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paulson74

Hallo!
Ich wurde 2006 operiert! Habe links mein Gehoer verloren u. hab nach einer gewissen Zeit, welche ich zum auskurieren mir vorgab, ploetzlich festgestellt, dass ich nicht mehr Schlafen kann. Auch empfinde ich mein Sehvermoegen verschlechtert. Aber mein Hauptproblem sind meine lebenseinschraenkenden Schlafprobleme! Ich war auch schon im Schlaflabor, da hat man schwere Schlafstoerungen diagnostiziert u. unter PLMS abgestempelt. Parkinson Medis haben mich dann voellig aus der Bahn geworfen u. sie halfen nicht, sondern ich nahm gar nicht mehr am sozialen Alltag teil.
Kann dieser Eingriff am Kopf, etwas mit meinen Schlafstoerungen zu tun haben???
Wuerde mich sehr auf hilfestellende Tipps freuen!

Euer Heiko

jusa

Grundsätzlich ist bekannt, dass viele nach einer Kopf-OP unter Schlafstörungen leiden. meine Schlafstörungen begannen noch bevor der tumor diagnostiziert wurde und ich habe sie auf allesmögliche geschoben. Die Schlafstörungen bin ich auch nach Op nicht mehr losgeworden. Empfinde ich auch als sehr einschränkend und belastend. Ich lasse mir Schlafmedikamente aufschreiben, damit mein Tagesablauf wenigstens etwas geregelt ist und ich nicht grundsätzlich den Vormittag verdöse, weil ich erst morgens einschlafe.Das geht einigermaßen.Alles freikäufliche pflanzlichen Ursprungs kann ich gleich vergessen, mir den Weg ins Geschäft sparenund das Geld gleich zum Fenster raus werfen.
Gruß C.

paulson74

Vielen Dank, fuer die schnelle Antwort!
Das klingt aber nicht gerade aufmunternd!

Wollte doch meinem Koerper nicht mehr so viel Chemie verabreichen!

Hab schon alles versucht, Entspannungsuebungen u.u.u., koerperliche wie geistige ueberanstrengung!

Muss eingestehen, dass ich von evtl. Schlafstoerungen, nach einer Kopf-OP, nichts erzaehlt bekommen habe...
Es ging nur um Tod, Laehmung o. Verlust vom Gehoer!

Weiß nicht so recht was ich machen soll, vlt. nen Psy-klempner...
Mein Problem, ich hab in einem halben Jahr Pruefungen u. FA-Abgabe....doch alles faellt mir zusehends schwerer, da mein Koerper nicht mehr so recht regenerieren kann...OK, ich bin jetzt 40, nen Kaempfertyp, aber ich hab echt langsam keinen Bock mehr... Aerzte aufsuchen, das leidige Thema, WIE FINDE ICH SCHLAF, laesst mich nicht mehr los...Mist :-)

paulson74

Die Einnahme Deiner Medikamente, schraenkt Dich noch weiter ein?
Oder kannst Du damit einigermaßen, ein besseres Leben fuehren?

jusa

Wenn ich abends eine schlaftablette(Diazepham, Faustan, Nitrazepham o.ä. )einnehme , schlafe ich recht schnell ein und im allgemeinen auch gut durch. wichtig ist mir nur ein gut gelüftetes Zimmer und mein geliebtes Nackenkissen von Tempur, dann ist alles okay. Ich wache morgens, wenn meine Mädchen herumwuseln und sich für die Schule fertig machen auf,und je nachdem ob ein Termin anliegt stehe ich auf oder wenn ich noch müde bin drehe mich auch noch mal um und döse noch ein bischen( da ja Schlafmittel auch ein wenig nachwirken). aber wenn ich dann aufstehe fühle ich mich ausgeruht, brauche zwar erst mal 1-2Pötte Kaffee um klar denken zu können, aber ich bin fähig mein Tagwerk zu beginnen.
Gut bei mir kommt momentan noch die Chemobehandlung hinzu, wo ich während des Einnahmezyklus auch tagsüber vermehrt müde und abgeschlagen bin.Das wird aber weitestgehend als normal angesehen.
Wünsche dir gute Besserung, nichts ist ätzender , als sich schlaflos im Bett rumzuwälzenund die Nacht will nicht vergehen. LG C.

