Ich muss meine Seele befreien und vieles rauslassen um endlich Seelenfrieden zu finden.
Vorweg: Wir befinden uns knapp im Jahr vier nach der Diagnose von meinem inzwischen 15 jährigen Sohn. 🙏
Hallo liebe Community,
ich möchte euch allen unsere Geschichte von 2020 an bis heute so detailliert wie möglich schildern, weil ich selbst weis, wie es ist mit offenen Fragen anfühlt.
Mein Sohn lebt! Mein Sohn ist eigentlich recht gesund auf die Welt gekommen, zwar mit Kaiserschnitt, aber er entwickelte sich meiner Meinung nach recht solide.
Rückblickend auf die Diagnose, würde ich allerdings schon sagen das vieles etwas merkwürdig verlief als bei seinem jüngeren Bruder.
Schwimmen, Fahrradfahren, Sport und sonstiges welches mit körperlicher Belastbarkeit und Dynamik zu tun hatte, hat er recht schwer bewältigt.
Er hatte bei der Entwicklung auch Auffälligkeiten wie Aggression und auffälliges Verhalten (Haare ziehen von anderen Kindern) usw……
Damals waren wir im sbz aber man sagte uns das solche Entwicklungs Verzögerungen normal sein.
Er hat bis heute und damals einige Ticks gehabt, Sachen die er immer wieder durchlaufen muss, sei es jeden Abend Popcorn machen ob er dies isst oder nicht. Zu jeder Tages Zeit sein Frühstück haben, eine Zeitlang hatte er mit Staubsaugern viel zu tun, ob daheim oder bei Freunden suchte er diesen um dann damit zu spielen oder es zu begutachten.
Wir hatten oft den Eindruck, dass gewisser Informationen nicht zu ihm hineingedrungen sind, er hatte immer wieder fragenden Blick und brauchte recht lang um eine Antwort zu finden, insbesondere in den Schulfächern Mathe. Natürlich denkt man sich als Eltern nicht viel dabei, im Gegenteil man ist frustriert und denkt sich Mensch was ist nur los mit dir. Heute sieht man es natürlich anders und bereut vielleicht das eine oder andere Wort.
Kurz um ein sonderbares Kind.
Mein Sohn bekam die Diagnose am 23.01.2020
Symptomatische Merkmale:
- Augen Probleme (er sah verschwommen, oft taten die Augen etwas weh)
Der Lehrer bat uns zum Augenarzt zu gehen, ggf benötigt er eine Brille da er von weiten nicht gut erkennen kann.
- nüchternes Erbrechen zu jeder Tageszeit, oft morgens.
- Kopfschmerzen (dumpfes Drücken, Druck generell)
- Schwindel beim liegen, laufen und stehen.
- kribbeln an seinen und Füße (linke körperhälfte) hinzu Verkrampfung und nicht mehr kontrollierte funktionale Selbstständigkeit.
- er hat eine Hemiparese linksseitig, da der Tumor sich in der rechten Hälfte befindet, macht die Symptomatik in der entgegengesetzten Seite im Körper aus.
Diese Einschränkung hat er bis heute noch. Wobei es nach der Zeit besser werden sollte, wieso? Darauf werde ich später drauf zurück kommen.
Nachdem die üblichen Tests gemacht worden waren, bekamen wir die Diagnose Hirntumor.
Man sagte uns das es nach einem bösartigen aussieht und wir erstmal eine Biopsie machen müssten um sicher zu gehen aber man könne diesen nicht operieren.
Auf dem pathologischen Bericht stand wört wörtlich drauf:
Die Bonner Kollegen stimmen uns zu bei der zweitmeinung, dass es sich um ein glioblastom handelt, den wir per Schnellschnitt ermittelt haben.
Als der Bericht von Bonn kam, war ich etwas irritiert.
1.) der eingangstempel aus Bonn liegt 5 Tage weiter als das was die Kollegen hier in der Klinik schrieben.
2.) waren die Daten falsch: das Alter stimmte net mein Sohn war 12 und nicht 15
Der Vorname stimmte aber der Nachname nicht.
Nur Diagnose und Geburtsdatum waren identisch.
Tumorgewebe wird in Heidelberg auch molekularbiologisch untersucht.
Auf eigener Regie habe ich den Kontakt zu der verantwortlichen Person gesucht.
