Hallo, was macht eigentlich ein Psychoonkologe? Kann da jeder hin?
Gruß ahnungslos
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Hallo, was macht eigentlich ein Psychoonkologe? Kann da jeder hin?
Gruß ahnungslos
moriturus
quelle wikipedia:
Psychoonkologie (aus Psychologie und Onkologie) bezeichnet die psychologische Betreuung von Krebspatienten. Eine weitere Bezeichnung ist Psychosoziale Onkologie. Die Psychoonkologie ist damit eine interdisziplinäre Form der Psychotherapie beziehungsweise der klinischen Psychologie, die sich mit den psychischen, sozialen und sozialrechtlichen Bedingungen, Folgen und Begleiterscheinungen einer Krebserkrankung befasst.
Seit den 1990er Jahren wird zunehmend die Frage diskutiert, welche psychischen Belastungen oder manifesten Störungen sich infolge einer Krebserkrankung entwickeln können und in welcher Form diese sich auf die Lebensqualität der Betroffenen oder auf medizinisch-klinische Aspekte auswirken können. Ein wichtiger Aspekt hierbei betrifft die Konstruktion und Anwendung valider und krebsspezifischer Messinstrumente zur Erfassung der psychischen Komorbidität. Damit im Zusammenhang steht die Suche nach Faktoren, welche eine psychische Begleiterkrankung möglichst sicher prognostizieren können – was im Umkehrschluss die Möglichkeit eröffnet, sie rasch und frühzeitig psychosozial zu versorgen.
Einige Autoren gehen davon aus, dass bei etwa einem Drittel aller Krebspatienten infolge der schweren psychischen Belastung durch die Grundkrankheit auch eine psychische Störung im Sinne einer Komorbidität auftritt.
Im praktischen Betreuungs- oder Therapiekontext obliegt es dem Psychoonkologen, den Patienten bei der Krankheitsverarbeitung mittels unterschiedlicher Techniken, beispielsweise durch Krisenintervention, ressourcenorientierte Interventionen oder durch imaginative Verfahren und Arbeit mit Metaphern[6], zu unterstützen. Ziel dabei ist, die Kompetenz des Patienten, mit der Krankheit klarzukommen, zu stärken. Hierbei wird – soweit möglich – auch das persönliche soziale Umfeld der betroffenen Person integriert. Eine psychoonkologische Versorgung sollte in allen Phasen der Erkrankung sichergestellt sein, also während der Akutbehandlung, der Rehabilitation und gegebenenfalls auch während des Sterbeprozesses.
Auf fachlicher Ebene organisiert sich die Psychoonkologie in Deutschland in der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie e.V. (dapo), wissenschaftlich in der Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (PSO). Entsprechende Gesellschaften sind auch in Österreich und in der Schweiz tätig.
in der schweiz kann jeder hin, braucht lediglich ne überweisung vom onkologen. ich war 3 mal da, war ne junge sympathische psychologin. zu jung, zu unerfahren. sie wollte dauernd vom zeitpunkt quatschen, wenn es keine hoffnung mehr gibt und es ans löffel abgeben geht...das braucht ich mir nicht geben, jetzt jedenfalls noch nicht ;)
ich bin mir aber sicher, wenn man auf einen empathischen und erfahrenen therapeuten trifft, dass es extrem sinn macht, die sitzungen wahrzunehmen.
ich würde jedem raten, seinen onkologen auf die möglichkeit anzusprechen, mal hin gehen, auschecken und schlimmsten falls wieder sein lassen. mir wurde in den 3 sitzungen immerhin klar, dass ich zur zeit keinen bedarf habe ;)
Quelle zu einigen obigen Textpassagen: https://de.wikipedia.org/wiki/Psychoonkologie
;-)
moriturus
ich habe ja klar und deutlich vor dem text angeführt, dass die quelle wikipedia ist und der text nicht auf meinem mist gewachsen. inwiefern uns der link weiterbringen soll, obwohl ich den GESAMTEN inhalt des wikipedia artikels bereits oben in den thread kopiert habe, entzieht sich meiner kenntnis.
moriturus
forum user stören sich, wenn man keinen link macht und stattdessen die relevante textpassage reinkopiert, moderatoren schreiben böse nachrichten, wenn man einen link platziert.
haha, ich glaube, es ist für meinen cortisolspiegel besser, mich zu verabschieden.
