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fefele

Was habt Ihr für Tips, wie ich als Patientin
- in der Situation Leben mit Hirntumor -
meinem Umfeld was Gutes tun kann?

Einige gute Anregungen hab ich schon erhalten.
Zum Beispiel den Angehörigen erzählen, wenn man keine Angst vor dem Tod hat. Offene Gespräche sind denk ich eh immer wichtig.

Freue mich auf alle Antworten.
Guten Morgen und liebe Grüße Andy

Radlheini

Guten Morgen Andy,

als Angehöriger würde ich mir von meiner Frau wünschen, dass sie mit mir offen über ihre Bedürfnisse, Ängste, Sorgen und Wünsche spricht. Immer nur versuchen zu erraten, was sie jetzt vielleicht gerade brauchen oder was ihr gut tun würde ist nicht ganz so einfach und kann auch schnell nach hinten los gehen. Sie sagt mir meist nur, was sie NICHT möchte, aber damit kann ich nicht viel anfangen. Viel einfacher wäre es, sie könnte mir sagen, was sie braucht und wie ich ihr helfen bzw. was ich ihr Gutes tun könnte. Auch schließt sie mich seit einiger Zeit von den Arztbesuchen aus und teilt mir die aktuellen Untersuchungsergebnisse nicht mehr mit. Während der ersten Monate seit der Diagnose war ich bei allen Arztterminen dabei, bei jeder Bestrahlung, MRT, egal ... Jetzt werde ich nur noch am Rande informiert. Hier würde ich mir wünschen, wieder mehr integriert zu werden, auch wenn ich verstehen kann, dass sie ihre Selbstständigkeit beweisen und vieles lieber alleine machen möchte.
Auch mit dem Essen gebe ich mir viel Mühe, versuche frisch und gesund zu kochen, doch nicht selten ernte ich Kritik dafür. Lieber wäre mir mehr Unterstützung in der Form, dass sie mir sagt, was sie gerne essen möchte. Auch hier bekomme ich oft nur zu hören, was sie NICHT möchte.
Auch die Kinder könnten mehr Offenheit vertragen, werden sie doch oft angefahren, wenn sie Dinge tun, die die Mama gerade nicht ertragen kann - Besser fände ich hier eine offene Kommunikation in der Form:" Mir geht es gerade nicht gut, bitte ... dies oder das." Wir alle wollen helfen und für sie da sein, wissen aber meist nicht wie.

Kannst Du etwas damit anfangen?

Liebe Grüße und einen schönen Tag

Roman

fefele

Hi Roman,

Danke für Deine offene Antwort.
Ich kann da viel mit anfangen.
Danke für die Erinnerung daran, dass es wichtig ist Hilfe auch anzunehmen und sie vielleicht sogar konkret einzufordern.

Herausfinden, welche Bedürfnisse man hat und dies positiv und klar zu kommunizieren ist für viele in nahen Beziehungen eh nicht leicht.
In der veränderten Situation durch die Diagnose HT (eventuell mit veränderten Rollen) muss das neu erarbeitet werden.
Oft weiß der Patient auch selbst nicht, was hifreich ist - es herrscht Hilfosigkeit auf allen Seiten.

Schwierig wird es mit der offenen Kommunikation immer dann, wenn einer von Beiden blockiert. Egal ob es der Patient oder der Angehörige ist.
Aufgeben gilt auch da nicht.

Roman, Dir und Deinen Lieben alles Gute

LG Andy

styrianpanther

Hallo Andy !
Hallo Roman !

Am einfachsten wäre es, wechselweise offen nach den Bedürfnissen zu fragen. Und da ist jeder unterschiedlich. Jeder erlebt die Erkrankung anders und reagiert auch anders- jeder ist anders offen im Umgang damit.
Mitten im Leben stehend und vielleicht noch Kinder zu versorgen macht andere Themen auf, wie zb. wenn man nicht mal gerade erwachsen geworden ist oder bereits in der Rente. Jede Geschichte, jedes Leben und auch jeder Tumor ist in sener Ausprägung mehr oder weniger bedrohlich und damit anders.

