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Thema: Was wird, wenn die befristete Rente endet?

Was wird, wenn die befristete Rente endet?
ahnungslos
16.03.2017 15:04:38
Hallo, ich versuche zur Zeit ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen, was mich Ende des Jahres erwarten dürfte. Wie es in der Überschrift steht läuft 10/2017 meine EW Rente zum dritten mal aus. Ich habe vor eine Weiterbewilligung zu beantragen, bin mir aber im unklaren was mich dann erwartet. Ich hatte zwar 2014 noch eine Op und dann bis 2015 Chemotherapie, aber bis zur Beantragung sind dann auch schon 2 Jahre vergangen. Mir ist schon klar das ihr nicht bei der Rentenstelle arbeitet, aber was denkt ihr in welche Richtung es geht? Ich frage, weil ich gehört / gelesen habe das nach der 3. Befristung, es eine dauerhafte EW Rente ,wenn dann bewilligt, werden würde. Und wie gesagt, bei mir ist seit 2 Jahren nichts neues mehr dazu gekommen. Meiner Meinung nach bin ich definitiv nicht fit genug für den ersten Arbeitsmarkt, genau genommen Vollzeit... Aber ich weiß nicht ob ich trotzdem dauerhaft weiter Rente bekomme.

Viele Grüße

ahnungslos
ahnungslos
Marie Marple
16.03.2017 15:19:37
Hallo Ahnungslos,
ich versuche mal zu antworten. Wie du schon schreibst, arbeitet unsereins ja nicht bei der Rentenversicherung...
Ich bin schon seit 2004 (damals war ich 40) berentet. Volle Erwerbsminderung auf unbestimmte Zeit. Zunächst war das (nach dem 1. Antrag) auf ein Jahr befristet.
Dann eine "weitere" Beantragung und dann bekam ich die unbefristete Rente.
Es war nicht alleine der Tumor (Astrozytom Grad l), sondern auch noch einige zusätzliche Erkrankungen. Zwischendurch musste ich zu Gutachtern... auch viel Papierkram...
Richtig auf die Beine gekommen bin ich nie wieder, auch jetzt "reißt der Faden nicht ab".
Was sagen deine Ärzte?
Mit einer Beantragung/ Verlängerung würde ich es auf jeden Fall versuchen. Wie hoch die Chancen sind, weiß ich natürlich nicht.
Man selber fühlt wohl auch, was der Körper schaffen kann.
Ich wünsche dir Erfolg!


Liebe Grüße
Marie Marple
Marie Marple
2more
16.03.2017 15:27:54
Hallo Ahnungslos,

okay, bei Dir sind keine weiteren Erkrankungen und Beschwerden hinzu gekommen. Gesund bist Du deshalb definitiv nicht, überschätze Dein allgemeines Befinden nicht. Das wird der Dich behandelnde Arzt in seinem Bericht an die Rentenversicherung sicher berücksichtigen, so dass der Bewilligung normalerweise nichts im Wege stehen dürfte. Die Aussage ist natürlich ohne Gewähr, aber ich spreche aus Erfahrung, bin seit einiger Zeit dauerhaft voll erwerbsgemindert, allerdings eher wegen der anderen fortschreitenden Krankheiten, nicht wegen des Meningeoms.. Als es Zeit war, die Rente neu zu beantragen, fühlte ich mich eigentlich in der Lage, wieder stundenweise zu arbeiten. Dem widersprach mein Arzt entschieden, da er sicher war, dass dies zu einem Rückfall führen würde.

Viel Erfolg für Dich.

Viele Grüße
2more
2more
ahnungslos
16.03.2017 15:28:30
Hallo Marie,
mit meinen Ärzten habe ich in den letzten Jahren eigentlich gar nicht darüber gesprochen und den Antrag selbst habe ich von meinem Betreuer übernehmen lassen. So wird es wohl auch dieses Jahr werden.
ahnungslos
freundienchen
23.03.2017 21:01:30
Liebe(r)2more,

Seit wann führt denn arbeiten zu einem "Rückfall "?
Ich finde, man sollte unserer "Krankheit " nicht soviel negativen Raum in unserem Leben geben, sondern eher versuchen so normal wie möglich weiterzuleben wie vorher auch.
Dazu gehört einfach auch ein geregelter Tagesablauf und ein Berufsleben.
Ich habe bereits meine 3. OP sowie Chemo und Strahlentherapie hinter mir, und bin immer ganz normal weiter arbeiten gegangen.
Wenn man hier im Forum mal ein bisschen stöbert, sind die positivsten Beiträge immer von Mitgliedern , die soviel wie möglich von ihrem "alten" Leben erhalten.
Meiner Meinung nach wirkt sich diese Denkweise auch positiv auf den Verlauf des Einzelnen aus.
Aber, wie gesagt, nur meine Meinung.

Liebe Grüße
freundienchen
2more
24.03.2017 08:06:50
Liebe Freundienchen,

alle Achtung vor denen, die es trotz einer schweren Hirntumorerkrankung schaffen, weiter zu arbeiten.
Ich stimme Deiner Meinung zu, sofern es sich um "unsere Krankheit" handelt.
Wie ich in meinem Beitrag schrieb, sind mein Lipom am Kopf und Meningeom im Kopf das kleinere Übel .Ich habe eine komplexe Wirbelsäulenerkrankung ( auch OP)mit Spondylarthrose, Bandscheibenvorfälle u.a. HWS, eine Gehbehinderung, eine Herzwandverdickung, Einschränkung des Lungenvolumens und noch so einiges mehr wie Augenerkrankung, Darmerkrankung usw.
Du kannst sicher sein, dass 4 Gutachter der Rentenversicherung ihre Berichte wahrheitsgemäß verfasst haben und ebenfalls zu dem Schluss gekommen sind, dass ich voll erwerbsgemindert bin.
Mir wurde übrigens direkt nach der ersten befristeten Verrentung eine dauerhafte genehmigt.
Ich habe gern gearbeitet und das trotz massiver Einschränkungen 30 Jahre lang.
Kennengelernt habe ich einige Leute, die sich bei bester Gesundheit gut vor Arbeit drücken können.
Ich wäre auch lieber gesund und voll einsatzfähig, bin in meinem Beruf aufgegangen.