@andrea
was einfach absolut nicht geht, ist zu suggerieren, ich würde internettexte kopieren und als mein geistiges eigentum verkaufen, das ist einfach nicht korrekt, das brauch ich mir nicht geben.
Ich möchte zu der Diskussion Anmerken, dass jeder betroffene und in der regel auch die Angehörigen vom behandelten Facharzt auf die Möglichkeit und die Begleitung von psychoonkologischer Betreuung hingewiesen werden. Inwieweit die Gespräche mit den psychoonkologen helfen, muss jeder für sich beurteilen.
Diese gegenseitigen Vorwürfe über die Quelle von Informationen halte ich persönlich in Anbetracht der Betroffenheit vieler für völlig überflüssig und für nicht angebracht.
Wuensche euch viel kraft für das kommende und Kopf hoch.
Herzlichst rokohu
Ergiebiger ist der Artikel über Psychoonkologie vom Krebsinformationsdienst.
Da wird nämlich der zweite wichtige Teil der Frage beantwortet: ob da jeder hinkann.
Ja, da kann jeder hin, aber viele psychoonkologische Therapeuten haben keine Kassenzulassung. Man muss es beantragen und auf dieser Seite steht, wie es geht. Und eine Liste der Therapeuten am oder in der Nähe des Wohnorts.
Nein nicht jeder Therapeut hat eine Kassenzulassung, was aber nicht heißt das er schlechter ist. Ja es kostet Geld ,aber man hat meist keine Wartezeiten. Es gibt ein Procedere von den Krankenkassen was beantragt werden muss, damit ein Teil der Kosten erstattet werden kann . Dies ist unbedingt ratsam ,vorher abzuklären oder selbst den Therapeuten oder Berater um Hilfe bitten.
Nicht alle Therapeuten sind in solchen <Listen > aufgeführt. Unter Therapie.de - Wohnort kann man mehr Anbieter finden.
LG Sonne
Hallo, zur Ergänzung: in der gesetzlichen Krankenversicherung sind folgende 3 psychotherapeutischen Verfahren zugelassen: analytische Psychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Verhaltenstherapie. Sie gelten als wissenschaftlich/gesetzlich anerkannt und wirksam. Viele der niedergelassenen PT arbeiten nach einer der genannten psychotherapeutischen Verfahren. Werden Therapien nach diesen Methoden (nach Absprache und Zulassung durch die KK) durchgeführt, werden die Kosten dafür durch die KK übernommen. - Psychoonkologie ist eine Zusatzausbildung, die durch PT erworben werden kann. - Viele Großstädte und auch großere Städte haben Krebsberatungsstellen. Dort liegen oft aktuelle Listen niedergelassener PT mit neuroonkologischer Zusatzausbildung vor. Auch kann man manchmal schon etwas zu den Wartezeiten erfahren. Ein persönliches Gespräch dort kann informativ, klärend und sinnvoll sein. LG
Es gibt eine psychosoziale Beratungsstelle der sächsischen Krebsgesellschaft in Zwickau. Das könnte dich weiterbringen.
Wenn ein Psychoonkologe keine Kassenzulassung hat, kann man trotzdem eine Therapie bei ihm bekommen. Dazu muss man für den Antrag bei der Kasse 5 (oder 10) Ablehnungen durch niedergelassene Psychotherapeuten vorweisen. Nennt sich Kostenerstattungsverfahren.
Bei der Sächsischen Krebsgesellschaft bin/war ich schon. Die Hilfe hielt sich in Grenzen, da ich schon sehr aktiv bin was meine Krankheit angeht. (SHG, hier das Forum) Ich bin auch nicht der Meinung einen Psychoonkologen zu brauchen, aber wenn man nicht weiß was der macht, kann man auch schlecht sagen "brauch ich - brauch ich nicht".
Das kann man nur allgemein beantworten. Es geht vor allem um Probleme und Konflikte im Umgang mit der Krankheit.
Im Besonderen richtet sich das Gespräch danach, was dem Patienten gerade am wichtigsten ist.
"Brauch ich nicht" ist doch aber eine klare Aussage. Dann halt nicht. Ist eh kein Plauderstündchen.
Vielleicht nochmal zum leichteren Verständniss .
