Liebe Sabine, mein Mann ist betroffen, seit 08.03.2011 wissen wir es, seit der Op lebt er rezidivfrei und gut mit Temodal und Keppra und Weihrauch.
Am Anfang war ich völlig am Boden zersört, so sehr, dass ich berentet werden musste. Es hat etwa 9 Monate gedauert, bis ich überhaupt mit dem Gedanken leben konnte, dass mein Mann, den ich so sehr liebe, tödlich erkrankt ist. Es gab viele Kämpfe und vieles musste geregelt werden, damals dachte ich noch, dass ganz schnell alles zu Ende sein wird. Nach den 9 Monaten begannen wir beide zu leben und das Beste aus der Situation zu machen. Inzwischen habe ich erkannt, dass man leider selber nicht viel machen kann. Die Tumoren sind unterschiedlich, es scheint hauptsächlich auf die Entstehungsgeschichte und die Art desselben anzukommen und danach geht es, wie lange einer damit überlebt. Das kann man weder beeinflussen noch verändern. Mein Mann hatte das Glück, dass er aus einem oligoastrozytären Gewebe entstanden ist, also ein sekundärer Tumor war und eine sehr langsame Entstehungsgeschichte hatte.
Ansonsten machen wir mal eine Vegetarische Essphase, dann haben wir die Budwig-Kost probiert (lecker, aber ich bin gegen Leinsamen allergisch und wunderte mich, als es mir damit nicht gut ging). Nun sind wir beide Rentner und haben Gelegenheit unser Leben zu gestalten, wie es uns gefällt, das nimmt eine ungeheure Last und entspannt das gesamte Leben. Darum geht es glaube ich hauptsächlich, dass man sich das Leben lebenswert gestaltet. Nur so kann man gesund werden oder einen annehmbaren Zustand halten. Wenn man unglücklich oder unzufrieden ist, wird man bald den Kürzeren ziehen. Bewegung scheint auch wichtig zu sein, um den Gesamthaushalt in Ordnung zu halten. Aber ich denke, das alles andere nicht wirklich hilft, es sei denn, man trifft gerade den Punkt. So wie ein starker Raucher 100 Jahre alt wird und ein anderer nach einiger Zeit Lungenkrebs bekommt, kommt es auf die allgemeine Konstitution an.
So ist es mit dem Essen auch. Für den einen ist es wichtig, sich umzustellen, bei dem anderen gleichgültig. Wenn man nur wüsste, wo man hingehört.
Einige wunderbare Gedanken und Anregungen habe ich im Film: "Das heilende Bewusstsein", von J. Faulstich (www.das-heilende-bewusstsein.de) gesehen, ein richtiger Mutmacher. Schaut es euch an, es ist sehr lehrreich und auch konkreter als der Vorgängerfilm: "Geheimnis der Heilung" (in dem es um einen am Glioblastom erkrankten Musiker u.a. ging.)
Jedenfalls drücke ich dir und allen Betroffenen und Angehörigen die Daumen, dass ihr einen guten Umgang mit der Erkrankung findet und einen gangbaren Weg zur Genesung.
(Es kommt nicht auf die Vielzahl der Tage an, sondern auf deren Qualität)
Alles Liebe Gabriela