Hallo,
bei einem Angehörigen ist vor wenigen Wochen ein Glioblastom Grad IV diagnostiziert worden. Er hat die erste OP gut überstanden, auch wenn nicht der komplette Tumor, der sehr groß war, entfernt werden konnte.
Es zeichnet sich ab, dass der Betroffene (Ende 30, 3 Kinder, das älteste ist noch im Grundschulalter) mit seinem Gesundheitszustand nicht realistisch umgeht. Er verharmlost die Lage und verweigert die Aufnahme von Informationen ("das zieht mich nur runter"). Gleichzeitig meint er, er könne nun weitermachen wie bisher und geht davon aus, dass "Alles gut gehen" werde. Auch vor seinen Kindern, die bereits leichte Verhaltensauffälligkeiten zeigen, verbirgt er die Ernsthaftigkeit seiner Krankheit. Sicher spüren sie, dass etwas verheimlicht werden soll und haben Angst.
Vorsichtige Versuche, Gespräche zu führen, werden abgeblockt. Wenn wir das Thema Psychoonkologie ansprechen, werden wir "belächelt". Wir möchten unseren Angehörigen nicht bedrängen, haben aber Sorge, dass sein Umgang mit der Krankheit sich nachteilig auf den weiteren Verlauf auswirken wird.
Grundsätzlich herrscht in der Kernfamilie dieses Verwandten eine Verdrängungskultur, und der Umgang mit Gefühlen gestaltet sich äußerst schwierig.
Zwei Fragen:
1. Wie viel Zeit benötigen Patienten in der Regel, um den Ernst der Lage zu realisieren?
2. Was können wir als Angehörige tun, um - vor allem im Hinblick auf das Wohl der Kinder - zu helfen?
Viele Grüße,
Nicolette
Sollte