Hallo kaho,
ich hatte vor vielen Jahren ein Glioblastom, das sich bis jetzt nicht mehr gezeigt hat. Meine Mutter hatte diesen Tumor später auch, und leider wollte sie mit mir überhaupt nicht darüber reden, es gab wenige Momente, in denen das möglich war. Das war für mich sehr schwierig, ich musste das ertragen und geduldig bleiben und dabei zusehen, wie sie dann 2009 an diesem Tumor gestorben ist.
Als ich krank war, war es mir eine große Hilfe, dass einfach jemand da war, dem ich etwas sagen konnte, wenn ich wollte, und neben dem ich aber auch sitzen konnte und einfach nicht sprechen musste, ich konnte mal weinen, aber auch mir von anderen etwas erzählen lassen, das mich dann abgelenkt hat.
Vielleicht kannst du deine Mutter ja einfach fragen, ob sie selbst etwas erzählen will - darüber, wie es ihr geht, ob sie Angst hat, oder ob sie noch ein paar alte Geschichten aus ihrem Leben erzählen will...und wenn sie das nicht will, dann erzähl ihr ein paar Geschichten aus deinem Alltag, die müssen ja gar nicht super lustig sein, das normale Leben von anderen mitzubekommen ist vielleicht auch schon eine Entlastung und lenkt deine Mutter ein wenig ab.
Lass es zu, wenn deine Mutter vielleicht völlig verzweifelt ist. Du kannst ihr sagen, dass die Ärzte ihr bestes tun werden, um ihr zu helfen, aber sag ihr lieber nicht, das alles gut wird und sie schon alles schafft. Ich habe solche Sätze immer als große Lügen empfunden und habe dann versucht, das Gespräch so schnell wie möglich zu beenden, ich wollte ernst genommen werden und nicht verarscht werden.
Vielleicht hilft ja auch eine Umarmung - ohne viel zu sagen.
Ich wünsche dir viel Mut und hoffe, dass du nach dem Kontakt mit deiner Mutter nicht den Frust schiebst, mit dem ich damals zu kämpfen hatte.
Viele Grüße, frida88