Mir wurde dann freundlicherweise der Bericht geschickt.
Es stand fest, dass es sich um ein glioblastomhaltigen Tumor handelt, allerdings einer mischkultur über die es leider noch keine großen Daten gibt.
Wir meine Frau und mich brach die Welt zusammen. Ich wusste natürlich das Krebs nix gutes ist, allerdings wie vielfältig dieser sein kann wusste ich nicht.
Ich lernte das Krebs nicht gleich Krebs ist, dass es guten und schlechten gibt. Das die Form wichtig ist für eine Therapie und das natürlich das Gehirn an sich so komplex ist und verschiedene Bereiche und Aufgaben vertritt.
Man kann sagen in den knapp 4 Jahren habe ich ein Marathon Studium absolviert und mich sowohl mit dem Gehirn an sich, seine Funktionsbereiche, Temodal, Kortison, Bestrahlung etc….. durchgelesen habe und uns in unseren Entscheidungen sehr geholfen hat.
Die Standard Prozeduren gingen vonstatten und die Diagnose wurde zu Gewissheit.
Wir bekamen dann eine Woche später das Aufklärungsgespräch mit EINER STATIONSÄRTZIN. (Nix gegen stationsärtze, aber man erwartet bei solch wichtigen Themen schon einen Chef der Abteilung)
In diesem Gespräch wurde uns alles runter geleiert, Prognose, Behandlung und Aussichten. Im Grunde hätte ich auch Wikipedia aufschlagen können, dann hätten wir uns 2 Stunden in einem kalten Raum erspart und meine Frau würde nicht fast ins Koma fallen.
Laut Statistik hätten wir ohne Behandlung 6 Monate und mit Max 1 bis 1,5 Jahre, da die Therapie meist nicht wirkt und der Patient durch weitere Komplikationen abbrechen müsste.
In der besagten Klinik sprachen wir mit der Oberärztin, ein paar stationsärtze und dem neurochirurg.
Der neurochirug sagte uns direkt, dass bei der Lage eine op nicht in Frage kommt (hirnstamm), dass man dadurch kaum Zeit gewonnen würde und die Bestrahlung bzw. Chemo nix bringen wird.
Wie jedes Elternpaar war ich natürlich im alarmmodus und habe jegliche Kliniken in Deutschland, Österreich, Schweiz angeschrieben. Langsam langsam konnte ich differenzieren, dass nicht jede Klinik behandlungstechnisch für mein Sohn zuständig ist. Überall landeten die Bilder und Berichte und wir hatten soweit 1 Klinik gefunden die chirurgisch infrage kommen würde (mhh in H) dazu komme ich im folgenden noch zu sprechen, diese Entscheidung war für uns lebenswichtig.
Es gab eine stationsärtzin (die älteste, schien wohl auch viel von der alten Schule zu halten) die mir in einem 4 Augen Gespräch thc & cbd empfohlen hat, dass viele von Cannabis an sich skeptisch äußern, allerdings sich damit kaum befassen. Ich nahm das Angebot an und wir bekamen direkt zum Therapiebeginn die ölige Lösungen von der Apotheke.
Wir begannen mit der Bestrahlung 5 Wochen und prallel dazu Chemo Tabletten. Anfangs erbrach er während der Chemo, aber wir passten es dann an indem wir das zofran (eine Tablette gehen die Übelkeit der Nebenwirkung) eine halbe Stunde vorher verabreicht haben.
Nachdem wir mit der Bestrahlung fertig waren, sollten wir erstmal Pause machen mit dem Temodal.
Das mrt welche einige Wochen später stattfand zeigte einen deutliche Tumoremission (Verkleinerung)
Zum Vergleich bei Diagnose war das Volumen ca 4x4 cm
Aktuell um mehr als die Hälfte kleiner.
Wir waren voller Freude und wussten diesen Kampf werden wir niemals aufgeben, er zeigt Kampfgeist und hat die Chemo ohne Nebenwirkungen vertragen.
Manchmal wirkte es auch beängstigend, da wir dachten - tut eigentlich die Chemo wirken - man würde eigentlich viele Nebenwirkungen verspüren.
Unsere Euphorie wurde seitens der Klinik wieder zunichte gemacht, da man uns sagte solche Prozesse gibt es immer wieder, dass es besser wird und dann eine Frage der Zeit ist, wann es unaufhaltsam bergab geht.
