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Thema: Was kann ich tun?

Was kann ich tun?
Amata
10.09.2012 22:23:40
Guten Abend zusammen, die Worte "carpe diem" waren mir noch nie so bewusst. wie seit 2 Wochen. Seit meine liebe Mutter die Diagnose Glioblastom bekommen hat. Innerhalb 14 Tagen ein Pflegefall... einfach furchbar. Und ich habe das Gefühl , dass die Ärzte eigentlich hilflos sind.
Jetzt wollten sie mit einer Bestrahlung anfangen, aber meine Mutter hat mit Klaustrophobie reagiert. Jetzt wollen sie sie Morgen sedieren und wieder versuchen. Da frage ich mich langsam, ob diese Qual in diesem Alter (78) wirklich nötig ist, mit eigentlich wenig Hoffnung auf Erfolg. Aber was ist zu tun ? Ich bin völlig verzweifelt, war immer doch der Meinung, dass es Hoffnung gibt...
Lieben Gruß Amata
Amata
Hanna
10.09.2012 23:36:00
Liebe Ameta,ein Glioblastom ist nicht gleich Glioblastom...! Ich habe seit der Diagnose meines Mannes im Juli 2011 ganz viele Menschen mit dieser Diagnose kennen gelernt. Und.. jeder Mensch hatte bislang eine andere Geschichte mit dieser Krankheit.
Ich weiß nur, das Eine, wenn mein Mann 78 Jahre alt wäre, würde ich meinem Mann nur noch das Leben, versuchen schön zu machen!
Die Entscheidung.. wird... und kann Dir Niemand abnehmen.

Liebe Grüße

Hanna
Hanna
Amata
11.09.2012 08:25:43
liebe Hanna,
lieben Dank für deine Zeilen. Ja, das überlege ich mir auch. Ich verstehe halt jetzt diesen großen Aufwand mit den Bestrahlungen nicht. Vor allem macht ihr das eine furchtbare Angst. Es kommt mir alles so unwirklich vor, weil es soooo schnell ging, dass es im Bewusstsein noch gar nicht wirklich angekommen ist.
Gott schütze dich und deinen Mann , Amata
Amata
Christina
11.09.2012 21:07:28
Liebe Amata, meine Tochter hat im jungen Alter von 23 einen tennisballgroßen Glioblastom herausoperiert bekommen. Das ist nun bald 3 Jahre her. Es geht Ihr erstaunlich gut. Aber bei allem, was ich mittlerweile darüber in Erfahrung gebracht habe, gibt die Statistik für uns Ältere eher eine schlechtere Prognose.
Wäre ich (54) vom Glio betroffen, so tendiere ich eher dazu, mir meine letzten Tage, Wochen oder Monate so schön es irgend geht zu machen, statt mich im Krankenhaus und mit Ärzten etc. auseinander zu setzen. Und bei meinen Eltern (76 + 75) weiß ich, die möchten im schlimmsten Fall lieber Daheim sein, wenn es sich irgendwie einrichten läßt... und dafür würde ich gegebenfalls palliative Hilfe und Unterstützung für Daheim organisieren.... und soweit nur irgend möglich dabei sein und Ihnen möglichst viele Wünsche erfüllen...
Es sind bzw. werden sicherlich schwere Entscheidungen... aber auch ich würde nicht gern unter einer Bestrahlungsmaske meine letzten Minuten verbringen wollen... und meine Mutter kann Krankenhäuser überhaupt nicht leiden... dann lieber Daheim oder im Hospiz in liebevoller Umgebung sein wäre unser Vorhaben.
Ich wünsche Euch trotz alle dem noch viele schöne Momente und ganz viel Kraft und das Gefühl, dass nichts und niemand jemals verloren geht, weil wir alle universell miteinander verbunden sind. Auch wenn eine Welle am Strand sein Ende findet, so bleibt sie immer Teil des Ozeans.
Lieben Gruß Christina
Christina
Amata
14.09.2012 21:54:44
liebe Christina, danke für deine Mail. Ja, im Prinzip hast du sicher recht. Aber meine Mutter kämpft so , und sie glaubt es zu schaffen. Die Ärzte haben mir zwar nicht wirklich Hoffnung gemacht, aber sie meinen ... es kommt darauf an die Bestrahlung greift... vielleicht kann sie doch noch eine Zeit überleben. Aber keine weiß Genaues... Bad Trissl hat eigentlich einen guten Ruf und da es jetzt alles so schnell ging , innerhalb von 3 Wochen die ganze linke Seite außer Kraft gesetzt ist, hm. Es ist noch gar nicht wirklich bei uns angekommen. Übrigens ist der Tumor in einem Bereich im Gehirn der nicht operabel ist.:-(
Ich bin verzweifelt und weiß nicht was das Richtige ist....
Liebe Grüße, Amata.
Amata
Maus
17.09.2012 14:17:31
Liebe Amata,

unsere Tochter hat auch klaustrophobische Zustände gehabt bei der Bestrahlung, das ist ja auch kein Wunder. Wenn es deiner Mutter noch nicht zu schlecht geht, versuch es mal mit einem guten NLP-Coach (neurolinguistisches programmieren), das wirkt Wunder.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft
Liebe Grüße
Maus
Maus
Aivlis
22.09.2012 22:16:55
Hallo Amata,
bei meinem Mann (Jahrgang 1955) wurde im April 2011 ein Glioblastom IV diagnostiziert. Mein Mann kämpft um jeden Tag. Er hat eine Operation, einen Therapieversuch mit Temozolomid und diverse Komplikationen hinter sich. Momentan lässt er sich mit Bevacizumab behandeln. Ich versuche ihn so gut es geht bei seinen Entscheidungen zu begleiten und versuche, ihm Sicherheit zu geben. Ich bin da, wenn er mich ruft. Ich begleite ihn bei seinen Arzt- und Klinikbesuchen. Und nebenher versuche ich diese Krankheit zu verstehen, die so sehr ins Leben einer Familie eingreift. In der ersten Phase der Erkrankung hat uns beiden Autogenes Training sehr geholfen. Wir haben uns auf Empfehlung einer Freundin eine entsprechende CD gekauft und sie mehr oder weniger regelmäßig gehört.
Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft
Aivlis
alma
22.09.2012 23:23:02
Gute Idee mit dem Autogenen Training. Achtsamkeitsmeditation von Jon Kabat-Zinn ist auch sehr gut. Da geht es v.a. um Entspannung durch Atmung und Körperwahrnehmung. Gibt es auch als CD. Kann ich nur empfehlen. Ich hatte vorher mit Meditation nichts zu tun, aber jetzt bin ich begeistert.
Alma.
alma
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