Meine Frau , z.b. interessiert sich im Detail wenig und begründet dies mit meinem offenbar noch guten Allgemeinzustand ;-).

Sie steht auf dem Standpunkt, dass meine Erkrankung für sie nicht so sichtbar ist und sie vertraut mir, dass ich das schon gut mache.
Einerseits ist das schön, andererseits würde ich mir manchmal mehr "Verständnis" wünschen und da stoße ich dann doch mal auf keine Reaktion.
Aber ich verstehe meine Frau auch- mitten im Leben, ein kleines Kind und viele Aufgaben. Ich überrasche sie dann doch mal mit meinen eigensinnigen Wünschen und einladungen JETZT Dinge erleben zu wollen und nicht zu warten bis sie/wir in Rente sind.

Also habe ich mir gerade ein Ticket für die Euro gecheckt und werde alleine mit dem Zug dahin fahre (- und als Österreicher hast ja nicht sooft die Gelegenheit bei einem Fußball Event dabei zu sein) Wobei ich meine Frau schon eingeladen habe...

Wir Betroffenen haben einen anderen Zeithorizont, wir leben teils in einem anderen Hier und Jetzt. Die Kunst ist es dies wohlwollend zu verbinden und jeden das Seine zu lassen und trotzdem gemeinsam zu sein. Grosses Kunststück ABER so wichtig und wertvoll
Und auch Streit und Unverständnis gehören da zu.


mfg
styrianpanther

Radlheini

@Andy
Natürlich ist es weder für den Betroffenen noch für die Angehörigen leicht, Bedürfnisse zuäußern und Hilfe anzunehmen, teils aus Rücksichtnahme auf den betroffenen Menschen oder aus Angst, jemandem damit zur Last zu fallen. Doch sind wir vermutlich alle erwachsen genug zu kommunizieren, wenn wir mal ein Bedürfnis nicht erfüllen können oder zumindest nicht gleich und sofort, weswegen kein Betroffener das Gefühl haben sollte, jemandem zur Last zu fallen.
Und bestimmt hast Du auch Recht damit, dass viele Betroffene selbst nicht einschätzen können, was ihnen gerade gut tut oder für sie hilfreich sein könnte. Wir müssen uns aneinander herantasten, immer wieder anbieten und versuchen zu kommunizieren. Es ist Dein Recht, auch mal konkret Hilfe einzufordern und vermutlich tust Du Deinen Angehörigen einen riesen Gefallen damit, denn so wissen sie, wie sie Dich unterstützen und Dir helfen können und bestimmt tun sie das gerne :o)

Liebe Grüße

Roman

Radlheini

@styrianpanther
Dass sich Deine Frau derzeit nicht im Detail für Deine Krankheit interessiert da Du Dich offenbar in einem noch guten Allgemeinzustand befindest finde ich gut, habe dies auch bei unseren beiden großen Kindern beobachtet, bin aber selbst nicht in der Lage, diese Sichtweise einzunehmen. Das Verhalten der Kinder (weshalb soll ich mir jetzt Gedanken und Sorgen um Mama machen, wenn es ihr doch jetzt garnicht so schlecht geht, weshalb jetzt dauernd weinen - dafür ist noch genug Zeit, wenn es mal Ernst wird) finde ich wahnsinnig tapfer und erwachsen - und vermutlich ist es auch ein guter Selbstschutz.
Bei mir funktioniert das leider nicht, vermutlich weil ich weiß, wie es ist, nahestehende Menschen zu verlieren (Mutter und 1. Frau). Immer wieder kommen Bilder aus der Vergangenheit hoch, die mich die aktuelle Situazion schwer ertragen lassen. Die Kinder sind da noch unbedarfter ... Nur die Kleinste nicht, die macht sich oft Sorgen um die Mama und weint dann auch.
Schade, dass Dich Deine Frau nicht begleiten möchte - vermutlich kann sie es noch nicht nachvollziehen, dass Betroffene einen anderen Bezug zur Zeit und zur Zukunft haben. Habe das selbst auch erst lernen und erfahren müssen ...

