Hallo erd77,
Das TERT-Gen kodiert die Telomerase. Die Abkürzung steht für „Telomerase reverse transcriptase“. Während der Tellteilung nimmt es eine wichtige Position ein, denn es führt zum programmierten Zelltod (Apoptose) wenn sich eine Zelle oft genug geteilt hat. In der Tumorgenetik weisen viele Tumorzellen eine hohe Aktivität dieses Enzyms auf. Daraus resultiert eine hohe Vermehrungsrate der Zellen, sodass der Tumor ungebremst wächst. TERT-Promotor-Mutationen sind mit 80% die am häufigsten auftretenden Mutationen in Glioblastomen mit IDH-Wildtyp. Diffus infiltrierende Astrozytome vom WHO Grad II und III sowie Glioblastome IDH-mutiert weisen hingegen nur selten Mutationen im TERT-Gen auf. Diese astrozytären Tumore zeigen stattdessen Mutationen in einem anderem Gen, dem ATRX-Gen. TERT Mutationen können gegenwärtig nur über eine DNA-Sequenzierung nachgewiesen werden.
Das MGMT-Protein ist ein DNA-Reparaturenzym, das unter physiologischen Bedingungen spontane Mutationen rückgängig machen kann, das andererseits aber auch die gewünschten Wirkungen einer alkylierenden Chemotherapie in Tumorzellen abschwächen kann. Eine bestimmte Basenfolge (Bausteine der DNA) wird als CpG- Insel bezeichnet. Es ist also ein gewisser Abschnitt auf dem MGMT- Gen. Diese Basenfolge kann methyliert werden (sog. CpG-Island-Methylator-Phänotyp, CIMP), sodass die Menge an verfügbarem MGMT-Protein im Endeffekt sinkt. Im Kontext einer Chemotherapie mit alkylierenden Substanzen wie z. B. Temozolomid (TMZ) steht im Falle einer MGMT-Promotor-Methylierung der jeweiligen Tumorzelle weniger MGMT-Protein zur Verfügung, um die gewünschten Folgen der Chemotherapie rückgängig zu machen.
Viele Grüße
Felix