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Thema: Was kann ich tun?

Was kann ich tun?
pinky
08.10.2012 23:36:06
Hallo zusammen!

Ich schreibe hier zum ersten mal, da ich mich sehr allein gelassen fühle. Dabei bin ich nur anteilig betroffen. Meine Schwester ist 14 und bei ihr wurde im Februar ein Anaplastisches Astrozytom WHO III im Gehirn vorne links festgestellt. Sie wurde operiert und es wurde eine Gewebeprobe genommen. Dann bekam sie Chemo und strahlenbehandlung. Ich kenne mich nicht ganz so gut mit den medikamenten aus. Und eigentlich dachte ich immer das ihre Chancen besser stehen. Es ging ihr Zeitweise auch ganz gut. Dann bekam sie vor ungefähr 8 Wochen wieder stechende Kopfschmerzen und eine Art Anfall. Trotz des Notfall Medikaments ging es ihr nicht besser. Sofort wieder ins Krankenhaus. Dort wurde sie zwei Tage später operiert und es konnte ein großer Teil des tumors entfernt werden. Sie bekam ein zusätliches medikament über die Venen. Die Chemo hatte sie als tabletten. Dann vor 5 Tagen fingen die Kopfschmerzen wieder an. Sie bekommt wieder ein anderes Medikament. Die Ärzte sagen, das ihr Chancen schlecht stehen. wenn das neue Medikament nicht hilft, dann werden ihr keine Medikamente helfen.

Eigentlich bin ich selber kein großer Fan von Medikament. Ich ernähre mich selber vegan und versuche lieber erst nach alternativen zu suchen, bevor ich tabletten nehme.

Meine mutter wünscht sich als alternative zusatz therapie hypnose für meine schwester und hofft das sie so zu mehr selbstsicherheit kommt.

Ich würde eher auf eine gesündere ernährungsweise setzen und gfk - gewaltfreie kommunikation. Nur leider kann ich mich in meiner Familie schwer durch setzen. Ich weiß wirklich nicht was ich tuen soll.

Meiner Schwester selber geht es gar nicht. Sie hat sich total verändert. Das Cortison hat sie so aufgeschwämt. Ihre einzigsten Hobbies sind noch fernsehen und essen. Über ihre Gefühle redet sie gar nicht.

Sie war mal ganz anders. So unterenehmungslustig und fröhlich und nun ist alles anders.

pinky
milan
09.10.2012 15:15:02
Liebe Pinky,

erstmal danke für deine Offenheit, und Beileid zu Eurer schweren Situation.

Dann zu dem was Du tun kannst - Wenn euch Hypnose hilft dann macht Hyptnose... Mein Doc meinte zu mir ich solle alles machen vorauf ich Lust habe und glaube es könnte helfen, egal ob Kohlenmiene oder Südseeurlaub.

Das mit der Veganen Ernährung ist so ein Glaubensgrunsatz, aber ich versichere Dir - es gib keinen, Überhaupt keinen Zusammenhang zwischen dem Wachtum von Tumoren und der Art der Ernährung.
Im gegensatz sogar, in so einer behandlungspahse wird geraten sich genau mit dem zu füttern worauf man Lust hat.

Deine Schwester macht gerade eine echte Scheiß zeit durch, und stellenweise kann einem da leider niemand hefen - außer dadurch dass Du da bist. Lass sie fernsehen und esen - bring ihr gutres Futter und Kauf ihr schöne Filme.

Natürlich ist es Scheiße jemanden den Man so liebt so sehen zu müssen (habe eh das Gefühl des Angehörigen geht es meist schlimmer damit als uns Betroffenen) Verbring Einfach so viel Zeit mt ihr wie möglich - und verschwende nicht zuviel Zeit auf Alternative Wege - da macht wirklich nur Sinn wenn es den Betroffen selber überzeugt, sonst kostet es nur Kraft und Geld...

Viel Mut Euch, und Erfolg im Kampf

Milan
milan
alma
09.10.2012 22:30:03
An Pinky:
Schwierig, jemandem zu helfen, der keinen eigenen Willen äußert. Da kann man viel in der Familie über die richtige Methode streiten - die es übrigens nicht gibt. Hypnose, warum nicht? Reiki, Yoga, Ernährung, was auch immer. Hauptsache, deine Schwester ist bereit, sich darauf einzulassen. Zwingen kann man sie ja nicht.
Such dir doch eine Selbsthilfegruppe für Angehörige, wo du dir Unterstützung holen kannst. Oder eine Selbsthilfegruppe von Betroffenen (Hirntumor), die sind auch offen für Angehörige.