Generell hätte ich niemals Ärzte und Krankenhäuser so emphatielos und getrimmt auf einem negativ Verlauf eingeschätzt.
Wir begannen dann mit dem Stupp-Chema (die Standard Therapie) Chemo und nahmen dexamethason (8mg) hinzu.
Die weiteren Monate waren recht gut, mein Sohn erholte sich immer mehr, seine Blutwerte in der wöchentlichen Kontrolle zeigten immer einen top Ergebnis und das Leben war schön.
Er nahm nach einiger Zeit natürlich zu, da bei längeren Einnahme von dexamethason das cushingsyndrom ausbricht.
Er bekam ein Stirnnacken, ein Vollmond Gesicht, seine Muskeln und Gelenke waren sehr eingeschränkt und wir passten uns dementsprechend unseren Alltag an.
Nach etwa einem Dreiviertel Jahr hatte er plötzliche Kopfschmerzen, Schwindel und erbrach mehrmals. Er war kaum ansprechbar und lag im Bett sehr abweisend.
Ich trug ihn ins Auto und dann in die Klinik.
Wir kamen an, man lies uns natürlich erstmal vor der Station 4-6 Stunden warten, da zu der Zeit die Termine stattfanden und die Ärzte beschäftigt waren.
Dann kam der Arzt und sagte uns das es der Tumor ist, der aktuell Druck ausübt und wächst.
Ich frage: wissen sie es oder vermuten sie es ohne Bildgebung?
Seine Antwort: was soll es denn sonst sein ?!
Mein Sohn bekam per Infusion eine höhere Dosis dexamethason (24 mg) und es wurde am nächsten Tag ein mrt gemacht.
Sein Zustand verbesserte sich nach 1-2 Tagen deutlich und er war wieder ganz der alte.
Wir reduzierten das dexamethason wieder auf 8mg und durften heim.
Mir wurde gesagt es handelt sich evtl um ein pseudoprogress, was das aber bedeutet musste ich selbst Googlen wie immer halt. Naja
Bei der nächsten wöchentlichen Kontrolle, fragte ich nach den mrt Befund doch die Ärztin sagte mir das sie keine radiologensprache versteht und das ich mich selbst kümmern soll die cd und den Befund zu bekommen. Auf die Frage ob jemand die Bilder mit mir bespricht wurde nicht geantwortet.
Die Prozedur mit den wöchentlichen Kontrollen nahm ihren Lauf, ebenso wie das einnehmen der Medikamente.
Wir sind dann mit dem aktuellsten mrt Bildern und Befunden nach Hannover (mhh) zu einem Chirurgen der spezialisiert ist auf Hirntumore in die private Sprechstunde gefahren.
Der Professor sah sich die Bilder an, er wirkte gelassener als die Kollegen in der anderen Klinik.
Er schaute sich meinen Sohn an und wieder die Bilder, immer und immer wieder fragte er ihn Sachen und wollte das er seine Arme hebt, redet und gewisse Tests macht.
Dann nahm er seine Brille ab und sagte:
,,also die Bilder zeigen einen anderen Patienten als ihr Sohn, ist das wirklich ein glioblastom? Und las nochmal den pathologischen Bericht.
Er sagte op kann man immer, der Bereich sei natürlich etwas schwierig aber niemals unmöglich, nur würde man ggf Schäden verursachen die die Lebensqualität beeinträchtigen würden.
Wir warten erstmal ab.
Er soll die Chemo alle 28 Tage für 5 Tage nehmen und das Kortison natürlich auch, damit die Schwellungen und Ödeme die durch eine Bekämpfung des Tumors entstehen abklingen und ihn nicht beeinträchtigen falls sie gewisse Nerven treffen würden.
Wir sollen uns alle 3 Monate mit neuen Bildern melden.
Mit dieser Nachricht sind wir zurück zu unseren Heimatort in die Klinik.
Mit einem Kopfschütteln sagte man uns ok auf ihre Gefahr hin, machen wir dies wie wir es möchten.
Die Monate vergingen und das Leben nahm seinen Lauf wir betrieben unser Café weiterhin ganz gut und meine Frau hatte sich etwas zurück gezogen um mehr Zeit für unseren Sohn zu haben.