LG
Roman

Lara

Liebe Andy,

Gute Frage, das du da bist ist auf jeden Fall wichtig.
Zuhören wie du selbst gesagt hast und dass die rechtlichen und finanziellen Fragen alle geklärt sind. Als Angehöriger möchte man evtl. nicht gerne drüber reden. Ist aber sehr wichtig und sollte geklärt sein bevor man später deshalb Probleme hat.
Obwohl es vielleicht komisch klingt aufpassen, dass dein Partner auch noch Dinge tut die nur ihm gefallen.
Wir (damals 37 Jahre alt) wurden 01/2009 von der Diagnose Glioblastom (voraussichtlich noch 12 Monate) geschockt.
Damals habe ich als Angehöriger gedacht... wir machen erst mal nur das was er möchte was er sich wünscht...er hat ja nicht mehr viel Zeit. Irgendwann mal war ich am Ende nur arbeiten, Haushalt, Kinder, Hausaufgaben, mit ihm zum Arzt gehen, der ganze Papierkram.... und in jeder verbleibenden freien Minute das tun was er sich wünscht. Ich hatte aufgehört ich zu sein.
Eine Betroffene sagte mir damals (2013) auch du musst weiterleben du musst eigene Interessen haben, eigene Freiräume und Bedürfnisse haben.
Ihr Mann hatte als Angehöriger einen psychischen Zusammenbruch und musste in die Klinik.
Mit viel viel Mut habe ich es umgesetzt. Es geht mir jetzt viel besser, ich kann besser schlafen kann mein Gewicht halten (war stark untergewichtig).
Unsere Kinder ( 14J, 15J und 21J) sagen mir dann auch ab und zu Mama du brauchst wieder eine Auszeit.
: ) und dann nehme ich sie mir ohne schlechtes Gewissen.

Jetzt hätte ich noch eine Frage an dich.
Wie spreche ich über neue Defizite die nach und nach auftauchen.
Es fällt mir wahnsinnig schwer mit ihm darüber zu reden, weil er selbst nicht drüber spricht.
Sollte ich es ansprechen?
Spätestens beim Arztgespräch muss man es ansprechen. Erzähle ich es dem Arzt wenn er es nicht tut?
Wenn ja wie vorher oder in seinem Beisein?
Am Dienstag müssen wir zum Arztgespräch...
Neu ist das er eine Bratpfanne mit Fett anmacht und vergisst bis der Rauchmelder Alarm schlägt, nicht mehr weiß ob er Tabletten genommen hat oder nicht, warum er zum Arzt sollte und ohne Krankschreibung zurückkommt, weil die kein Rezept für ihn hatten, dass er an der falschen Haltestelle aussteigt....
Ich denke es ist ihm sehr peinlich und unangenehm...mir tut es natürlich auch sehr weh es zu sehen und ihm nicht helfen zu können.
Ich habe Angst ihn durch ein Ansprechen des Problems zu verletzen.
MRT haben wir am 17.6.

Liebe Grüße

Lara

Wasa

LARA, da sprichst du was an, umgekehrt ist es auch ein grosses Problem.

Mein Mann sitzt fast den ganzen Tag am PC und macht die Papiere, heftet ab und beantwortet alles, scannt ein und legt ab.

Ich bekomme Mahnungen, aber er behauptet er hätte es hingeschickt. Jetzt bekommt er einen Unfallbogen, aber ich hatte den Unfall.
Ich kann ihn aber nicht davon abbringen und nachvollziehen, was er da alles gemacht hat kann ich auch nicht.

Zum Glück bestellt er nichts mehr, die Phase hatten wir auch schon.

Lieber Andy, ich kann dir auch nur sagen, rede offen über alles, du musst keine Rücksicht nehmen und alle werden dir dankbar sein, dass sie es nicht ansprechen müssen

fefele

Liebe Lara, Liebe Wasa,

Danke für Eure Anregungen.
Täglich gemeinsam versuchen das beste aus der Situation zu machen und die wertvollen Momente weiterhin bewusst zu sehen - mehr kann man nicht machen. Euch beiden wünsch ich die Kraft und die nötige Unterstützung von außen dafür.

