KoelnerMR16

Hallo zusammen,

mein Rediziv ist nun ein Oligodendrogliom, Grad 3, Histologie IDH!-R132H, mutiert, ATRX Wildtyp, 1p/19q, Co-deletiert, homozygote CDKN2A/B Deletion, zentral /parietal

Warum soll die Photonen- oder Protonenbehandlung gemacht werden? Wer kennt den Unterschiede?

Ich habe in 2001 / Astro III - damals Jod-Seeds bekommen (30Gy und zusätzlich extern 30 Gy von außen.

Wer kann mir den Unterschied erklären? Danke

Mego13

Lieber Kölner,

ich weiß, die Situation belastet Dich extrem. Photonen sind der bisherige Standard bei Oligodendrogliomen. Das liegt in der Natur dieses Gliomtypes begründet: Sie wachsen Infiltratitiv UND diffus. Das heißt, Du kannst einen Tumormittelpunkt sehen. Die Ränder sind aber teilweise wolkig (Flairs). Was in diesen Wolken herum passiert, lässt sich nicht genau sagen. In der neuesten neuroonkologischen Literatur für Mediziner (Verlag Kohlh...) wird spekuliert, ob in dieser Wolkenumgebung auch Tumorzellen sind.

Bei Photonenbestrahlung fällt die Strahlung zu den Rändern hin ab. Das schädigt (zeitweise) das gesunde Hirngewebe. Protonen bestrahlen punktgenau. Was bei Kindern ein Vorteil ist, auch bei Hirntumorarten, die einen genauen Korpus haben. Protonen führen aber auch eher zu Nekrosen. Gerade bei Oligodendrogliomen kann man nach ein paar Jahren nicht mehr genau sagen, was sich in diesen Bereichen abspielt.

Der bisherige Goldstandard bei Oligodendrogliomen, der auch in Studien nachgewiesen wurde, ist: OP mit der möglichst größten Entfernung von Tumormasse, PhotonenBestrahlung mit 54 bis 60 Gy, 4 bis 6 Zyklen PC-Chemo.

Das genannte Gerät ist ein Hochleistungsgerät, was viele Einstrahlungspunkte durchspielt und so die besten Punkte für Dich errechnet. In der Anwendung ist es dann hochpräzise und damit schonend für das gesunde Gewebe.

LG
Mego

Oligohui80

Hallo zusammen,

auch bei den Protonen bestrahlt man mehr als den tatsächlichen Tumor (also das gesunde aber vielleicht infiltrierte Gewebe ist dabei). Es handelt sich um ca. +2cm. Ich habe verstanden, dass auch dort die volle Dosis ankommt, weil man annimmt, dass sich dort die nicht sichtbaren Tumorzellen befinden.Die Strahlen kommen aus 2 bis 3 Richtungen.

LG
Marie

Mego13

Ihr Lieben,

Bei mir kamen die Strahlen bei der Photonenbestrahlung aus 5 bis 6 Richtungen, auch mit Hochpräzisionsgerät. Bei mir waren es 27 × 2 Gy.
Sicherheitssaum und abfallende Ränder können etwas unterschiedliches bedeuten.
Ich habe übrigens von 2019 bis 2021 an einer neuropsychiatrischen und kognitiven Ministudie teilgenommen. Zumindest in meinem Fall ließen sich keine psychischen und kognitiven Folgen nachweisen.
Die rein körperlichen Folgen, die ich habe, entstanden durch die PC-Chemo und durch die sehr schlechte Betreuung des damaligen ambulanten Onkologen.

@Kölner Wenn Dein Name einen gewissen Ortshintergrund hat, bin ich mir sicher dass Dir das dortige Zentrum Empfehlungen mit Sinn / Verstand empfiehlt. Egal wie optimal es läuft. Für Bestrahlung und PC brauchst Du psychische und auch körperliche Kraft. Die bekommst Du auch dadurch, dass Du Deinem Behandlungsteam etwas vertrautst.
Das heißt auch manchmal einfach vorwärts laufen oder humpeln oder sich vorwärts schieben lassen.
Du schaffst das!

LG
Mego

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