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Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: was jetzt?

was jetzt?
Axel[a]
14.07.2004 00:15:53
Ich komme gerade aus dem Krankenhaus, weil bei meiner Frau ein Gehirntumor festgestellt wurde. Ich bin total geschockt und total hilflos.
Meine Frau wurde mit Verdacht auf starker Migräne eingeliefert und jetzt hat sie einen 2cm großen Tumor. Es heißt er ist gutartig, aber was bedeutet das? Ich hab totale Angst und ich weiß nicht wie ich mit all dem umgehen soll.
Axel[a]
Nordlicht[a]
14.07.2004 08:21:05
Hallo Axel, erstmal werde etwas ruhig, ich weiss, leicht gesagt.
Deine Frau ist noch im Krankenhaus? Was ist bislang durch welche Untersuchung rausgekommen? Was haben die Ärzte gesagt, wie sie weiter vorgehen wollen? Soll eine Probe entnommen werden?
Bitte versuch erstmal einfach für sie da zu sein und iht zur Seite zu stehen.

Alles liebe an Dich und Deine Frau, Martina
PS: Ich lebe seit 04/97 mit einem Astro 1-2 ohne Wachstum , ohne Komplikationen. Nach Shuntlegung gegen Hydrocephalus waren die Kopfschmerzen schlagartig weg! (D.h. das Hirnwasser konnte wieder ablaufen und durch Druckverminderung keine Schmerzen mehr) Mein Tumor sitzt im Thalamus, Hirnstamm.
Nordlicht[a]
Gabi[a]
14.07.2004 11:19:37
Lieber Axel,