Ein Jahr später sagte man uns dann, das die Bilder eine sehr große Volumenzunahme zeigen und das wir am besten die Chemo abbrechen und das Kortison ebenso, da er ja beeinträchtigt ist und deswegen auf dem Rollstuhl sitzt weil er nicht mehr selbst laufen möchte.
Das er aber wegen einem Sturz, Ängste entwickelt hat und deswegen nicht laufen wollte und das deine muskuläre Beeinträchtigung duch das Kortison entstanden sind, juckte die Ärztin kein Meter. Sie sagte keiner kann operieren und wir sollten Palliativ machen.
Meine Frau war am Boden, sie weinte und wusste net mehr weiter.
Ich allerdings blieb standhaft und überlegte fieberhaft was ich machen könnte?!
Es erschien eine Erinnerung auf dem Handy:
Termin mhh in 2 Tagen.
Wir sind hin mit letzter Hoffnung, weil wir glaubten ok nun ist die Zeit einer op, weil kampflos geben wir net aus.
Wir kamen an mit dem Rollstuhl und der Arzt war etwas irritiert, da wir 3 Monate zuvor mit unseren Sohn in einem komfortablem Zustand und vorgestellt hatten.
Die cd wurde eingelegt und er begutachtete die Bilder.
Er sagte uns das die Bilder sehr schwierig zu deuten sind, sein Zustand zeige eine Verschlechterung, allerdings kommt das Rollstuhl dillema nicht nur von einem tumorwachstum.
Nebenwirkungen der Chemo, das Kortison, die Reaktionen der Bestrahlung (die volle Wirkung kommt meist nach bis zu einem Jahr, in dem der innere Kern des Tumors gesprengt wird und solch ein diffuses Bild oft zeigt), sein Sturz und die physische Belastung die dazu kommt, scheinen verantwortlich zu sein. Auf gut deutsch, er sehe sowohl als auch das es in beide Richtungen laufen kann. Aber wieso die abbrechen wollen und davon ausgehen es wird es nicht überleben, bleibt ihm ein Rätsel. Er sagte sie haben e nix zu verlieren, machen sie weiter und die Zeit wird zeigen wohin die Reise geht.
Gesagt getan.
Wieder in der Heimat mit großer Diskussion die Fortführung der Therapie gestartet.
1 Woche später wollte er net mehr auf den Rollstuhl, er war ganz der alte.
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1 Jahr später (Anfang 3 Jahr nach Diagnose)
Wurden die mrt immer besser! Er wurde immer kleiner und kleiner.
Wir erreichten ein Ergebnis von mm Größe!
Weil wir allerdings 2,5 Jahre Chemo am Stück genommen haben und Kortison, mussten wir ne Pause einlegen, weil der Studienleiter aus Göppingen meinte, dass wenn auch keine Nebenwirkungen aufgetreten sind, es ab jetzt schon gefährlich werden könnte.
Wir setzen das Kortison ab und hatten ein richtiges dillema. (Edison Krise)
Durch das langjährige einnehmen von dexamethadon, hat die nebenniere meines Sohnes abgeschaltet und vergessen wieder selbst zu starten.
Ihm ging es echt schlecht:
Wesensveränderung, auffälliges Verhalten, er war einfach nicht er selbst. Er konnte sich auch an diese Zeit nicht erinnern. Als ich ihn Videos zeigte, sagte er Papa das bin ich nicht.
Wir gingen in die Klinik um das abzuklären, aber man schon wieder das Problem auf den Tumor!
Wir diskutierten und nachdem er wieder ne stosstherapie erhalten hat war alles gut. Dann setzten wir wieder ab und haben das gleiche Problem noch 1 mal gehabt.
Ich habe mich in die Materie eingelesen und herausgefunden das man minimal reduzieren muss damit die nebenniere wieder intakt kommt. Ggf kann man Hydrokortison verwenden, da es körperähnlich wirkt.
Wir schafften es und mein Sohn war ganz der alte.
Ca 2-3 Wochen später sagte man uns das es ne Möglichkeit gibt an der Immuntherapie in Würzburg teilzunehmen.
Wir fuhren nach Würzburg und man erklärte uns wie das alles abläuft.
Vorweg diese Klinik ist mit Abstand das beste was wir erlebt haben. Herzliche Ärzte, wohlfühl Atmosphäre und wirklich menschliche Mitarbeiter.