Liebe Lara zu Deiner Frage an mich:

Ich verstehe Dein Hin und Hergerissen sein sehr gut.
Ich kenne die Problematik der zunehmenden Vergesslichkeit aus der Arbeit mit Demenzkranken. Dort versucht man ab einem bestimmten Grad der Demenz, den Patienten ihre kognitiven Defizite nicht wiederholt unter die Nase zu reiben, um zusätzliches peinliches Berührtsein und Frustration zu vermeiden. Sie können nichts dafür und es ist wenig hilfreich.

Soweit scheint es mir bei Deinem Mann aber noch lange nicht zu sein. Ich kenne Deinen Mann nicht und Du siehst sicher seine Veränderung als Erste. Aber verstehe ich das richtig, dass er trotz zunehmender Vergesslichkeit (kann ja auch eine Folge der Behandlungen sein und sich wieder bessern) noch weitgehend klar und selbstständig ist?
Nun das mit der Bratpfanne ist einer gesunden 30ig jährigen Freundin auch passiert.
Wenn sowas gehäuft vorkommt macht man sich verständlicherweise seine Sorgen und Gedanken, ist ja auch sehr gefährlich.
Für die Sicherstellung der Tabletteneinnahme findet ihr sicher gemeinsam eine Lösung.

Rede mit Deinem Mann darüber, ob es ihm auch auffällt.
Auf jeden Fall würde ich das noch vor dem Arztbesuch machen.
Aus meiner Sicht als Patientin stell ich mir das schrecklich vor, wenn sowas auf einmal beim Arzt thematisiert wird. Das würde mein Vertrauen in meinen Partner untergraben. Dann lieber im Vorfeld eine heftige (liebevolle) Diskussion.
Vom Schonen halte ich persönlich nicht viel.

Die andere Frage ist was versprichst Du Dir vom Arzt. Der kann ja eigentlich nur den Versuch einer Erklärung für die Defizite machen und aufs MRT am 17. Juni verweisen.
Dafür drücke ich Euch schon jetzt ganz fest die Daumen!!
(Vor einem anstehenden MRT beobachte ich mich selbst - besonders die Feinmotorik der rechten Seite - immer besonders kritisch. Jede Auffälligkeit macht mir dann Angst.)

Ich hör bei Dir sehr viel Stärke, Mut und Liebe. Dass Du für Dich Freiräume schaffst, find ich toll und ganz wichtig.

Ganz liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Andy

Lara

Liebe Andy,

Danke für deine Worte.
Gut erkannt! was will ich eigentlich.
Ich glaube der Zustand verschlechtert sich seit dem er nicht mehr arbeiten geht. (seit Oktober 2015)

Liegt es am nicht gefordert sein? Kann ich das irgendwie ändern?

Für das Vergessen haben wir schon lange überall Post It's.
Jetzt muss ich aber von der Arbeit anrufen und noch mal sagen ...nimm deine Tabletten.
Es brennt ständig was an. Wir suchen ständig irgendwelche verschwundenen Gegenstände.
Er scheint sich manchmal in Denk-Schleifen zu befinden aus denen er nicht raus findet.
Beispiel: ...unsere Jungs diskutieren darüber ob das Mittagessen für alle reicht...dann erwidere ich notfalls haben wir noch einen Rest von gestern den wir warm machen können.
Dann steht er auf und holt den Rest aus dem Kühlschrank und stellt ihn in die Mikrowelle und lässt sich durch nichts aufhalten. ...wenn wir Stopp sagen ....wir wissen doch noch nicht ob wir den Rest jetzt brauchen...dann ...nachgebend dann stell den Rest in die Micro mach sie aber nicht an...macht er sie trotzdem an.
Wenn man bei 25 Grad Außentemperatur raus muss und er eine Jacke anziehen möchte und im Flur hängt noch die Winterjacke dann muss diese Jacke angezogen werden....

