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Thema: Was ist besser MRT oder CT bei Verdacht?

Was ist besser MRT oder CT bei Verdacht?
Mami19
05.10.2020 17:56:16
Hallo zusammen,

Bei mir soll ein MRT gemacht werden, wg verdacht auf ein Hirntumor. Da ich das Kontrastmittel nicht nehmen möchte überlege ich was mehr Aussagekräftig ist. Ein MRT OHNE KM oder ein CT MIT KM? Könnt ihr mir da weiterhelfen? :((( ich weis net was ich machen soll. Habe seit dem ich denken kann Kopfschmerzen jeeeeeden tag. Nun haben sich aber meine Kopfschmerzen verändert und alle meiner Großeltern hatten krebs. Meine Oma auch ein Hirntumor. Ixh hoffe sehr hier im.Forum auf hilfe.

LG
Mami19
02042019_IB
05.10.2020 19:38:37
Liebe Mami19,
Ein CT arbeitet mit Röntgenstrahlen, ein MRT wird mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen erzeugt, letzteres ist nicht schädlich. Ich denke, du musst keine Angst vor dem Kontrastmittel haben. Solange du nicht allergisch bist, passiert nichts, außerdem nicht bei einem MRT. Ich habe jedes Vierteljahr diese MRT Untersuchung. Ich habe gelesen, dass es evtl. bei mehrfacher Gabe zu Ablagerungen kommen kann. Es wird dir auch erst während der Untersuchung zugeführt, wenn ein Verdacht besteht. Auch beim CT bekommst du eines, dies ist jodhaltig. Das beim MRT ist gadoliniumhaltig. Das MRT hat eine viel bessere Erkennbarkeit unterschiedlicher Weichteilqualitäten und wird bevorzugt für Hirntumore genutzt.
Viel Glück und hoffentlich ist nichts zu sehen!
Ines
02042019_IB
Dana
05.10.2020 19:40:06
Hallo,
das MRT ist ja ein Magnetfeld, also für dich zunächst die schonendere Untersuchung, da ja keine ionisierenden Strahlen.
Die meisten Kliniken verwenden gut verträgliche Kontrastmittel.
Davor und danach viel trinken, dann hast du ein sehr geringes Risiko.
Vielleicht kann ich dir damit die Angst nehmen.
Wichtig ist doch, abzuklären ob irgendetwas vorliegt. Das ist doch für dich auch beruhigend, wenn du dann hoffentlich keinen Tumor hast.
Möglicherweise musst du aber beide Untersuchungen machen lassen, wenn danach noch irgendwelche Zweifel sind.
Auch beim CT sind manchmal Kontrastmittel nötig.
LG
Dana
kasi85
05.10.2020 19:54:30
Hallo Mami19,

warum willst Du das Kontrastmittel denn nicht nehmen?

Ein CT ist generell nicht besonders aussagekräftig. Die Bilder sind extrem grobkörnig und man erkennt kaum, um was es sich bei Abnormalitäten handelt.
Bei mir persönlich wurde zuerst ein CT gemacht, um festzustellen, ob überhaupt etwas im Kopf ist, was nicht dort hingehört. Viel mehr als das scheint das CT auch nicht zu können. Das Ergebnis vom CT: Ein dunkler Schatten, nicht näher zu beschreiben.
Der Arzt meinte dann zu mir, es wäre "eine Art Narbe" dort. Die Qualität vom CT ist also richtig mies, wenn nicht mal erkannt wurde, dass es ein Tumor war. Im Endeffekt musste dann ein MRT mit Kontrastmittel gemacht werden, um herauszufinden, was überhaupt vorliegt. Vom CT her hätte es also genausogut eine harmlose Narbe von einem Schädeltrauma sein können wie ein Hirntumor.

Das CT spielt also beim Thema Hirntumor kaum eine Rolle, im Zweifelsfall wird immer MRT gemacht. Man erkennt einfach nichts und so ganz ohne ist das Bestrahlen (Röntgen) vom Kopf vmtl. auch nicht.

Hast Du dich von Berichten über Gadoliniumvergiftung aus dem Internet verrückt machen lassen? Oder viel mit Histaminen zu kämpfen?

