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Finny-maus

Hallo miteinander,

laut Befund des Radiologen habe ich ein Rezidiv meines Meningeoms. OP war im Juni 2019. Vor einem Jahr sprach der Radiologe von einem sich zurückbildenden Tumorrests, nun sieht er zwei Raumforderungen (auf den Bildern einer dünnschichtigen MRT):

1. ein Rezidiv am Orbitadach, 1,6 x 1,6 cm
2. eine Raumforderung in den Gesichtsweichteilen, 0,9 x 1,3 cm.

In einer anderen Antwort auf eine andere Frage steht, ein Meningeom könne „auch 2 mm pro Jahr wachsen“. Die Größe meiner Tumore erscheint mir deshalb groß, allerdings kenne ich mich nicht aus. Weiß da jemand mehr?

Im vergangenen Juli hat der Radiologe auf den Bildern einer normalen MRT Raumforderungen in ähnlicher Größe gesehen. Der NC in Heidelberg hielt ein Rezidiv für nahezu ausgeschlossen, weil bei der OP der gesamte Keilbeinflügel ersetzt worden sei. Er sprach von Narbengewebe.

In knapp zwei Wochen bin ich wieder in Heidelberg - und bin gespannt, was er jetzt sagt.

KaSy

Liebe Finny-maus,
Du hast es schon richtig gesagt, dass es nur der Neurochirurg richtig beurteilen kann. Du hast uns auch nur die aktuellen Maße des Rezidivs mitgeteilt, aber immerhin mitgeteilt, dass die Größe vor 15 Monaten "ähnlich" war.
Die Antwort auf die andere Frage, wo von einem Wachstum von ein oder vielleicht auch zwei mm pro Jahr die Rede war, bezog sich auf Meningeome, die als Zufallsfunde oder wegen nicht dazu passenden Symptomen entdeckt worden waren. Dann wird vom Neurochirurgen "Wait-and-see" empfohlen.

Es geht bei diesen Größenzunahmen also um noch nicht therapierte Meningeome.

Bei Dir geht es um ein Meningeom, das bereits vor 16 Monaten operiert worden ist. Dafür gibt es keinerlei einheitliche Wachstumsgrößen!


Ich selbst habe derzeit noch ein Restmeningeom.

Im August 2016 konnte das atypische Meningeom nur teiloperiert werden. (Eine Bestrahlung konnte lange noch nicht durchgeführt werden.)
14 Monate nach der OP war das Restmeningeom in verschiedene Richtungen unterschiedlich gewachsen.
1. vor OP: 30 mm; nach OP: 16 mm; 14 Monate danach: 28 mm
2. vor OP: 18 mm; nach OP: 15 mm; 14 Monate danach: 18 mm
3. vor OP: 21 mm; nach OP: 10 mm; 14 Monate danach: 12 mm

Dann erst, also im Oktober 2017, musste (für den Tumor sehr spät) und konnte (für meine Belastbarkeit zu früh) die Bestrahlung beginnen. Der bestrahlte Resttumor blieb (von der Pseudoprogression abgesehen) 2 Jahre lang gleich groß.

Im dritten Jahr nach Abschluss der Bestrahlung, also innerhalb etwa eines Jahres von Ende 2019 bis Ende 2020, begann er wieder zu wachsen (und es traten Symptome auf):
1. von 28 mm auf 40 mm
2. von 18 mm auf 28 mm
3. von 12 mm auf 29 mm
Er wurde wieder teiloperiert auf: 1. 24 mm; 2. 24 mm; 3. 13 mm.

(Nicht wundern - ich bin Mathematiker und aus Eigeninteresse Statistiker. Die MRT-Kontrollen fanden alle drei Monate statt.)


Ich möchte Dir damir nur verdeutlichen, dass operierte und auch bestrahlte Tumoren ein völlig unvorhersehbares "Eigenleben" entwickeln können. Sie können sonstwie wachsen, sie können für immer wegbleiben und sie können dazwischen unterschiedliche "Dinge" tun.

Bei Dir könnte es tatsächlich wie vor einem Jahr so sein, dass es sich um Narbengewebe handelt. Dieses kann auch Kontrastmittel aufnehmen, muss aber nicht. Das kann der Radiologe weniger gut unterscheiden.
Der Neurochirurg hat Dich operiert, er wird die Bilder mit dem vergleichen, was er in Deinem Kopf getan und gesehen hat und es besser beurteilen.

Es bleibt für Dich ein wenig die Ungewissheit, dass es doch ein Rezidiv (oder zwei) sein könnte/n. Stelle diese Frage dem Neurochirurgen!!

Ich wünsche Dir sehr, dass es nur Narbengewebe ist!

KaSy

Finny-maus

Liebe KaSy,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Ich habe mich leider nicht verständlich ausgedrückt (was für mich als Redakteurin ja eigentlich gar nicht geht).

- OP war Ende Juni 2019.
- Im Sommer 2020 war kein Rezidiv zu sehen.
- Im Juni 2021 hat der Radiologe ein Rezidiv (bzw. zwei Raumforderungen) diagnostiziert. Der NC sieht das anders.
- Dünnschicht-MRT im Oktober 2021: Radiologe bestätigt das Rezidiv. Beim NC war ich noch nicht.

Falls der Radiologe recht hat, sind die Raumforderungen innerhalb eines Jahres gewachsen.

Liebe Grüße
Finne-maus

KaSy

Liebe Finny-maus,
Als mein erstes Rezidiv (1995 OP, 1999 Rezidiv) an einem Freitag festgestellt wurde, gaben mir die Neurochirurgen nur ganz wenige Tage Zeit bis zur OP, womit ich nicht gerechnet hatte, da ich damals (so wie Du) davon ausgegangen war, dass es ja genauso "gemütlich" vor sich hin wächst wie das erste Meningeom.
Ich sollte am Montag in die Klinik und konnte einen Tag herausschlagen, weil ich meine drei Kinder unterbringen musste.
Seitdem weiß ich von dem völlig unvorhersehbaren (und bei mir damals im MRT nicht vollständig sichtbaren flächigen) Wachstum von Rezidiven. Das hatte bei mir damals der Neurochirurg, der die Sprechstunde in der Klinik übernommen hatte, weil der Chefarzt im Urlaub war, nicht klar erkennen können. Er sagte, er wäre sich nicht sicher und schickte mich nach Hause. Ich trödelte in dem hübschen Kurort herum, genoss das Thermalbad, futterte Torte und ließ mir mit dem Nachhausefahren Zeit.
Danach muss er sich wohl mit den anderen Neurochirurgen beraten haben und als ich nach einigen Stunden zu Hause war, kam ein Anruf aus der Klinik, in dem mir eine Neurochirurgin den Ernst der Lage klarmachte und mir sagte, ich solle am Montag in die Klinik kommen. Ich kam am Dienstag. Das Sch...Ding war eine ganz andere Herausforderung an die Neurochirurgen, als sie es laut dem MRT vermutet hatten. Sie leisteten eine perfekte Arbeit, aber der Tumor war nun anaplastisch (WHO III) und musste nachbestrahlt werden.

Ich möchte damit nur sagen, dass es für Dich wirklich sehr schön wäre, wenn es nicht so wie bei mir ist. Aber wenn doch, dann kann es sein, dass die Zeit bis zur OP sehr kurz sein kann. Ich wünsche Dir letzteres auf keinen Fall!
KaSy

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