Guten Morgen Andy,
als Angehöriger würde ich mir von meiner Frau wünschen, dass sie mit mir offen über ihre Bedürfnisse, Ängste, Sorgen und Wünsche spricht. Immer nur versuchen zu erraten, was sie jetzt vielleicht gerade brauchen oder was ihr gut tun würde ist nicht ganz so einfach und kann auch schnell nach hinten los gehen. Sie sagt mir meist nur, was sie NICHT möchte, aber damit kann ich nicht viel anfangen. Viel einfacher wäre es, sie könnte mir sagen, was sie braucht und wie ich ihr helfen bzw. was ich ihr Gutes tun könnte. Auch schließt sie mich seit einiger Zeit von den Arztbesuchen aus und teilt mir die aktuellen Untersuchungsergebnisse nicht mehr mit. Während der ersten Monate seit der Diagnose war ich bei allen Arztterminen dabei, bei jeder Bestrahlung, MRT, egal ... Jetzt werde ich nur noch am Rande informiert. Hier würde ich mir wünschen, wieder mehr integriert zu werden, auch wenn ich verstehen kann, dass sie ihre Selbstständigkeit beweisen und vieles lieber alleine machen möchte.
Auch mit dem Essen gebe ich mir viel Mühe, versuche frisch und gesund zu kochen, doch nicht selten ernte ich Kritik dafür. Lieber wäre mir mehr Unterstützung in der Form, dass sie mir sagt, was sie gerne essen möchte. Auch hier bekomme ich oft nur zu hören, was sie NICHT möchte.
Auch die Kinder könnten mehr Offenheit vertragen, werden sie doch oft angefahren, wenn sie Dinge tun, die die Mama gerade nicht ertragen kann - Besser fände ich hier eine offene Kommunikation in der Form:" Mir geht es gerade nicht gut, bitte ... dies oder das." Wir alle wollen helfen und für sie da sein, wissen aber meist nicht wie.
Kannst Du etwas damit anfangen?
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Roman