Gruß
2more
freundienchen
25.03.2017 00:02:23
Ja, jemanden ermutigen positiv zu denken und sich nicht hängen zu lassen kommt hier irgendwie falsch an.
So sorry.
Free your mind, and the rest will follow....
freundienchen
2more
25.03.2017 07:47:04
Da Du mich bereits in Deiner ersten Antwort direkt angesprochen hast, gehe ich davon aus, dass Du weiterhin auf Deiner Meinung beharrst.

Im Rentenverfahren zählt aber die Meinung der fachmedizinischen Gutachter.

Ich bin sicher, dass sich von den Betroffenen hier niemand hängen lässt oder sich aufgibt.
Die Frage von Ahnungslos betraf den möglichen Weiterbezug der Erwerbsminderungsrente, die er jetzt bereits befristet erhält.
Jeder Krankheitsfall ist individuell zu bewerten und kann nicht 1 : 1 mit einem anderen gleichgesetzt werden. Wenn jemand so krank ist, dass ihm Frührente gewährt wird, empfinde ich es als Hohn, ihn in der Form zu "ermutigen", er soll -Zitat" den Arsch hoch kriegen".

Die Beurteilung eines Antragsstellers auf Erwerbsminderungsrente sollte dann doch besser den Medizinern überlassen bleiben.

Ich freue mich für jeden, der es trotz schwerer (mehrfacher) Erkrankung schafft, den beruflichen Alltag zu bewältigen


(Twice the pride, double the fall.)
2more
birgitlmn
26.03.2017 17:41:05
Hallo ahnungslos,
vorweg - ich habe keine Ahnung von Rentenanträgen, weiß aber, dass es mir z.T. selber nicht gut geht und habe keine Ahnung, wie ich das Arbeitsleben noch 8 Jahre lang überstehen soll. Du hast ja bereits einen jahrelangen Krankheitsverlauf hinter dir. Und du hast einen Betreuer, was gut ist. Ich weiß ja nicht, wie dein Krankheitsverlauf nun weiter geht, aber sollte es dir gesundheitlich nicht gut gehen, bitte den Betreuer, die Rente auf Dauer für dich zu ermöglichen. Sollte es dir "einigermaßen" gut gehen (wovon ich gemäß deinem Bericht nicht ausgehe), kannst du den Betreuer sicherlich darum bitten, einige Stunden eine Tätigkeit aufzunehmen. Damit zeigst du nicht nur dir selber den Willen, sondern kannst probieren, ob du das auch tatsächlich schaffst. Die auferzwungene Auszeit im Berufsleben ist auch für einen "gesunden/fidelen" Menschen schwer aufzuholen. Ich war selber mit 3 Kindern 10 Jahre aus dem Beruf und weiß, was es heißt, die Arbeit wieder aufzunehmen. Es war hart, aber ich hatte keine gesundheitlichen Einschränkungen. Eine Wiedereingliederung nach langer Krankheit ist ein völlig anderer Fall und viel schwerer. Du musst für dich selber abwägen und in Abstimmung mit Ärzten/Betreuer, wie es für dich weitergehen kann. Der Betreuer müsste Erfahrungen haben, wie der Weitergang zu behandeln ist. Ich wünsche dir alles Gute!!!
LG birgitlmn
birgitlmn
ahnungslos
27.03.2017 03:52:16
Hallo birgitlmn,
seit meiner letzten Therapie sind nun schon knapp 2 Jahre vergangen. In meinem Alltag komme ich eigentlich gut zu recht. Gesundheitlich geht es mir auch ganz gut. Deshalb mache ich mir ja etwas Sorgen, dass an der Rente etwas geändert werden könnte. Was das arbeiten angeht würde ich schon gerne wieder etwas machen, aber ich kann nur 3 Stunden am Tag und das habe ich auch schon fest gestellt, als ich letztes Jahr eine Bewerbung ausgearbeitet hatte. Nach ca. 3 1/2 Stunden war ich total erschöpft.

Viele Grüße
ahnungslos
ahnungslos
2more
27.03.2017 09:20:35
Hallo ahnungslos,

mein Arzt meinte, er habe noch nie von einem Fall gehört, wo befristete Erwerbsminderungsrente ganz gestrichen wurde. Dieser Arzt ist selbst Gutachter der Rentenversicherung (selbstverständlich nicht in meinem Fall).

Deine Ärzte sind für die Berichte an die Rentenversicherung verantwortlich.
Du darfst mit voller Erwerbsminderungsrente bis zu 450 Euro dazu verdienen ohne Abzüge. Du kannst ja schauen, ob Du vielleicht 2 oder 3 x in der Woche ca. 2 Stunden etwas machen kannst.

Sprich mit Deinem Betreuer und den Ärzten. Sie allein können Deine persönliche Situation einschätzen.

Viel Erfolg.

Gruß
2more
2more
Koboldfranz
28.03.2017 01:57:30
hi Ahnungslos

also bei mir ging das total unkompliziert.Ich war aufgrund der Folgen meiner Meningeom-OP im August 13 von September 14 bis Ende 15 befristet berentet,nach Gutachten im März 14. Ich brauchte dann nur ca. Oktober 15 eine weitere Stellungnahme meines behandelnden Psycho...und bin seit Januar 16 dauerberentet.
Koboldfranz
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