war es bei uns auch immer gut.

melle7979

Hallo ihr Lieben...... :-)
.....wie sehr sich manche Verläufe ähneln!
Auch bei meinem Freund waren die Ergebnisse ( nach neurologischen Defiziten) von MRT und PET sehr unterschiedlich.( Rezidiv inoperabel, Temodal und Strahlentherapie)
Leider haben wir mittlerweile Gewissheit........
Nichts hat was gebracht, der blöde Tumor lacht alle aus :-(
Ich wünsche euch alles Gute !

Prof. Mursch

Eine Vergrößerung 3 Monate nach Bestrahlung sagt nicht so viel aus.
Weder in die eine noch die andere Richtung. Ob man das PET wiederholt oder ein Biopsie macht oder entfernt, kann man so im Internet nicht sagen.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

pipes84

Vielen Dank für Ihre Antwort Herr Prof. Dr. Mursch.
Wie ist das gemeint, dass die Vergrößerung nicht viel aussagt? Das Ziel der Bestrahlung war die "Entfernung" bzw. ein Stop des Wachstums. Wieso sollte eine Vergrößerung dann in Ordnung sein?

Prof. Mursch

Weil Sie 3 Monate nach der Bestrahlung typischerweise ein Ödem und eine Kontrastmittelaufnahme durch das zerfallenen Gewebe (Nekrose) haben können. Oder leider aber Tumor, der nicht reagiert.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

pipes84

Öden ist klar.Aber Wachstum?Oder meinen Sie,dass das Wachstum vom zerfallenen Gewebe stammen kann?

Prof. Mursch

Genau, mehr KM-Aufnahme ist nicht immer Wachstum.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

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