Pomperipossa

Hallo Heiko,

willkommen im Forum.
Magst Du Deine Einschlafstörungen etwas näher beschreiben?
Ist es eher ein Kopfkino, sind es Ohrgeräusche /Tinnitus im ertaubten Ohr (kommt sehr häufig bei AN Patienten vor), "Spasmen", Krampfgefühle in der operierten Seite ...

Je nach der Lage und Größe Deines ANs ist noch mehr als nur das Gehör auf der Tumor-Seite betroffen gewesen.
Eine eingeschränkte körperliche Belastungsfähigkeit kennen viele. Die eigenen Grenzen auszuloten - körperlich und geistig - das ist die tägliche Herausforderung.
Mein Körper nimmt mir manche Aktion nicht sofort "übel", sondern schickt später die Rechnung inkl. Nachnahmegebühr. Daher sage ich bei bestimmten Dingen, okay, es wird mir vermutlich nicht bekommen, aber ich bin bereit, den Preis dafür zu zahlen.

Die anstehende Prüfung ist ein großer Stressor.
Medikamente sind eine Möglichkeit, solltest Du aber mit Deinem Hausarzt und/oder Neurologen abklären. Keine Schlafmittel, die machen schon nach 14 Tagen abhängig, sondern eher Antidepressiva, die nicht abhängig machen, aber einen besseren Schlaf ermöglichen können.

Alle Formen von Entspannung - Bäder, Spaziergänge, Bewegung, PM- nach Jacobsen, AT, Tai Chi, Qi Gong, Physiotherapie, ....können Dir nur gut tun.

Parallel ist der Weg, sich eine profesionelle Fremdeinschätzung zu holen, um das eigene Selbstbild wieder "ins Lot" zu rücken, aus meiner Sicht nicht verkehrt. Vielleicht fühlst Du Dich jetzt 7 Jahre nach der OP soweit in Ordnung, hast gelernt mit der einseitigen Ertaubung umzugehen, willst neue Wege gehen, neue Herausforderung bestehen und Dein Körper signalisiert "STOP" und er "bremst" Dich aus, weil er die Überforderung (schon) bemerkt.

Hast Du Deine Augenwerte prüfen lassen? Empfindest Du Deine Sehleistung nur in bestimmten Situationen als verschlechtert? Hat sich postoperativ eine Fazialisparese gezeigt?

"Habe keine Angst vor langsamen Schritten. Wichtig ist nur, dass Du sicher ankommst." Betina Hüß

Beste Grüße
Pomperipossa

wando

Lieber Heiko,

ich kann mich hier voll und ganz Pompis Ausführungen anschließen. Bei mir wurde Anfang d. J. auch ein AKN diagnostiziert, nicht groß, aber auf Grund der total ungünstigen Lage wollte/will man nicht operieren. So entschloss ich mich für eine Cyberknife-Behandlung, die im Mai erfolgte (meine Geschichte dazu kannst Du im Forum lesen, wäre jetzt hier zu viel).

Alle von Pompi aufgeführten Beschwerden/Einschränkungen kann ich auch bestätigen. Mein Gehör ist auf der bestrahlten Seite sehr schlecht geworden, ich bin äußerst lärmempfindlich geworden (Hyperakusis) und die Belastbarkeit läßt sehr zu wünschen übrig. Pompi beschreibt es richtig, mir geht es auch so, daß ich oftmals Dinge mache (mehrere Tage mittags nicht ausruhen, mir zu viel zumuten u. a.). Meistens bekomme ich "umgehend" die Quittung dafür. Das kündigt sich dann mit absoluter Schlaflosigkeit, Übelkeit und starken Schmerzen an. Habe jetzt gerade, gestern und heute, zwei solche Tage hinter mir. Gestern habe ich den ganzen Tag das Bett "gehütet" und heute eigentlich nur meinen Aufenthaltsort vom Bett auf die Couch verlagert. Zwei Mal am Tag nehme ich eine Schmerztablette, mehr möchte ich im Moment nicht. Ansonsten geht es eigentlich mit dem Schlafen, meine HNO-Ärztin hatte mir aber bei Problemen Neurexan verordnet. Damit komme ich bei Bedarf ganz gut zurecht, ist pflanzlich, hat keine Nebenwirkungen und macht vor allem nicht abhängig.