Grüße
kasi85
Stöpsel2
05.10.2020 20:19:52
Hallo Mami19

Also, ich persönlich hatte zu meiner ersten Kopfuntersuchung gar kein Einfluss, da mein Gesundheitszustand problematisch war und als ersteres ein CT durchgeführt wurde. Da dabei Auffälligkeiten waren, wurde umgehend ein MRT mit Kontrastmittel gemacht....
Das war die Festlegung der Ärzte, um die wirkliche Ursache meines damaligen Zustandes zu finden...

Ein CT mit Kontrastmittel wurde bei mir 1x über die Notfallaufnahme nach 3 fachen Tumor Operationen gemacht. Kann mich daran erinnern, dass das Kontrastmittel für das CT beim Einspritzen ein ganz komisches Gefühl auslöste und nach dem CT an einen Tropf mit Kochsalz Lösung kam.

Infolge deiner familiärer Erkrankungen und die Hirntumor Erkrankung deiner Oma sowie deine Kopfschmerzen mit Veränderungen möchtest du die Abklärung, ob du eine Kopftumorbildung hast.
Du hast nun die Möglichkeit deinen Kopf EINDEUTIG untersuchen zu lassen. Warum möchtest du bei dieser MRT Untersuchung auf Kontrastmittel zur Erstaufnahme verzichten?

Aus diesem Grund schrieb ich dir anfangs was mit mir 2013 gemacht wurde. Das soll jetzt nicht theatralisch ausfallen, aber dadurch konnte mir dann durch eine umgehende OP das Leben gerettet werden.

Bei mir wurde später auch von den erfahrenen Neurochirurgen entschieden, ob ein zusätzliches CT zur genauen Erkennung nötig war. Am Anfang stand da immer eine MRT Aufnahme mit Kontastmittel.

Für uns Tumorbetroffene ist es üblich, dass die weiteren Kontroll Untersuchungen mit MRT Kontrastmittel Aufnahmen gemacht werden.

Hoffe das du nun deine Entscheidung dazu selbst, wenn nicht schon vom überweisenden Arzt empfohlen, nun treffen kannst.

Allerdings wünsche ich dir natürlich, dass man keinen Tumor in deinem Kopf finden wird.
Kopfschmerzen unterschiedlichster Art treten mehr als oft in anderen gesundheitlichen Zusammenhängen auf.

Alles Gute für dich
Stöpsel
Stöpsel2
der Meister
05.10.2020 20:37:57
Bei mir wurde per CT erkannt,
dass da was im Kopf ist was nicht hingehört.
Sofort wurde ein MRT (mit Kontrastmittel) gemacht.
Nun konnte der NC schon relativ sicher ein Meningeom mit sehr großen Abmessungen nennen, der WHO I wurde erst nach der OP und der Gewebeuntersuchung genannt.

Seither habe ich schon mindestens 6 MRT´s mit Kontrastmittel gehabt, zu keiner Zeit hatte ich Probleme damit, zum Glück.

Natürlich mache ich mir darüber Gedanken, aber es muss wohl für die bessere Sichtbarkeit einfach sein.

Dir alles Gute.

Gruß Klaus
der Meister
TumorP
05.10.2020 20:51:08
Tja, unser Problem ist, wegen eines CRTD Gerätes (Herz) darf meine Frau kein MRT bekommen, da eine Sonde nicht MRT tauglich ist. Also bleibt uns nur das CT, worauf das große Meningeom, 2014 auch sofort ohne Kontrastmittel erkannt wurde.
Viele Grüße
TumorP
Mami19
05.10.2020 20:51:17
Danke zunächst für all die Antworten!!
Mami19
Mami19
05.10.2020 21:03:11
Es sind tatsächlich die Inhaltsstoffe, warum ich kein Kontratmittel nehmen möchte. Mir ist klar, dass die meisten Ärzte sagen, es wäre weiter nicht schlimm und das meiste wird nach einer gewissen Zeit ausgeschieden. Jedoch gibt es inzwischen Studien die was anderes belegen, leider. Es scheint so, dass leider einiges Abgelagert wird. Habe auch Leute kennengelernt die eben dies bestätigt haben.

