Liebe Mirli,
zur 1. Frage:
Hirntumoren können Metastasen an anderen Stellen im Kopf (!) entstehen lassen.
Dass bei mir an den äußeren Enden der Bügelschnittnarbe Meningeome entstanden, lässt sich vielleicht darauf zurückführen, dass bei der Entfernung meines ersten WHO-I-Meningeoms vereinzelte Tumorzellen dorthin gerieten, die dann nach Jahren begannen, sich zu teilen. Das waren bei mir dann WHO-III-Meningeome, die als Metastasen bezeichnet wurden.
Hirneigene Tumoren dringen in die Hirnzellen ein, die miteinander auf verschiedenen Wegen in Kontakt stehen. Da ist es logischer, dass auch an einer oder mehreren weiteren Stellen im Kopf neue Tumoren oder Metastasen ("Absiedelungen von Tumoren") entstehen können. Das muss nicht einmal durch eine Therapie geschehen.
Dass Hirntumoren keine Metastasen in anderen Organen bilden, müsste mit der Blut-Hirn-Schranke zu tun haben.
Aber das weiß ich nicht so richtig, deswegen hatte ich die Frage zu den Fernrezidiven gestellt.
Denn Tumoren in anderen Organen können Hirnmetastasen erzeugen, da müsste doch auch diese Blut-Hirn-Schranke in Richtung Gehirn überwunden werden?
Zur 3. Frage:
Der Mensch ist so wie alle Lebewesen keine perfekt gebaute Maschine.
Ein noch so perfekter Roboter ist nicht in der Lage, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen.
Unter den Milliarden Menschen auf der Erde gibt es nahezu keine zwei Menschen, die völlig gleich sind.
Selbst die Kinder von ein und demselben Elternpaar unterscheiden sich und das gilt sogar für eineiige Zwillinge, die dieselben Gene haben.
Einerseits können später entstehende Krankheiten in den Genen "vorbestimmt" sein. (Z.B. Trisomie 23) Aber nicht alle.
Anderseits können Umweltfaktoren Krankheiten hervorrufen, aber nicht bei jedem.
Außerdem ist es so, dass sich die Zellen in jedem Lebewesen immer mal teilen. Da können bei der Verdoppelung der DNS Fehler auftreten.
- Diese Fehler können selbst repariert werden, dann ist alles gut.
- Die fehlerhaften Zellen können vom Immunsystem umschlossen (z.B. Ödem) und dann ausgesondert werden. Das ist auch gut.
- Aber sie können sich auch mit ihren Fehlern weiter teilen, wodurch im Laufe einer mehr oder weniger langen Zeit eine Anhäufung fehlerhafter Zellen entsteht. Das ist schlecht, denn das nennt man dann Tumor.
2. Frage:
Da sich bei Kindern die Zellen wegen ihres Wachstums häufiger teilen, kann das völlig gesunde 11-jährige Mädchen leider auch in diese furchtbare Situation geraten. Durch die raschere Teilung der Zellen würde ein Tumor auch schneller wachsen. Und dann "rennen die Ärzte diesem Tempo hinterher", können den Tumor nicht mehr stoppen und die Kleine schafft es nicht und stirbt.
Ich "spinne den begonnenen Faden" mal weiter:
Diese mögliche fehlerhafte Zellteilung beginnt gleich nach der Vereinigung von Eizelle und Spermium. In diesen ersten Teilungen geschehen die meisten Fehler, die dazu führen, dass es gar nicht erst zur Entwicklung eines Kindes (Fötus, Embryo) kommt. Das Immunsystem sorgt dafür, dass der "fehlerhafte Zellhaufen" durch den natürlichen Abbruch der (oft noch nicht bemerkten) Schwangerschaft entsorgt wird, bevor sich ein nicht lebensfähiges Kind entwickeln kann.
Treten solche Fehler erst in den späteren Schwangerschaftswochen auf, versuchen die Ärzte aus ethischen Gründen alles, um das Leben des Kindes zu retten und gehen dabei (gemeinsam mit den Eltern) das Risiko ein, dass ein (sogenanntes) "behindertes" Kind zur Welt kommt.
Nun könnte man das verhindern, indem man als Elternpaare nur diejenigen "auswählt" die "perfekte" Eigenschaften haben, damit sie halbwegs sicher sein können, "perfekte" Kinder mit bestimmten "perfekten" Eigenschaften zu bekommen, die im Idealfall auch nie krank werden.
Und da wären wir furchtbarerweise bei der "praktizierten Rassentheorie", die vollkommen abzulehnen ist.
Dazwischen stehen die Ärzte und alle Menschen.
- Leben erhalten? Ja, natürlich!!
- Um jeden Preis? Ja. Naja, aber ...
- Leben beenden? Nein!!
- Aber wenn das Leben nicht mehr
lebenswert ... ... Was ist
"lebenswert"?
- Wer darf das einschätzen?
Der Betroffene selbst - ja.
Die Eltern von Kindern - ich
denke, nein.
Die Angehörigen - ???
Die Ärzte?
?