Du mußt, wie wir Betroffenen alle wahrscheinlich, verschiedenes austesten, versuchen und herausfinden, was gut für Dich ist und Dir bekommt. Das ist bei jedem anders, weil wir alle eben auch anders "geartet" sind in unserer Einzigartigkeit als Individuum.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Andrea

paulson74

Hey,

sorry aber so ist das Leben! Grins
(Arbeit, Inet-Probleme)
Hoffe aber, dass ich Euch jetzt eine Antwort geben kann!

Bemerkt habe ich meine Schlafprobleme ca. 2-3 Jahre nach der OP!
Anfaenglich habe ich mir Zeit gegeben, um mit der „neuen“ Situation klarzukommen, was nicht einfach war.
Doch dann merkte ich, dass ich trotz Muedigkeit, einfach nicht mehr schlafen konnte.
Also ich definiere den Schlaf so, wie ich es vor meinen Missempfindungen erleben durfte.
Ins Bett gehen, ca. 6-8h schlafen, Augen zu u. erst wieder die Augen oeffnen, wenn es Zeit wird aufzustehen.
Weil ich in dieser Angelegenheit keine Loesung fand, suchte ich Aerzte auf. Bei Voruntersuchungen bahnte sich schon die Diagnose Schlafstoerung an, welche sich in einem Schlaflabor bestaetigte.
Soll heißen, ich habe Tiefschlafphasen, doch in meinen Leichtschlafphasen wache ich auf u. das, laut Schlafinstitut durch starke/ haeufige Beinbewegungen. In der Nacht hatte ich im Schnitt ueber 800 Beinbewegungen.
Entlassungsdiagnose: mittelschweres bis schweres Syndrom periodischer Beinbewegungen, PLMS, sowie Ein- u. Durchschlafstoerungen (Insomnie)!
Die Medikation waren anfaenglich Ropinirol u. Pramipexol. Diese Medi werden u.a. an Parkinsonpatienten verabreicht um einen Dopaminmangel auszugleichen.
Das habe ich ein Jahr zugelassen u. ich fuehlte mich wie ein Probant der Pharmaindustrie. Mal dieses u. mal jenes Mittelchen... In diesem Zeitraum zog ich mich immer weiter aus meinem sozialen Umfeld zurueck, danke an die Nebenwirkungen. Darauf hin setzte ich, fuer mich, langsam die Medikamente ab, da sie augenscheinlich nicht bei mir ansprangen.
Heute ist es so, dass sich mein Schlafverhalten, nicht verbessert hat u. nicht verschlechtert.
Nur klarkommen mit dem Schlafentzug, kann ich nicht!
Ich spuere allerdings, dass meine im Laufe der Jahre angesammelten Kraefte, so langsam aufgezehrt sind. Und das bereitet mir Sorgen.
Yoga, Progressive Relaxation u.u.u. haben nichts gebracht u. sind fuer mich keine Schlafbringer.
Akupunktur u. Tee`s haben nur meinen finanziellen Handlungsspielraum sehr eingeengt.

Ich habe einmal Schlaftabletten versucht, um meinem Koerper das Wort Schlaf wieder zu verdeutlichen. Es hat auch geklappt, nur moechte ich einfach keine Chemie mehr in mich aufnehmen, jedenfalls keine wissentlich.

Neben meinen Schlafproblemen habe ich noch Probleme mit starkem Schwitzen, ab u. an u. mein Sehverhalten hat sich seit der Zeit des AN`s verschlechtert.

Ich bin links taub, habe den Hoernerv u. Gleichgewichtsnerv links verloren. Mein Facialisnerv konnte allerdings gerettet werden. Der Tumor, der Groesse T3 lag etwas unguenstig, 0,5cm Naehe Hirnstamm.

Meinem Operateur bin ich sehr dankbar, da ich ihm schon mein Leben verdanke, trotz Hoerverlustes.
Ich hatte ihn wegen meiner Probleme angesprochen, doch er meinte, dass waere nicht sein Wissensgebiet.
Ich als Laie sehe aber zwei Moeglichkeiten, dass meine gesundheitlichen Probleme auf die OP zurueckzufuehren sind o. eben nicht.

Ja. So sieht meine Geschichte aus.


- Ohrgeraeusche habe ich nur bei starkem Stress,
- Ja, ab u. an verspuere ich eine Art Krampf im Narbenbereich. Das ist dann wie wenn mein Koerper einsackt,
- Massagen, so hab ich das Gefuehl, fuehlen sich gut an, doch das geht auch ins Geld.

