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Thema: Was tun bei Erschöpfung - eilt

Was tun bei Erschöpfung - eilt
Heike[a]
16.10.2003 08:38:57
Hallo Forum,

mein Vater (GBM IV 05/02) leidet im Moment sehr stark an Erschöpfung, Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Er schafft keine Spaziergänge normaler Länge mehr und bewegt sich kaum noch aus dem Haus. Er hat jetzt den ca. 7. Zyklus mit Temodal hinter sich (kaum Nebenwirkungen, bis auf die Erschöpfung) und der T umor ist stagniert. Eigentlich eine gute Nachricht, ich mache mir jedoch Sorgen, weil er selbst nichts davon hat. Gibt es ein "aufputsch"-Präparat, was er nehmen könnte, um seine Therapiefreie Zeit geniessen zu koennen? VOr allem in Hinsicht auf einen bevorstehenden Urlaub an der See? Welche Tipps koenntet Ihr mir geben?

Gruß & Danke,

Heike
Heike[a]
Christina[a]
16.10.2003 09:24:07
Ich glaube, man kann notfalls Anti-Depressiva geben, bin mir da aber nicht sicher. Bei meinem Vater ist es ähnlich, wenn auch noch nicht so schlimm. Er hat 5 Zyklen Temodal hinter sich, hatte zwischendurch ein richtiges Hoch, wo er sich super fühlte und ist jetzt auch wieder sehr müde, schläft lange und ist recht lustlos. Ich habe allerdings die Befürchtung, dass es bei ihm auch auch an neuem Tumorwachstum liegen könnte, die nächste Untersuchung ist erst in einigen Wochen.
Christina[a]
Heike[a]
16.10.2003 10:50:37
Oh nein, sag das nicht, das habe ich nämlich auch schon befürchtet! Ich weiß im Moment garnicht, wann die nächste Untersuchung ist. Er war zwischendurch auch wirklich fit. Vielleicht liegt es in dieser Woche wirklicha uch nur an schlechten Blutwerten durch die Chemo.

Viel Glück weiterhin,

Heike
Heike[a]
Claudia[a]
16.10.2003 11:27:08
Unser Neurologe hat in einem sehr heftigen Gespräch uns darüber aufgeklärt, dass ein Tumorpatient prinzipiell selber merkt, dass er immer schwächer wird.
Es gilt also neue Hilfsmittel zu organisieren. Gehhilfe, Rollstuhl. Es ist besser diese Sachen parat zu haben und so früh wie möglich zu besorgen -
- gilt auch noch für andere Dinge. Manchmal dauert das Wochen, die man eigentlich nicht hat.
Antidepressiva würde ich dann besorgen, wenn der Zustand wirklich als depressiv gelten kann, oder dein Vater selbst an sich und seinem Gemütszustand etwas auszusetzen hat, das war bei meiner Mutter so.

Ich wünsche euch alles Gute.
Claudia[a]
Annett (aus Potsdam)
16.10.2003 11:29:44
Hallo Heike,
ich denke die Erschöpfung hat nichts mit neuem Tumorwachstum zu tun,
sondern eher damit, daß sich die Blutwerte verschlechtern.
Mein Mann (Astro III) hat auch ein Chemo mit Temodal gemacht und ca.
nach 10 Tagen nach jedem Zyklus sind die Blutwerte schlechter geworden.
Lagen allerdings auf Grund seines Alters 31 und seiner sonstigen guten
Verfassung noch immer im Normbereich. Aber selbst er war Müde und teilweise antriebslos.
Wir haben uns dann noch während der Behandlung einen Garten mit Haus gekauft und damit hatte er eine Aufageb, war viel an der frischen Luft und ihm gings wesentlich besser.
Also laßt doch bitte erstmal das Blut überprüfen. Vielleicht kann ihm die
Äzrtin ja dann was zur Unterstützung geben.
Ach übrigens, bei meinem Mann sieht man jetzt im Blut noch das er mal eine Chemo hatte (Ende der Chemo ist jetzt ein jahr her).
ICh wünsche Euch alles erdenklich Gute und Liebe
Annett aus dem sonnigen Potsdam
Annett (aus Potsdam)
Michaela[a]
16.10.2003 11:46:13
ich habe aus erfahrung selbst miterlebt, dass antidepressiva nicht unbedingt den ermüdungs- bzw. erschöpfungszustand verbessern. im gegenteil. meine mama (GBM IV, 5/99) hat es sofort abgebrochen, weil sie der meinung ist, sie möchte im leben aktiv teilhaben. auch bei ihr waren - speziell nach den therapien - wochen, wo antriebslosigkeit, müdigkeit an der spitze waren. doch die vergingen auch wieder - genauso wie sie gekommen sind.
lapachotee hat ihr z.b. sehr gut geholfen, auch gelee royale (bienenpräparat), ein positiv gestaltetes umfeld und aber auch die familie, die einfach ihre müdigkeit akzeptiert haben.
es ist durchaus normal und gibt sich wieder - zumindest war das bei meiner mutter so!
alles gute weiterhin und kopf hoch!
michaela aus salzburg
Michaela[a]
Michaela[a]
16.10.2003 11:52:09
es ist wirklcih durchaus möglich und wahrscheinlich, dass dein vater aufgrund der therapien einfach ausgelaugt ist.
das bild, welches du von deinem vater beschrieben hast deckt sich komplett mit dem meiner mama.
sie hat sich aber erholt, tiefpunkte kommen IMMER WIEDER!!!!!
dennoch, denke daran, meine mutter wurde 5/99 operiert, hatte am 10.10.2003 kontrollmri, alles war OK!!!!
glaube also daran und lass dich nicht unterkriegen!
baba michi
Michaela[a]
Heike[a]
16.10.2003 12:53:03
Hallo zusammen,

