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Thema: Was tun, wenn der Patient weitere Behandlungen ablehnt?

Was tun, wenn der Patient weitere Behandlungen ablehnt?
lissy43
19.04.2017 12:23:36
Hallo,
ich möchte mich erst einmal für die Nachrichten bedanken, die ich zu meiner Frage " Rezidiv bei Glioblastom-Situation aussichtslos?" erhalten habe. Mittlerweile habe ich Kontakt zu verschiedenen Ärzten aufgenommen.

Ich habe einen Arzt gefunden, der meinem Mann das Methadon verordnen würde. Der Onkologe verhält sich neutral, er hat nichts dagegen, beführwortet es aber auch nicht.

Das Problem aber ist: mein Mann möchte erstmal nur die Temodaltherapie machen, alle weiteren Optionen ( TTF, Methadon, event.Strahlentherapie) lehnt er ab.

Ich bin nicht sicher, ob er aufgrund seiner eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten in der Lage ist, den Ernst der Rezidivsituation richtig einzuordnen. Auf der anderen Seite muss er natürlich selber hinter der Therapie stehen, es nützt meines Erachtens nichts, ihm irgendetwas "aufzudrücken", was er nicht möchte.

Als Angehörige ist das natürlich schwer zu ertragen, zumal die Ärzte gesagt haben, er kann es schaffen, aber er muss doppelgleisig fahren, sprich Temodal plus eine weitere Therapie.

Mein Mann ist körperlich noch fit, er hat zwar Defizite ( die er auch selber wahr nimmt), aber trotzdem versuchen wir, aktiv am Leben teilzunehmen ( z.B. durch Reisen ).

Wie geht ihr damit um, wenn eure Angehörigen keine Therapie wollen? Laut euren Antworten zu einem anderen Beitrag gibt es ja auch Patienten, die im Rezidivfall noch lange überleben.

Ich selbst möchte den Kampf noch nicht aufgeben, aber es geht hier nicht um mich, sondern um das Leben meines Mannes. Über Tipps, gerne auch als PN, würde ich mich freuen.

LG lissy43
lissy43
Prof. Mursch
19.04.2017 13:14:43
Rein rechtlich DARF nichts erfolgen, was der Patient nicht will oder nicht gewollt hätte.
Insbesondere, wenn in einer Rezidivsituation Heilungschancen hypothetisch sind.
Der Versuch, den Patienten zu überzeugen, ist natürlich nicht verboten.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Prof. Mursch
19.04.2017 13:14:44
P
Prof. Mursch
Marienkäfer2
19.04.2017 15:19:04
Huhu
Ich habe auch mein Mann versucht vom Methadon ,TTF usw zu überzeugen . Nö will er nicht . Auch Sport etwas andere Ernährung usw .Nichts zu machen !
Wen irgendein Depp draußen ihm aber erzählen würde . "Stell dich nackt in den Regen und hüpf auf einem Bein das hilft " mein Mann würde das machen !
Ich biete meine Hilfe an und sprech die Sachen auch mal hin und wieder an Aber was er macht damit ist seine Sache . Er ist sowie nicht krank nach seiner Meinung .
Sobald ein Arzt sagt . Sie müssen mehr auf sich achten usw ist der abgeschrieben Für ihn .

Vielleicht hat dein Mann ein guten Kumbel , Mutti ,Vati usw zu dem er vertrauen hat das die mal mit ihm reden.
Jemand anders Betroffene in euren Umfeld oder ein Arzt .

Also die Stationen bin ich alle durch hat zwar bei mir nicht viel gebracht weil wer das selbe wie ich vorschlägt ist halt auch doof für ihn !!!

Hoffe du findest ein Weg ! Ansonsten muß die Enscheidung akzeptieren . Auch wen es schwer fällt !
Marienkäfer2
alma
20.04.2017 00:17:32
Hallo Lissy,

du schreibst nicht, wann das Rezidiv entdeckt wurde.
Ich kann dir aus meiner Erfahrung nur sagen, dass ich jedes Mal über längere Zeit sehr zornig war und alle Nachbehandlungen abgelehnt habe, bis die Ärzte nervös wurden.
Mein Rat: lass ihn einfach mal machen. Die rigide Haltung ändert sich vielleicht. Man ist mit einem sichtbaren Progress ja doch ziemlich überfordert und schließlich auch nur ein Mensch. Wenn man dann zu sehr gedrängt wird, sperrt man sich. (Egal, dann sterbe ich eben früher.)

LG, Alma
alma
Wasa
20.04.2017 13:20:00
Hallo ihr Lieben,

Auch ich bin in so einer Situation. Es ist zum Verrücktwerden. Habe in dem 1 1/2 Jahr es nicht hinbekommen gelassen alles hinzunehmen. Zeitweise geht es, aber gravierende Dinge machen mich wütend und ich kann nichts machen.

Viel Kraft weiterhin und gute Nerven!
Lg Sabine
Wasa
lissy43
20.04.2017 17:19:12
Hallo Alma,

das Rezidiv wurde erst in der letzten Woche entdeckt. Wir werden jetzt zusammen mit dem Hausarzt, der sich mit den Fachärzten besprochen hat, ein Gespräch führen und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten durchgehen.
Meinen Mann zu irgendetwas zu drängen hat keinen Sinn. Er hat seinen eigenen Kopf-war schon immer so.

LG lissy
lissy43
alma
20.04.2017 17:49:13
Ich finde auch, man muss es sich gründlich überlegen, wie man weiter vorgehen will. Eine anstrengende Therapie mit Spätfolgen braucht Zustimmung. Ich muss die Folgen selbst tragen, also ist es besser, wenn es meine eigene Entscheidung ist.

LG, Alma.
alma
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