An Milan:
Dass es überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Wachstum von Tumoren und Art der Ernährung gibt, kann man so nicht sagen. Der Zusammenhang ist nicht erwiesen - das ist korrekter. Es gibt Theorien, die von einem entzündlichen Milieu in den Körperzellen sprechen, hervorgerufen durch eine bestimmte Ernährung (Fleisch, Weißmehl, Industriezucker). Dieses Milieu soll u.a die Entstehung von Tumoren begünstigen. Ich halte das für plausibel. Und gegen gesunde Ernährung ist doch nichts einzuwenden.
Alternative Wege halte ich nicht für Zeitverschwendung. Wenn es dir das Gefühl gibt, geschützt zu sein, ist das schon ein Zugewinn an Lebensqualität. Trotzdem würde ich versuchen mich abzusichern, ob es sich um eine Methode handelt, über deren Gefahren oder Nutzen man sich in seriösen Quellen informieren kann. Und aufpassen, dass ich mich nicht in Unkosten stürze. Also einem Betrug aufsitze.

Alma.
alma
Angelika
12.10.2012 10:44:54
Liebe Pinky,

ich habe denselben Tumor gehabt im Februar diesen Jahres, Anaplastisches Astrocytom Grad III, wurde auf meinen Wunsch hin direkt operiert.
Kopfschmerzen nach der OP und auch bei Einnnahme der Medikamente danach sind nicht selten. Bei mir ist es jetzt 8 Monate her und ich nehme noch Chemotherapietabletten und Keppra.
Mit der Krankheit offen umzugehen ist wichtig und empfohlen, Gefühle zeige ich aufgrund der Einnahme mehr als früher, deswegen halte ich auch den Besuch eines Psychologen für sehr wichtig. Sich mit der Krankheit völlig zurückzuziehen halte ich für das Gesamtempfinden nicht gut. Die Mischung aus Körper, Geist und Seele ist sehr wichtig und es gibt noch nicht so viele Erfahrungen zu Hirntumor wie zu andern Krankheiten. In Würzburg war ich auch bei dem Kongress,.. ich würde mir das nochmal anhören. Es wird da viel Neues erforscht... Deine Schwester ist mit 14 Jahren Hammer betroffen...Es ist sehr schlimm sicher und tut mir sehr leid.. ich kenne die ganze Situation und jeder hat eine andere Art damit umzugehen. Aber die Eltern sind doch da die Ansprechpartner und müssen emotional und körperlich alles unterstützen.

Viele Grüße
Angelika
Angelika
Hummel
12.10.2012 19:38:26
Hallo Pinky, ich bin seit heute neu hier u mir geht es fast genau so, wie Dir, da ich seit Anfang Mai auch erfahren mußte, daß mein Bruder ein Anaplastisches Astrozytom WHO GradIII hat. Da tat sich ein riesiges großes schwarzes Loch auf. Natürlich hat er seine Bestrahlungtherapie hinter sich gebracht mit allen Nebenwirkungen, die dabei sind. Jeden Tag dieses Hoffen und Bangen. Jetzt hat er endlich sich erholt u mußte Montag wieder ins MRT u. dann kam wieder diese nieder schmetternde Nachricht. Tumor sowieso inoperabel, da er am Stammhirn sitzt u jetzt nach der Strahlentherapie keine Verkleinerung u zusätzlich ein Schatten über dem Tumor. Jetzt muß er wieder warten bis die Tumorbesprechung in der Klinik war, damit entschieden werden kann, was der Schatten zu bedeuten hat u wie weiter therapiert wird. Es ist eine Katastrophe! Er ist erst 34 und hat eine kleine Tochter von 4 Jahren. Wir sind so machtlos gegen diese Krankheit. Keiner weiß, wie es weiter gehen soll und wie die Krankheit weiter verläuft. Jeder aus unserer Familie hofft inständig, daß es eine Therapie gibt, die es stoppt, so daß er noch viele lebensfrohe Jahre hat und uns erhalten bleibt, vorallem, daß er seine Tochter noch aufwachsen sieht. Alle leiden mit ihm aus der Familie u keiner kann es ihm abnehmen. Vielleicht kann jemand Tipps geben, wie wir alle mit dieser Krankheit umgehen sollen.
Viele Grüße
Hummel
pinky
14.10.2012 18:57:57
Ich danke allen sehr für ihre Antworten! Es tut gut, Rückhalt zu bekommen, auch wenn ich euch gar nicht kenne!

Gestern war meine schwester das erste mal bei der Hyptnose! Ich konnte leider noch nicht mit ihr drüber sprechen. aber irgendwie fühlt sie sich wohl schon anders.

Was haltet ihr den so von Hyptnose! Hat damit irgendwer erfahrungen?
pinky
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