Sie sind sicherlich sehr geschockt über das, was so ganz unvermutet über Sie einbricht. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie Ihre Ängste auch ausdrücken können. Sagen Sie das ruhig den Ärzten und auch Ihrer Frau. Ich kann als Kranke einen Satz wie "Ich habe Angst um Dich" viel besser hören als "Das wird schon wieder...".
Mir hat es für die Besprechungen mit den Ärzten auch immer geholfen, wenn ich mir alle meine Fragen aufgeschrieben habe und mit meinem Fragezettel zu den Ärzten gegangen bin. Lassen Sie sich alles erklären und scheuen Sie sich nicht auch öfter nachzufragen. Auf der Seite der Ärzte gibt es manchmal vielmehr Verständnis als wir glauben.
Herzlichst
Gabi
Gabi[a]
Mary[a]
14.07.2004 23:48:33
Mein Mann hat mir sehr geholfen mit seiner Ruhe und Gelassenheit. Ich weiss genau, dass er mehr Angst als ich hatte. Was ich Dir sagen will ist: ich bin vor einem Jahr operiert und ich lebe noch. Ich habe keine Ausfälle und es geht mir gut. Nehme nur Antiepileptika gegen Anfälle und damit keine kommen. Denke positiv für Deine Frau und Dich.
Ich wünsche Euch all die Kraft, die wir damal auch hatten, es hat uns sehr geholfen. Lass bitte von Dir hören, alle Gute für Deine Frau und Dich!
Mary[a]
Mary[a]
15.07.2004 10:19:06
Hallo,
Ich kann Dich sehr gut verstehen. Du bist voll im Schock und das ist normal so! Warte erst mal ab um welchen Tumor es sich handelt. Wenn er gutartig ist, dann könnt Ihr mit den Ärzten,in reativer Ruhe, überlegen was zu tun ist. Tumor heisst nicht immer gleich.....Tod! Du musst Deiner Frau helfen, ihr Mut machen und sie bestärken in den Dingen die zu tun sind! Sei für sie da und helfe Ihr. Mach Dir über alle Unklarheiten und Fragen einen Zettel und geh damit zu den Ärzten. Sonst vergisst Du im Gespräch die eine oder andere wichtige Frage! Ging mir damals genau so. Ich hatte einen langsam wachsenden Tumor, wurde operiert und es geht mir soweit gut! Mein M
Mary[a]
Axel[a]
16.07.2004 20:18:55
Hey Mary!
Danke für deine Antwort. Meine Frau ist jetzt wieder zu Hause und wir sind beide vollér Zuversicht, daß alles wieder gut wird. Trotzdem bleibt die Angst.
Gruß
Axel
Axel[a]
Marry[a]
18.07.2004 12:30:02
Hallo Axel,
Wie geht es Dir und Deiner Frau? Habt Ihr inzwischen genauere Infos über die Art des Tumors und wie weiter verfahren werden soll? Wäre schön, wenn Du Dich melden würdest, mir sind hier schon so viele Fragen beantwortet worden, ich bin froh das es das Forum gibt!
Liebe Grüsse
Marry[a]
Axel[a]
18.07.2004 12:31:53
Hey Axel!
Mensch da freu ich mich aber das es Euch etwas "besser" geht. Mir ist klar, das Ihr Euch momentan mit nichts anderem beschäftigt. Wenn Deine Frau am 29.07. in die Klinik muss, man Euch also zwei Wochen Zeit gibt, dann besteht nicht der super akute Handlungsbedarf und es ist kein extrem bösartiges Gewebe. Das ist doch schon mal klasse. Ich hatte nach meiner OP keine Schmerzen, es waren bestimmt Schmerzmittel in der Infusion, aber ich habe auch gedacht, blos nicht husten oder bewegen. Ging alles und tat nicht weh. Klar das ich die geklammerte Narbe ab und zu gemerkt habe, aber das hielt sich in Grenzen. Da ich erst verspätet zur Reha gekommen bin, kann ich nichts dazu sagen wie es ist wenn man vom Krankenhaus direkt dort hin kommt. Meine Reha hat mir sehr gut getan, und das wird auch bei Deiner Frau so sein. So eine Aktion mit OP etc. ist schon eine Belastung. Da ist eine Kur wichtig!
Einen schönen Sonntag und liebe Grüsse!
Axel[a]
Axel[a]
18.07.2004 12:33:57
Hallo Ihr alle zusammen!
Erstmal vielen Dank für die Antworten. Ich hätte nicht gedacht, daß so viele Leute die gleichen oder ähnliche Probleme haben. Ich sitze im Moment mit meiner Frau am Computer und freuen uns über die vielen netten und mutmachenden Antworten. Meine Frau muß sich am 29.07.04 in der Klinik vorstellen. Bis dahin können wir nicht allzuviel unternehmen und mitteilen. Wir haben keine Ahnung, was auf uns zukommt. Meine Frau hat schreckliche Angst vor der Operation und was danach sein wird. Hat man große Schmerzen nach der OP? Und wie sieht die Reha danach aus? Kann uns jemand darüber was berichten? Auf jeden Fall war es toll, daß Ihr Euch gemeldet habt. Bis hoffentlich bald Euer Axel
Axel[a]
Michaela[a]
18.07.2004 21:56:14
Hallo Mary!
Ich bin die Michaela, die Frau vom Axel. Ich habe gerade Deine Nachricht abgerufen. Es ist echt nett, daß Du antwortest. Weißt Du, es war echt schrecklich eine solche Diagnose zu hören. Man denkt automatisch, daß man sterben muß. Alles bricht zusammen. Ich dachte an meine 3 Kinder und daß sie doch noch so klein sind und mich brauchen. Ich bin erst 36 Jahre alt und habe noch so viel vor. Jeder Tag ist anders im Moment. Einmal bin ich gut drauf und bin ganz stark. Am nächsten Tag wache ich morgens auf und bekomme schon einen Heulkrampf. Ich habe noch nie in meinem Leben solche Angst gehabt. Wenn ich mir schon vorstelle, daß "Die" durch meinen Kopf bohren müssen, wird mir schlecht. Ich habe die schlimmsten Visionen, wenn ich aufwache und nicht weiß, ob ich laufen kann oder sprechen oder denken. Aber ich habe den wundervollsten Mann, den man sich nur wünschen kann. Er gibt mir jeden Tag Kraft und Zuversicht, daß alles gut wird. Ich kann jetzt nur noch warten was genau die Ärzte sagen. Welche Art von Tumor es ist, weiß ich noch gar nicht. Er soll nur gutartig sein. Naja, jetzt heißt es wohl "Ohren steif halten". Bis bald also Michaela
Michaela[a]
Angelika[a]
19.07.2004 15:23:36
Hallo ihr!
Mein Bruder ist 38 Jahre alt und hat ein Glioplastom IV - das ist ein ganz bösartiger Tumor. Er wurde bereits 2x operiert - erfolgreich. Er hatte nach der OP keine Schmerzen, überhaupt keine Probleme. Er hat jetzt 30 Bestrahlungen hinter sich - geht ihm wirklich recht gut. Jetzt hat er mit der Chemo angefangen, ist aber auch nicht ein so großes Problem, wie wir alle angenommen haben.
Nach der Diagnose ging es uns sehr schlecht. Wir haben Tage + Wochen eigentlich nur negative Vorstellungen in uns aufgesaugt, doch damit ist jetzt vorbei. Wir sind voller Zuversicht und Hoffnung. Man darf nie negative Gedanken zulassen und auch nicht allzuweite Pläne machen. Den Augenblick und den Tag geniessen und vor allem bewußter geniessen und leben.
Ich wünsche euch viel Kraft, viel Liebe und viel viel Mut!! Alles Gute
Angelika
Angelika[a]
Mary[a]
19.07.2004 21:28:46
Hey Michaela,
Ich freue mich das Du selber mal schreibst! Kopf hoch, das wird schon klappen. Versuche Dir die Zeit bis zur OP so angenehm wie möglich zumachen und Dich mit den Kiddys abzulenken. So kommst Du auf andere Gedanken und schaltest mal ein wenig ab. Mache Dir mit Deinem Mann einen Zettel fertig auf den Du jede Frage an die Ärzte schreibst, komme sie Dir auch noch so blöde vor! Die Ärzte können Deine Fragen nicht ahnen, Du musst auf sie zugehen wenn Du etwas wissen willst. Sitzt man vor ihnen, geht immer alles so schnell und im Auto fallen die Fragen dann wieder ein. Das mache ich seit meiner OP auch so, manchmal gehe ich mit 10 Fragen zu Kontrolle und bekomme auch immer alle beantwortet. Das ist ein wichtiger Tip für Euch! Mirhilft das sehr. Übrigens wurde auch mein Tumor festgestellt als ich 36 war. Im April 03 OP im August 03/37Jahre und nun ist bald wieder August und ich werde 38 Jahre alt! Ich habe wieder ein Jahr geschafft und freue mich sehr. Eine Frage habe ich noch: wenn es gutartiges Gewebe ist, warum wird dann erst ein Loch gebohrt (eine Probe entnommen) und nicht ganz entfernt? Oder habe ich das falsch verstanden? Wäre schön, wenn ich vor der OP (sie wird bestimmt gut verlaufen!) nochmal was von Dir hören würde! Alles Liebe für Dich, ich drücke fest die Daumen!
Mary[a]
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