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Adler

Hallo,
wie es aussieht habe ich nach 3 Jahren ein Rezidiv. Nun soll ich mit Temozolomidchemo anfangen. Hatte vor 3 Jahren eine Op und Bestrahlung. Ich fragte meine behandelte Ärztin, ob ich Weihrauch dazu nehmen soll, da ich einige gute Dinge darüber gelesen habe. Sie sagte "lieber nicht". Ich hab mir auch curcumin bestellt, hab jedoch angst, dass die Dinge, der Chemotherapie schaden können ?

Habt ihr da mehr Ahnung?

Hab gesehen, dass bei vielen "Langzeitüberlebenden" solche Mittel genommen haben. Wie wichtig sind diese Mittel ?

Danke

Tomjog

Hallo Adler,

habe Dir gerade schon eine PN dazu geschrieben.

Leider kennen sich nur wenige Ärzte bzw. Onkologen richtig mit diesem Thema aus. Er gibt tatsächlich bestimmt Dinge die man während einer Chemo oder Bestrahlung nicht einnehmen sollte. Weihrauch und Curcumin (Kurkuma) gehören meines Wissens aber nicht dazu und können sogar die Therapie ergänzen bzw. die Wirkung noch verstärken. Ich würde in Deinem Fall, Weihrauch H15 favorisieren, eventuell noch Selen (damit lassen sich u.a. auch die Nebenwirkung der Therapie abschwächen )

Letztendlich muss jeder selbst die Entscheidung treffen welchen Weg er geht. Ich halte eine Kombination von schulmedizinischer mit komplementärer Behandlung für sehr sinnvoll. Bei meiner Frau kam es bei dieser Kombination zu einer Komplettremission des nicht operablen Tumors.

LG

Tom

martin30

"Leider kennen sich nur wenige Ärzte bzw. Onkologen richtig mit diesem Thema aus. Er gibt tatsächlich bestimmt Dinge die man während einer Chemo oder Bestrahlung nicht einnehmen sollte."

Keine Studien, keine Antwort. Der Einzelfall rechtfertigt keine
sichere Empfehlung für alle.

Man hat als Arzt Verantwortung für das Leben des Patienten.
Also sollte alles, was der Arzt sagt, Hand und Fuß haben.

Es ist schon schwer genug mit Studien überhaupt etwas nachzuweisen.
Selbst für die "Standardmedikation".

Kann Curcurmin bei einem Astrozytom Grad III im Temporallappen, bereits voroperiert und mit Avastin vorbehandelt unter aktueller Therapie mit TMZ
als Rezidiv interagieren und das mitten in ihrem Kopf (und nicht im Reagenzglas)? Ja oder nein? Und wenn das ganze im Occipitallappen sitzt? Oder Grad II ist? Würde man da als Arzt eine valide Aussage treffen können ohne existierende Studien?

Es gibt nun mal dazu einfach keine Studienlage. Die Ärztin hat vollkommen richtig gehandelt.

Fast alle "gutgemeinten" Zusatzpräparate (z.B. bei Prostatakrebs und Selen
und Vitamin E) haben die Sterblichkeit erhöht. Also lautet die Empfehlung im Zweifelsfalle "Nein".

Nur weil es günstige Verläufe gibt (die es immer gibt), heißt es nicht, daß das Curcumin bei den Langzeitüberlebenden entscheidend dazu beigetragen hat. Vielleicht war die Lage des Tumors entscheidend, die 5 genetischen Marker, die wir kennen, die 5000, die wir noch nicht kennen, vielleicht die Anzahl der Voroperationen, die Gesamtfitness des Patienten und 100 weitere, unbekannte Faktoren oder eins der 30 anderen Präparate.

Man müsste mindestens 1000 Patienten haben, die unbehandelt bleiben.
1000, die nur Curcumin nehmen. 1000 die Curcumin nehmen und eine Bestrahlung kriegen. 1000 die Curcumin kriegen, Operationen und Bestrahlung. Und alle müssten ähnliche Tumore haben, ähnliches Alter haben, ähnliche genetische Marker, usw.. Es gibt "zu wenig" Patienten und alle kriegen sowieso die Maximaltherapie und die Tumorpopulationen sind sehr vielschichtig (Lage, Größe, Marker, und 1000 Sachen, die wir überhaupt nicht kennen)

Bei Herzinfarkttherapien nimmt man 50000 Patienten und ist sich oft nach vielen Jahren noch nicht sicher, ob die neue Therapie signifikant besser sind. Deswegen "kennen sich so wenig Ärzte so gut aus". Forschung ist eine schwierige Angelegenheit. Das ist keine böse Absicht. Wir wissen es nicht besser.

Tomjog

Hallo Martin30,

zuerst - wir haben eine Therapie mit Weihrauch gemacht nicht mit Kurkuma. Wobei Curcumin eine ähnlich Wirkung besitzt. Die Wirkstoffe können die Blut-Hirnschranke überwinden.

Wenn wir alles gemacht hätten was uns manche Ärzte empfohlen haben, würde meine Frau heute vermutlich nicht mehr leben... Ich bleibe dabei das sich leider viele Ärzte nicht mit diesem Thema auskennen und "nur" ihre Standardverfahren anwenden - was ich im Übrigen auch nachvollziehen kann. Und - meine Frau ist übrigens kein Einzelfall, Prof Simmet kennt eine ganz Gruppe von Patienten bei denen der Tumor gestoppt hat oder es zu eine Komplettremission gekommen ist - und das bei Manchen schon über 15 Jahre. Ich selbst bin in Kontakt mit drei Betroffenen wo der Verlauf ebenfalls positiv ist. Zum Thema Studien komme ich gleich, leider darf ich hier keine Links posten.