Solche oder ähnliches passiert ihm jetzt immer öfters und er möchte noch Auto fahren wo ich Angst habe, dass er evtl. nicht mehr schnell genug reagieren kann... Evtl. auch mal in einer Denkschleife hängen bleibt... Ich will jetzt abbiegen aber die Ampel ist vielleicht rot...

Ich glaube meine größte Angst ist es ihm zu sagen ich gebe dir unser Auto nicht mehr....aber es führt kein Weg daran vorbei.
Bisher bin ich einfach nur noch gefahren und habe ihm keine Chance auf den Fahrersitz gegeben.
Wenn er jemanden Verletzen würde wäre ich ja auch Mitschuld ...

Danke für deine klaren Worte.

Hoffentlich hat der Arzt eine Idee wie ich ihn fördern kann damit er nicht immer weiter abbaut.

LG

Lara

Lara

Liebe Wasa,

Oh je. Da hast du ja kaum eine Chance dazwischen zu kommen.
Ich hoffe, dass du für Notfälle alle Passwörter kennst um an die Daten im Computer zu kommen.
Ich muss glaube auch mal für meine Jungs falls mir was passiert zu unserem Testament alle Online Passwörter aufschreiben, damit sie überhaupt wissen wo unsere Konten sind und welche Versicherungen wir haben....wie sie an unsere Bilder kommen...

Liebe Grüße

Lara

Wasa

Hallo Lara,
Die Passwörter werden auch vonZeit zu Zeit geändert.
Die Autofahrerei ist auch so etwas. Das halbe Jahr der OP ist um. Kommt zwar selten vor, aber ich sterbe Ängste bis er wieder da ist.

Ich bin ja kein Vormund und kann nichts machen

Lara

Hallo,

Wir waren beim NC auf Grund der geschilderten Probleme haben wir ein EEG machen lassen. Es war auffällig...
Nicht gut aber besser als Demenz oder Tumorwachstum....
MRT ist am 14.6.
Somit werden wir Levetriacetam einschleichen und hoffen, dass diese Vorfälle weniger werden.
Auto fahren hat sich somit auch offiziell erledigt.


LG

Lara

Smarty66

Hallo zusammen,

das mit den Paßwörtern kenne ich auch. Wir haben uns auch eine Liste gemacht, die wir auf dem neuesten Stand halten. Bis jetzt habe ich mit "Computersachen" nix am Hut. Aber irgendwann muß ich auch wissen, was und wie ich das in den Griff bekomme.

Auch sagt mir mein Mann, daß ich z.B. Versicherungs- oder Bankangele-
genheiten, mal alleine regeln soll, "weil ja die Zeit kommt, wo er nicht mehr da ist" und ich das dann auch machen muß.
Bis jetzt hat er immer (fast) alles gemacht und ich war außen vor und habe von einigen Sachen, die teilweise sehr kompliziert sind (besonders in Gelddingen,Riester ...) kein Detailwissen.
Und Sorge, daß ich dann vllt. falsche Entscheidungen treffe, die Auswir-
kungen in die Zukunft habe. Und davor graust es mich schon ein wenig. Vor allem, da ich weiß, daß er Recht hat.

@ Lara,

das sind keine schönen Nachrichten für euch. Bei uns ist ja eigentlich alles "normal" (bis auf das Nicht wirklich lange im Bett liegen und (durch-) schlafen können und die Müdigkeit, nachts ständig auf die Toi).
Tips kann ich dir leider nicht mit auf dem Weg geben.

Aber ich wünsche euch so sehr, daß sich alles wieder normalisiert und unter dem Levetriacetam Besserung eintritt. Und du weniger Sorgen hast.

Ich bin schon nervös, wenn es wieder ins MRT geht und wir auf das Ergebnis warten müssen. Als die Ärzte letzten Herbst davon sprachen, daß sich bei meinem Mann unter dem Glio noch ein anderer gutartiger Tumor befindet, hat es uns den Boden unter den Füßen weggezogen. Es sollte einen andere Chemo gemacht werden (PCV) und nach einer weiteren, ausführlichen Untersuchung - ich glaube es war ein stärkeres MRT - konnten wir mit Temodal weitermachen.