In einer psychoonkologischen Sitzung geht es darum, entstehende Ängste Verunsicherungen und Gefühle zu verarbeiten. Seelischen Beistand zu bekommen , eigene Recourcen zu entdecken , Fähigkeiten zu fördern , Selbstheilungskräfte zu aktivieren,für sich Entscheidungen zu finden.
Das heißt eine aktive Auseinandersetzung mit der Erkrankung , sie annehmen und für sich einen Weg finden.
Es werden aber auch Themen angesprochen wie, veränderte Situation in der Familie und in der Partnerschaft, Alltag und Beruf .
Jeder entscheidet selbst ob und wie weit er sich auf diese Hilfe einläßt oder kann.
hopeflower
Mir hilft das sehr mit der Psychoonkologin, 1h alle 2 Wochen.
Wir reden wie es mir geht, was für mich hart ist. Sie hilft mir, meinen eigenen Weg zu finden, dass ich mich besser fühle. Oft sind es konkrete Dinge. "Was würde Ihnen jetzt helfen".
Ganz konkret - was würde dir helfen dass du dich besser fühlst.
Bei mir waren das banale Dinge. Klar fänd ich es schön wenn die Krankheit heilbar warden würde. Aber das ist gerade im Moment nicht realistisch. Was kann ich aber tun?
Ich bin aber auch Mama von einem Kleinkind, arbeite Vollzeit, unterstütze meinen Mann in Chemo und Bestrahlung, habe einen neuen Job seit April und wir sind im April umgezogen. Das bösartige Rezidiv kam am gleichen Tag wie mein neuer Job und der Schlüssel zum Haus das wir noch renovieren mussten. Ich hatte ein schlechtes Gewissen weil wir in letzter Zeit öfter essen waren im Restaurant. Schlechtes Gewissen weil ich dachte "ich muss meinem Kind aber doch frisches selbstgekochtes Essen bieten und zwar täglich". Aber es ist halt auch viel zu tun!
Was mir hilft? Das ganze mit dem Essengehen lockerer zu sehen. Das klingt banal, aber man kann wirklich versuchen zu sehen wo kann man etwas ändern, wo kann man sich ein bisschen besser fühlen. In dem Fall einfach meine Einstellung und meine wahnsinnig hohen Ansprüche an mich selbst.
In deinem Fall kannst du dich fragen ob du wirklich darüber reden willst oder ob du dich besser fühlst, es ein bisschen wegzuschieben. Was hilft dir gerade eher?
Mir selbst hilft es, im Moment diese Dinge wegzuschieben im Alltag (lieber nicht daran denken) und zu versuchen "trotzdem ein normales und gutes Leben zu haben" - wieder ganz banal: vielleicht ein Ausflug am WE, zusammen Abendessen kochen, im Bett lesen. Mal rauskommen, 20 Min. Spaziergang, alleine. Und einmal alle 2 Wochen zu trauern, zu weinen, zu reden, dem ganzen Mist einen Raum zu geben (und das bei meiner Psychoonkologin).
Alles Liebe.
PS: Schau mal hier, ein Beitrag über Psychoonkologie.
http://www.wdr5.de/sendungen/neugiergenuegt/redezeit/petermannmeyer100.html
@ moriturus:
Ich könnte jetzt vieles zu deiner persönlichen Nachricht an mich schreiben, aber ich lasse es ganz einfach, denn mein Wohlergehen ist mir wichtiger!
Nur soviel, wenn man jemanden beleidigt, dann sollte man wenigstens so viel Mumm haben, dass man sein eigenes PN-Fach geöffnet lässt, um eine Antwort erhalten zu können, denn das gehört def. nicht hier rein.
Nur zum besseren Verständnis; ich habe den anfänglichen Hinweis "Quelle: wikipedia" nicht gesehen - warum auch immer, sei dahingestellt - sonst hätte ich mir die Mühe nicht gemacht, um die Quelle hier einzubringen...
Egal... ich mache mir mein Leben deshalb nicht schwerer, als es so schon ist.
War gar nicht nötig, den Wikipedia-Artikel hier reinzukopieren. Ein Hinweis (nicht Link) hätte gereicht. Dann kann sich jeder aussuchen, ob er das lesen will und der Text ist da auch übersichtlicher gestaltet.
Das Wichtige haben die Teilnehmer hier mit eigenen Worten gesagt.