Ich weiß sehr gut über die Verantwortung die ein Arzt trägt, zwei unserer besten Freunde sind Ärzte ( Internist und Wirbelsäulenchirurg). Sie haben uns über die letzten 3 1/2 Jahre begleitet und uns bei unseren Entscheidungen unterstützt. Beide empfehlen in der Zwischenzeit ihren Patienten auch Weihrauch H15. Sie werden in der nächsten Zeit einen Artikel in einer Fachzeitschrift dazu veröffentlichen. Unser Professor (einer der führenden Onkologen in Deutschland) hat uns ebenfalls die Einnahme von Weihrauch und Curcumin empfohlen - auch während der Strahlentherapie. Wobei wir uns dann hauptsächlich auf H15 und Selen (100 Mikrogramm) beschränkt haben. Wichtig ist, Weihrauch hat so gut wie keine Nebenwirkungen. Curcumin kann manchmal etwas Magenprobleme verursachen.

Mir sind drei Studien bekannt welche eine positive Wirkung von Weihrauch auf einen Tumor nachweisen konnte. Eine davon mit Patienten, wird leider vom Frauenhofer Institut unter Verschluss gehalten. Es gibt eine Studie mit Wistar Ratten von der Uniklinik Gießen. Hier wurden die Tiere mit menschlichen Glioblastom Zellen"infiziert". Bei den Ratten welche mit Weihrauch behandelt wurden, ging der Tumor in Remission. Nur noch am Einstichkanal waren ein paar Zellen zu erkennen. Die Studie ist im Internet zu finden. Auf Grund der Pumpenproteine mancher Hirntumore wirkt der Weihrauch aber nicht bei jedem Patienten. Diese Tumore haben die Fähigkeit die Wirkstoffe wieder aus den Zellen zu pumpen. Eine große Studie an Menschen gibt es leider noch nicht - da haben Sie recht - leider... Weihrauch kann man eben auch nicht patentieren lassen und ist dazu noch wesentlich günstiger wie z.B. eine Chemotherapie. Es gibt aber eine schweizer Firma die zur Zeit ein Medikament auf Weihrauchbasis entwickelt. Es wird vermutlich dieses oder nächstes Jahr auf den Markt kommen. Eventuell wird es auch eine Studie mit 5000 Patienten geben.

Ich habe ja schon geschrieben, das jeder selbst seinen Weg gehen muss und entscheiden soll welche Therapien er macht. Leider heilen die aktuellen Standardtherapien oft keinen Hirntumor. Temodal z.B. bringt durchschnittlich nur einen Lebensverlängerung von 6 Wochen. Meine Frau hat selbst auch im Jahr 2013 eine Chemotherapie mit Temodal gemacht . Die Wirkung war gleich Null - 1 1/2 Jahre später kam es zu einer Malignisierung des Tumors.

Deshalb ist meine Meinung, das die Kombination von Schulmedizin und komplementären Verfahren die Chancen verbessern. Sicher nicht bei jedem aber es ist eine Möglichkeit selbst etwas zu unternehmen und sich nicht "ausgeliefert" zu fühlen.

Grüße

Tom

Prof. H. Strik

Zum Thema Studien zu Weihrauch/ H 15/ Boswellia: Ich weiß von einer Patientenstudie, die ein negatives Ergebnis gebracht hat und (deshalb?) nicht veröffentlicht werden durfte. Von positiven Studien an Patienten habe ich keine Kenntnis.
Aus persönlicher und fremder Erfahrung weiß ich aber, dass Weihrauch tatsächlich gut verträglich ist und habe persönlich gegen eine Einnahme zusätzlich zur Chemotherapie nichts einzuwenden. Mit allen anderen Substanzen bin ich sehr vorsichtig geworden, seit eine Patientin unter japanischen Heilpilzen schwerwiegende Komplikationen auf die Chemotherapie erlitten hat - obwohl die eigentlich die Chemo verträglicher machen sollten. Deshalb bitte nicht immer Generalkritik an uns Ärzten, nur weil wir auch mal vor unerwünschten Wirkungen warnen.

Prof. Dr. med. Herwig Strik
Neurologie Uni Marburg

Tomjog

Sehr geehrter Herr Professor Strik,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Die Information zu der Studie habe ich direkt von Prof. Simmet. Aus patentrechtlichen Gründen wird die Veröffentlichung vom Frauenhofet Institut nicht zugelassen. Prof. Simmet hat auch Kontakt zu mehreren Patienten wo der Tumor im Wachstum gestoppt hat oder es zu einer Komplettremission gekommen ist. Ich denke das sollte man ernst nehmen. Wie schon erwähnt ist es leider so, das manche Tumore über die PGP-Pumpe die Wirkstoffe aus den Tumorzellen heraus transportieren. Ich sehe das mit den anderen Substanzen sonst genauso wie Sie. Eine Generalkritik an den Ärzten liegt mir fern, wir haben in unserem Freundeskreis selbst Mediziner. Wir haben auch überwiegend gute Erfahrungen mit unseren behandelten Ärzten gemacht.

Bei meiner Frau kam es unter der Behandlung mit indischem Weihrauch H15 zu einer Komplettremission. Unter meinem Profil finden Sie ein MRT Bild wo sie den Tumor vor und nach der Therapie sehen. Mich würde Ihre Meinung dazu Interessieren.

Nochmals vielen Dank für Ihren Einsatz hier im Forum.

Viele Grüße

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