Nun zurück zu mir, also ich fass mal zusammen: sagen wir mal ich hab tatsächlich ein Tumor. Diesen würde man auf'm CT dann erkennen, nur nicht so genau also sprich welche Art, richtig? Ich mein ich würde sofort auch ein MRT machen, wenn man ohne Kontrastmittel 90% was sieht. Der Grund weshalb ich mich hier angemeldet habe ist um nach Erfahrungsberichte zu suchen. Gibt es denn hier Fälle bei denen ohne Kontrasmittel beim MRT Tumore übersehen wurden?

Sorry für all die Fragen, möchte aber eine Untersuchung machen die wirklich aussagekräftig ist und nicht dass ich evtl. etwas flasch oder unnötig mache.

Ich wünsch euch allein einen schönen Restabend! ^^
Mami19
Mego13
05.10.2020 22:10:03
Liebe Miami,

bei mir wurde nach einem schweren epileptischen Anfall im CT erkannt, dass da etwas ist, was dort definitiv nicht hingehört. Danach ging es aber sofort ins MRT mit Kontrastmittel. Die beste Diagnostik erhältst Du über das MRT mit Kontrastmittelgabe. Es gibt sehr konträre Meinungen über Gandolinium, die Du auch hier findest. Die Problematik - wenn sie besteht - kommt allerdings durch die häufige Kontrastmittelgabe zustande. Bei meinem Oligodendrogliom II wäre eine saubere und feine Diagnostik ohne Kontrastmittel nicht mehr denkbar. Ich hatte eine Wach-OP, die hätte ich auch ohne diese feinere Diagnostik gar nicht erst bekommen.
Was sagen denn die Ärzte? Bieten sie Dir die Wahl zwischen CT und MRT an? Das Kontrastmittel kannst Du natürlich ablehnen. Es ist schließlich Dein Körper.

LG
Mego
Mego13
Prof. Mursch
05.10.2020 23:09:30
Die Strahlenbelastung durch ein CT ist erheblich.
Bei Tumorverdacht sollte ein MRT durchgeführt werden.
Die Vorbehalte gegen KM kann ich nicht nachvollziehen.
Eine gewisse Restunsicherheit bleibt ohne KM.

Ihre Entscheidung.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Meryem
05.10.2020 23:44:02
Hallo ich habe auch erst ohne Kontrastmittel MRT gemacht ,da wurde eine Raumforderung gesehen und dann musste trotzdem nochmal ein MRT mit Kontrastmittel gemacht werden , damit wussten man auch was für eine Art Hirntumor ich habe ,weil auch manche Hirntumore Kontrastmittel aufnehmen.
Ein CT ist meiner Meinung nach viel schädlicher durch die Strahlen als einmaliges Kontrastmittel ..
Alles gute für dich ..
Lg
Meryem
guenni64
13.10.2020 18:20:37
Ich hatte ein unauffälliges CT erst nach einem weiteren Anfall bekam ich ein MRT dort war der Tumor dann eindeutig zu sehen L.g
guenni64
SpinEcho
13.10.2020 18:56:36
> Da ich das Kontrastmittel nicht nehmen möchte überlege ich was mehr Aussagekräftig ist. Ein MRT OHNE KM oder ein CT MIT KM?

Du magst kein Kontrastmittel, würdest dich aber im CT munter ionisierend anstrahlen lassen?

Das Risiko eines CTs lässt sich beziffern, beim MRT-KM forscht man schon einige Zeit herum, hat aber noch keine konkreten Risiken für Personen gefunden, die weder Nierenprobleme haben noch allergisch gegen Bestandteile des KMs sind.

Das größte Risiko beim MRT sind Vollpfosten, die unbedingt ihren Sauerstofftank, ihre Knarre oder ähnliche ferromagnetische Gegenstände in den Raum bringen wollen. (Die Beispiele habe ich mir nicht ausgedacht.)