Man erklärte das man für die Herstellung der Impfstoffe Tumorgewebe benötigen würde.
Der neurologische Eingriff würde minimal sein, weil man nur ca 60% lebendes Gewebe benötigt.
Die Würzburger Kollegen erklärten uns auch wieso mein Sohn zwar seit Diagnose Feststellung eine halbseitenlähmung hat aber diese dennoch nutzen kann.
Das Gehirn der anderen Seite, übernimmt aktuell diese Funktion.
Die op ging 7 Stunden.
Als der Anruf kam war ich sehr froh.
Man sagte uns man habe mehr als erwartet entfernen können. Man hat sozusagen knapp 90% entfernt und das restliche weil es zu sehr im kritischen Bereich liegt (hirnstamm), hat man diesen dabei belassen.
Der Tumor fiel in sich zusammen beim Eingriff und man hat sowohl tumorzellen als auch nekrosen und sehr hohen thc & cbd Anteil entnommen! (Hier ein großes Dankeschön an die Ärztin, die mir Cannabis empfohlen hat, mit der Meinung das der Tumor diese anzieht und sozusagen selbst erstickt, da er dadurch kein Sauerstoff mehr bekommt).
Nach einem Tag auf der Intensivstation durfte er auf die normale Station und 5 Tage später durften wir heim.
Die Therapie lief und man war sehr zufrieden sowohl die Kollegen in Würzburg als auch wir.
Nun befinden wir uns im knapp 4 Jahr.
Wir besprachen im mai 2023 die mrt Bilder und den Verlauf der Therapie mit dem Professor aus Würzburg.
Er sagte der Rest des Tumors hat im Vergleich von Dezember Februar und jetzt die Form etwas verändert.
Er lag die letzten beide Mrts eher mittig und nun liegt er etwas weiter unten beim hirnstamm, er mache sich sorgen falls da etwas wächst, das es die Atmung betreffen würde, deswegen wollte er ein Plan b Vorbereiten, falls dieser von Nöten wäre um keine Zeit zu verlieren und gut vorbereitet zu sein.
Er schickte die Bilder nach Augsburg, um diese nochmals checken zu lassen ob es sich tatsächlich um einen Wachstum handelt. Diese wurde verneint, also kein Wachstum, der Rest des Tumors ist stabil die Immuntherapie wirkt.
!!!!!!Aktuell!!!!!!
Knapp 2 Wochen nachdem wir in Würzburg waren, bekam mein Sohn eine Erkältung mit Nasennebenhöhlen Entzündung.
Nach paar Tagen klagte er über Schwindel beim laufen und Druck in dem rechten Auge und hatte Schwierigkeiten beim Gehen.
Wir sind in die Notaufnahme gegen 20 Uhr.
Die ganzen Verfahren kennen wir schon.
Kurzes Gespräch, kurze Untersuchung, dann zum hno (war alles ok) zum Augenarzt (er stellte eine Erweiterung der Pupille fest und Druck auf dem rechten Auge, weshalb es halb verschlossen ist seit 2-3 Tagen, auf dem linken stellte er eine Kurzsichtigkeit fest, wodurch sich das Verhalten und die Reaktion von meinem Sohn bestätigt und er sicherlich auch durch die Anstrengung des Sehens sehr belastet ist) am Ende wurde dann ein mrt gemacht.
30 Minuten später sollten wir auf Station da man gesehen hat, dass ein ventrikel eingedrückt ist und dadurch das hirnwasser nicht gut fließen kann.
Man sagte uns es sei der Tumor?!
Wieso stand ich mit einem Fragezeichen da.
Die Aussage von mir, dass sich der Tumor vor 2 Wochen noch weiter unten befand wurde ignoriert, ebenso wie die Aussage das die Augsburger Kollegen keinen Wachstum feststellen konnten.
Naja um 3 Uhr dann ein Stoß dexamethason und es ging ihm 8-9 Stunden spürbar besser.
Die Symptome verschwanden und die Ärzte waren auch beruhigt und sagten sicherheitshalber noch 2-3 Tage hier bleiben, da man montags sowieso ein Tumor Board führt und das dexa wurde auf 8mg runtergesetzt.
Dienstag früh kam der stationsarzt zu meiner Frau und berichtete ihr, dass was bei der Konferenz besprochen worden war.