Ich glaube, daß du weißt, daß du stark bist und ihr die Hürden zusammen nehmen werdet. Paß auf dich auf !

Für das MRT drücke ich euch alle Däumchen und schicke noch positive Gedanken mit.

Smarty


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Man soll die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Aber man sollte auch dafür sorgen, dass die Dinge so kommen, wie man sie nehmen möchte.

fefele

Nochmal zur Ausgangsfrage.

Vor meinen OPs habe ich Abschiedsbriefe an meine Töchter geschrieben.
Für den Fall der Fälle.
Jetzt hatte ich die Idee, Erinnerungs- Schmuckstücke zu besorgen.
(Vielleicht Ketten mit Puzzleteilen die zusammengesetzt ein Herz ergeben.) Habt ihr weitere Ideen?
Versteht mich jetzt nicht falsch. Es geht mir sehr gut und ich habe vor meine Lieben noch lange höchst persönlich zu nerven.
Trotzdem mach ich mir Gedanken, es kann wie wir alle wissen schnell anders sein.
LG und ein schönes Wochenende
Andy

Wasa

Hallo Andy,

Wenn es dir noch gut geht, dann macht eine Reise, macht viele Bilder und nimm von da Erinnerungen und Erinnerungsstücke mit, die alle einbeziehen, wo sich jeder lebhaft erinnern kann und es jeden ein lächeln ins Gesicht zaubert

styrianpanther

Fefele, alles ok ?
Im Ernst ? Ich verstehe deine Ängste , aber Du bist/warst- meiner Einschätzung nach- ja putzmunter und jetzt schon an Abschiedsbriefe zu denken bzw. zu schreiben ist ja dann schon geschichtsträchtig.
So lange wie du noch lebst , kommst vor lauter (nach)schreiben bzw. aktualisieren zu nichts...
Mein Tipp: leben, leben, erleben und gemeinsam mit Mann,Kindern und Enkelkinder gelebte Geschichte unternehmen .Ich freue mich schon wieder auf den nächsten Fachtag.;-)

Liebe Andy , lass dir Zeit gute Frau. In der Zwischenzeit passiert noch so viel gutes . Pass eher auf, dass du dir nicht zu viele Sorgen machst, keinen Herzinfarkt kriegst oder vom Auto überfahren wirst. Von Herzen dir und deiner Familie ALLES GUTE

Styrianpanther

fefele

@ wasa und @ styrianpanther

Ich gebe Euch Recht. Gemeinsame Erlebnisse und zusammen gemachte Erinnerungen sind viel wichtiger als Erinnerungsschmuckstücke.

An den putzmunteren Styrianpanther: Da hast Du mir aber ordentlich den Kopf gewaschen.;) War an der Zeit!?

Was spricht dagegen für den worst case Vorbereitungen zu treffen?

Dass ich zu den Hirntumorinfotagen fahre, kann in meinem Bekanntenkreis auch keiner verstehen. („Dir geht es doch jetzt wieder gut – oder…?“.)
Mich dort zu informieren gehört für mich zu den Vorbereitungen ebenso dazu. Mir hilft es, der Angst ins Auge zu sehen. Ein wichtiger Grund für mich dort hinzufahren - Neben dem, dort mit Leuten wie dir Spaß zu haben natürlich. :)

Das mit den Briefen vor den OPs find ich immer noch gut. Mein Mann fand es zunächst furchtbar - dann wollte er auch einen.
Das sind keine Trauerbriefe.
Da muss auch nichts auf den neusten Stand gebracht werden. Ich kann mir auch gut vorstellen, das einmal im Jahr auch ohne OP zu machen und die Briefe dann gesammelt nach sagen/hoffen wir mal 20ig Jahren zu überreichen.