danke für Eure tipps, habe mittlerweile in Erfahrung gebracht, daß die Blutwerte meines Papas im grünen Bereich liegen und seine nächste MRT in 3 Wochen ansteht. Ich bin auch eigentlich zuversichtlich, aber Schwächephasen lassen einen immer wieder zweifeln. Aber das Beispiel Deiner Mutter läßt auch wieder hoffen! :) Ich werde mal den Tee und das Gelee royale bestellen, schaden kann´s ja nicht.
Ich hoffe halt einfach, daß es Papa pünktlich zum Urlaub wieder besser geht.

Grüße und viel Glück an alle
Heike[a]
Karl-Heinz[a]
16.10.2003 17:50:41
Hallo Heike,
versuch es doch mal beim Fatiquetelefon in Heidelberg, die
Nummer findest du im Internet auf deren Seite.Oder gib bei der Such-
maschine KartOO.com Fatique ein.
Uns hat ein Arzt Nonisaft empfohlen!
Alles Gute
K.-H.
Karl-Heinz[a]
Andy[a]
16.10.2003 20:28:56
Ich denke die Chemo macht den Körper auf Dauer wirklich manchmal müde und kraftlos. Mein Vater hat heute gerade den 8 TZ-Zyklus abgeschlossen und war total erschöpft und müde. Meist zieht sich dieser Zustand jetzt noch so 4 Tage hin und so ca. 10 Tage nach dem letzten Zyklus ist er für seine Verhältnisse dann wieder gut drauf. Da sein Mrt vor 7 Wochen eine leichte Besseung zeigte hat der Neurologe ab dem 6 Zyklus die Einnahme von Temodal von 5 auf 4 Tage pro Zyklus verkürzt um die Nebenwirkungen gering zu halten ( Vater hatte Magen und Darmprobleme) Seitdem hat auch die Erschöpfung nachgelassen.
Dexamethason(Fortecortin) hat auch eine euphorisierende Wirkung. Ist Dein Vater eventuell mit diesem Medikament in der Dosierung runtergegangen?Ich arbeite ja als Arzthelferin und habe erlebt das Patienten dabei Probleme bekommen. Auch beim Ausschleichen des Medikaments bei meinem Vater von 12mg auf 8mg hat uns der Neurologe darauf hingewiesen.
Alles Gute!
Andy
Andy[a]
Heike[a]
17.10.2003 14:09:56
Hallo,

Papa nimmt das Medikament sowieso nur 4 Tage glaube ich. Ob er das Fortecortin reduziert hat, weiß ich jetzt nicht so genau, da ich nicht im Haushalt lebe. Aber ich gebe die Info gerne mal an die beiden weiter, dann können wir das gemeinsam besprechen.

Das die Chemo auf Dauer an einem zehrt glaube ich auch.

Vielen Dank für die Infos,

heike
Heike[a]
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