- der neurochirurg sei der Meinung, es ist ein Tumor wachtum, welcher entweder die Mittellinie oder das hirnwasser komplett durchbrechen bzw. verstopfen werde. Das es nur noch wenig Zeit zum Leben gebe und das man uns net helfen kann, weil man nicht weis was zu tun ist.
- Der Radiologe sei der selben Meinung.
- Alle Kollegen denken das auch.
Sie war fix und alle als ich ins Krankenhaus kam.
Ich wollte mit dem Arzt sprechen bzw. zumindest mit dem Chef! Oder wenigstens mit dem Neurochierugen, aber das ging natürlich nicht, diese reden nie mit den Betroffenen direkt.
Ich wartete draußen um mit dem Arzt zu sprechen, da rief mich Würzburg an.
Der Professor sagte das er die Bilder erhalten hat und auch ein Anruf.
Er schaute sich grob die Bilder an und muss nochmal mit dem Operateur sprechen und selbst eine Konferenz in Würzburg einberufen um alles zu besprechen.
Er sagte mir ich soll mich beruhigen, weil wenn es meinem Sohn jetzt besser gehen würde, scheint das hirnwasser zu fließen und die Ödeme oder Schwellungen oder was auch immer dagegen gedrückt hat scheint abzuklingen.
Sein Plan b muss gezogen werden, Chemo beginnen und 8 mg dexamethason.
Hinzu bekamen wir ein Medikament namens Hydroxychloroquin welches damals zur Behandlung benutzt worden war, allerdings nicht mehr verfügbar war ne zeitlang, doch nun könne man dies verwenden da es die Chemo verstärkt.
Ich fragte ihn ob das korrekt sei das der Tumor wachsen würde und bekam die Antwort das wissen wir aktuell leider nicht die Bilder sind sehr sehr diffus und man sieht von nekrosen, bis Schwellungen und Tumor alles nicht gut um zu differenzieren.
Allerdings falls ja, würde es ihm schlechter gehen mit der Zeit und eine einklemmung wäre evtl entstehen können.
Aber erstmal abwarten.
Danach war ich etwas beruhigt und sprach mit dem stationsarzt.
Ich erzählte ihm nicht von meinem Telefonat mit Würzburg sondern wollte wissen was er mir erzählt.
Er erzählte das gleiche was er meiner Frau sagte und fügte hinzu das die Kollegen aus Würzburg anderer Meinung sind zu deren Erstaunen und meinte wenn wir es wollen machen wir es wie sie uns das sagen. Ich sagte ihm wir machen es. Ich kenne meinen Sohn und wir geben niemals auf, insbesondere jetzt nicht wo diese Klinik uns wieder fallen lassen möchte.
Die Ärzte die bei Diagnose, nach 2 Jahren beim pseudoprogress und nun wieder das Ende herbeirufen, nehme ich net ernst.
Ich sagte Wü, dass nach ungefähr Dreiviertel bis einem Jahr die Bestrahlung solch ein Prozess durchführen kann, das das bestrahlte Areal solche Bilder zeigen kann.
Als ich dann Wü die Bilder von der Diagnose bis zu dem Zeitpunkt als wir uns dort vorgestellt haben gezeigt habe (diese hatten sie damals nie gesehen) rief mich der Professor an und sagte jetzt verstehe ich ihre Hoffnung und muss sagen solch ein Fall hatten wir noch nie erlebt, von 4x4 cm ohne op und nur mit Chemo und Bestrahlung zu schaffen ist bemerkenswert.
Dann starten wir mit der Chemo und Kortison. Diesmal sind die Nebenwirkungen schneller und lästiger. Er fühlt sich müde schlapp und kann aktuell nur mit Mühe Schritte auf den Beinen legen. Er ist net benebelt oder sonstiges aber antriebslos.
Wir setzen das Kortison jetzt langsam runter sind aktuell bei 5,5 und schauen ob und in wie weit wir davon weg kommen. Wir haben halt Angst von der wesensveränderung die wir erlebt haben.
Ich halte euch auf dem laufenden und wünschen allen Betroffenen und Angehörigen alles alles gute! Immer durchhalten.
Bei Fragen sehr gerne an mich. Ich werde wöchentliche unter diesen post den weiteren Verlauf posten. Wir haben fast die 5 Jahre erreicht. 🙏🍀🧿❤️