Es stimmt, jeder Tag ist eine neue Herausforderung. Vom Typ her, ein Kaempfer, der auch vieles hinterfragt, was nicht immer als positiv zu werten ist. Warum ist das so u. das nicht so...u.u.u.
Ich treibe viel Sport u. denke auch, dass ich mich doch ganz gut wieder im Leben positioniert habe. Ich weiß was mir gut tut, kann aber im Moment nicht alles verwirklichen....Ich liebe es allein zu sein, ob Ruhe o. Musik hoeren, mein anderes, großes Hobby. Dieses will ich mir auch nicht nehmen lassen. Ich war damals auf der Sportschule, haette Fussballprofi werden koennen, doch leider haben zwei Knie-OP`s alles zerstoert. Die Musik war dann mein stetiger Wegbegleiter, ob im Guten o. Schlechten.....Naja u. dann kam das AN. Verlust des Gehoers. Aber ich lebe noch u. versuche das Beste daraus zu machen. Habe die Kaempfernatur nie verloren, doch schwaechelt sie immer mehr wegen meiner Schlafstoerungen.

Jetzt tut es mir schon wieder leid, dass mein Geschriebenes wie ein Jammern daherkommt....grins
Soll es aber nicht...hihi

Vlt. habt Ihr ja noch `ne Idee?
Sooo...jetzt lese ich mal, wenn ich`s finde, die Geschichte von Wando.

Euch einen schoenen Abend u. vlt. liest man wieder was von einander!!!

Ganz liebe Gruesse
Heiko

Pomperipossa

Hallo Heiko,

Ein ostind. Sprichwort sagt:
"Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück." Eine HT-OP ist nun einmal kein Schnupfen.

Hast Du eine Reha gemacht?
7 Jahre nach der OP (und ich hoffe rezidiv-frei) ist m.E. der NC nicht mehr Dein Ansprechpartner. Das ist eher ein Neurologe oder ein Facharzt für Schmerztherapie.

Als ich Deine Schilderungen der Schlaflobar-Untersuchung las, fiel mir die Aussage eines Arztes ein, weil es keine Erklärung für meine postoperativen Augenprobleme gab: "Sie haben Läuse und Flöhe".
D.h. zu einer Erkrankung kommt noch eine andere dazu und der Zusammenhang ist unklar.
Hast Du Dir bzgl. des PLMS eine Zweitmeinung eingeholt bzw. an eine neue Untersuchung gedacht?

Ungestörter und ausreichender Schlaf ist so wichtig.
Ob zu wenig oder zu viel, es muss richtig behandelt werden.
Wenn die NW zu stark werden, dann geh bitte zum Arzt und informiere ihn darüber. Einfach absetzen ist bei diesen Mitteln nicht der richtige Weg.

Weiterhin viel Kraft, Geduld und Zuversicht wünscht
Pompi

paulson74

Guten Abend Pompi

Das Sprichwort beschreibt es sehr gut! Smile
Ich rudere ja schon ne ganz schoene Zeit gegen den Strom, doch die Kraefte schwinden, ob des Alters (laecherlich) aber vor allem meinem Schlafentzug!

Ja, habe vor 3-4Jahren eine Reha gemacht, psychosomatisch (Tinnitus u.s.w.)!
Da waren die Schlafprobleme noch nicht so bei mir angekommen. Obwohl das Problem schon benannt wurde.
(Tumor ist ganz entfernt, gutartig, sollte nicht nochmals zurueckkehren)

Ja, ich habe eine Zweitmeinung eingeholt, doch der fand die Medikation, welche die Ergebnisse des Schlaflabors behandeln sollte korrekt!
Die Absetzung habe ich schleichend vollzogen, der Medikamente wegen.
Ich habe die Medis ja auch nur abgesetzt, wegen dem nicht anschlagen u. der NW!

Ich weiss, dass ich noch mehr investieren muss an Aufwand u. Zeit, doch ich bin es Leid, staendig mich nur mit meiner Gesundheit zu beschaeftigen!
Studiums – u. Allgemeinstress sind im Moment halt auch nicht foerderlich, um die Wege zu gehen, die leider notwendig sind!

Deine Augenprobleme sind ja auf deine OP gefolgt u. diese sollte es aber auch nicht geben?
(Sind diese/ Deine Probleme moeglich gewesen?)

Ich denke, es wird bei Schlafmitteln enden....hmm

Danke, Pompi!
Wuensche ich Dir auch!

Wir lesen einander,

LG Heiko

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