„Alles OK?“ Du hast Recht, bin zurzeit wohl besonders wehmütig, da ich von einem lieben Menschen Abschied nehmen musste. Gehört zum Leben halt auch dazu.

Urlaub ist geplant, wenn auch nicht gemeinsam mit den Töchtern (Die Ältere ist erst diese Woche mit ihrem Freund aus Kuba zurückgekommen und muss nun fürs Staatsexamen pauken, die ‚Kleine‘ hat zurzeit Prüfungen)

Herzliche Grüße an Alle, auf das Leben
Andy

asteri1

Andy, ich stand auch diverse Male vor Prüfungen und Staatsexamen. Wenn Du so offen fragst, belaste die Kinder in dieser Zeit nicht mit Abschiedsbriefen, tiefgreifende Gesprächen über Krankheit, Tod und so weiter.

Ich war Mal in einer ähnlichen Situation mit gleich zwei akuten Krebsfällen in meiner Familie und einem negativen Ausgang, für eine der Personen. Diese Zeit fand ich, mit der Doppelbelastung einer bevorstehenden Prüfung, sehr anstrengend.

Zum Glück geht es Dir sicher noch gut. Du willst doch noch Deine Pläne verwirklichen.

Zurück auf Deine Frage kommend, wenn Du trotz chronischer Krankheit, Dein Leben weiterhin in die Hand nimmst und Deine Ziele verfolgst, wirst Du Deiner Familie sicher das Beste tun.

fefele

Die Briefe liegen natürlich in meiner! Schublade.
Sorry, falls das missverständlich war.

Lara

Liebe Andy,

Wenn ich drüber nachdenke, finde ich die Briefe die in deiner Schublade liegen ganz gut. Dann kann man als Angehöriger lesen wie es dir ging was dir wichtig war noch mal in Gedanken mit dir "sprechen".

Von den Menschen die in meiner Nähe schon gegangen sind. Sind mir die Erinnerungen wichtig und das es ab und zu Situationen, Bilder oder Gerüche gibt die eine Erinnerung wecken...zu Beginn waren solche Erinnerungen schwer...jetzt freue ich mich denn schließlich ist es das was von einem bleibt...
Ich habe die Möglichkeit über diese Erinnerungen zu sprechen, weil ich es gelernt habe darüber sprechen es nicht zu einem Tabu zu machen.

Als die Mutter meines Mannes starb, war mein Mann 10 Jahre alt seine Geschwister 13 und 17. sie durften nicht über ihre Mutter reden keine Erinnerungen tauschen....
Jetzt haben sie gar keine Erinnerungen mehr, es macht sie sehr traurig sich einfach an nichts zu erinnern...weil es mal vom Vater verboten war.

Das ist etwas was mich sehr betroffen macht und mir deutlich macht wie wichtig es ist gemeinsam zu leben, zu feiern, sich zu freuen aber genau so wichtig ist es gemeinsam zu weinen und zu trauern.

Wenn man dies gelernt hat ist es glaube ich die wichtigste Erfahrung die man in der ersten Zeit nach dem Verlust braucht.

Eine Kollegin erzählte mir sie gehen jedes Jahr Heilig Abend ans Grab ihrer Mutter ....Und trinken ein Bier...ein Schluck geht auch auf Grab...
wir treffen uns einmal im Jahr als Großfamilie in einem Lokal und besuchen die Gräber im Ort und erinnern uns danach beim Essen an irgendwelche Anekdoten reden über neues und überlegen manchmal wie sehr sich Oma und Opa über Ihre Urenkel gefreut hätten. Die Urenkel freuen sich auch über einige Geschichten und so manche komische Situation die die Eltern , Tanten, Onkel oder Großeltern erlebt haben.

Vielleicht kannst für eure Familie auch so eine Tradition begründen oder vielleicht gibt es sie schon....

LG

Lara

fefele

Liebe Lara,
ja in meiner Herkunftsfamilie gibt es solche Traditionen auch. Wenn es an der Zeit ist, werden meine Lieben den für sie passenden Weg finden, sich zu erinnern.

Danke für Deine berührenden Worte.
LG Andrea

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