MRT ist deutlich aussagekräftiger, aber mit KM halt noch mehr (da man erkennen kann, ob und wo die Blut-Hirn-Schranke kompromittiert ist). CT ist eigentlich eher für Notfälle (wenn man wissen muss, ob man den Patienten in den nächsten paar Minuten operieren muss oder nicht), da es heute sehr schnell geht, oder wenn aus bestimmten Gründen - Metall im Körper o.ä. - kein MRT möglich ist.
SpinEcho
lockenlesen
13.10.2020 19:07:08
@Mami19

Also ich bewundere Ihre Ruhe und Abgeklärtheit in dieser Sache.

Also bei meiner Frau der Verdacht auf HT geäußert wurde, gingen uns tausende Gedanken durch den Kopf, Panik, Angst. Das Kontrastmittel war uns kein Gedanke wert, geschweige denn nach Studien zu suchen.

Alle Achtung.

Hoffe das Beste für Sie!
lockenlesen
Vica
14.10.2020 02:04:09
Liebe Mami19,

ich möchte Dir mit meiner Geschichte keine Angst machen, im Gegenteil, vielleicht hilft sie Dir bei Deiner Entscheidung zu einem MRT mit KM:

Die Angst vor Kontrastmittel hatte ich auch als neue "Besitzerin" von Hirntumoren (Zufallsbefund). Habe nach der ersten Kontroll-Untersuchung mit KM, in der der Tumor nicht gewachsen war - idiotischerweise - keine Kontroll-MRTs mehr machen lassen. U.a. auch aus (dieser) Angst heraus.

Das war die dümmste Idee, die ich je hatte und ich könnte mich heute dafür ohrfeigen!
Zum Glück bin ich RECHTZEITIG wieder zur Vernunft gekommen!

Ich habe mit Radiologen und Neurochirurgen gesprochen und die haben mir meine Bedenken genommen. (Ich GLAUBE ausserdem gehört zu haben, dass KM auch schon in Körpern von Leuten gefunden wurde, die noch NIE ein MRT bekamen, also soviel zur Beruhigung. )
Als ich endlich das nä. MRT mit KM machen liess war mein grösserer Tumor fast 4cm mit Ödem, ein Meningeom, das eigentl. langsam wachsend sein soll(?!). Mein Chirurg hatte schon Sorge, dass es wegen des schnellen Wachstums höhergradig sein könnte!

Es ist besser auf die Ärzte zu hören, wenn sie MRT mit KM empfehlen!
Mach nicht denselben Fehler, den ich gemacht habe.

Ausserdem:
Das Positive ist:
- Es ist Dein Erstes! KM
- Du hast danach Gewissheit, eventuell ist es was harmloseres als ein Hirntumor

Glaub mir die Ungewissheit in der Zeit ohne MRT (mit KM) hat mich zerfressen, und wenn es ein bösartiger Tumor gewesen wäre..., darüber möchte ich garnicht nachdenken, ich hatte wohl mehr Glück als Verstand...

liebe Grüsse, denk positiv, schlaf eine Nacht drüber und sprich mit Deinen Ärzten,

Vica
Vica
Mego13
14.10.2020 12:55:20
Liebe Mami19,

aufgrund der derzeitigen Coronasituation möchte ich Dir auch noch zu bedenken geben, dass es zur Zeit gar nicht so einfach ist, MRT-Termine zu bekommen und auch in "Hotspots" Radiologien und Krankenhäuser betreten zu dürfen. In meiner Stadt wird wohl diese Woche die Inzidenzzahl von 50 überschritten . Ich hatte bereits Probleme einen Termin für die Blutabnahme zu bekommen, die ich für das MRT benötige. Nun kann ich bibbern, dass ich das Krankenhaus Mitte November auch für mein MRT betreten darf.
Falls Du nicht nur Stuttgart lebst, sondern auch dort behandelt wirst, könnte es sein, dass Du Dich mit ähnlichen Problemen konfrontiert siehst.
Daher dürfte es noch komplexer sein, zunächst einen Termin ohne Kontrastmittel und dann später einen ohne zu buchen. Zudem ist es auch nicht so nett für Personen, die händeringend auf solche Termine warten.

LG
Mego
Mego13
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