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Joana

Hallo Ihr Lieben,
Da ich auf Lamotrigin allergisch reagiert habe, nehme ich jetzt seit dem 24.1.14 Keppra (500-0-500). Die erste Packung (Original ucb) reicht noch für zwei Wochen und dann brauch ich eine neue.
Kann ich auf ein Generikum wechseln, das deutlich billiger ist (ich befürchte nämlich, dass meine PKV beim Bezahlen Probleme macht) oder muss ich bei dem Hersteller bleiben mit dem ich begonnen habe?
Bei der Einstellung auf Lamotrigin meinte der Neurologe damals, dass ich unbedingt beim gleichen Hersteller bleiben soll und nicht wechseln darf. Gilt das auch bei Levetiracetam?

Irmhelm

Liebe Joana,
das ist unterschiedlich. Jeder kann anders reagieren. Mein Mann hat im Krankenhaus nach der OP Keppra bekommen. Als wir zu Hause ein neues Rezept bekamen stand zwar Keppra drauf, aber die Apotheke mußt uns -wg. der Rabattverträge- Levetiracetam aushändigen. Mein Mann hatte keine Probleme damit. Als er im Oktober zur Biopsie im Krankenhaus war, bekam der dann auch Levetiracetan und nicht mehr Keppra wie eine Jahr zuvor. Wahrscheinlich aus Kostengründen. Also wie gesagt, mein Mann hatte keine Probleme, aber ich weiß von anderen, daß sie Probleme hatten. Ich hoffe, ihr findet die für euch beste Möglichkeit.
LG
Irmhelm

Weihnacht.

Ich lebe seit 2011 in der Schweiz und stelle immer wieder fest, dass hier alles teuerer ist als in Deutschland - fast alles, ausser Medikamenten, erstaunlicherweise:

In der Schweiz kostet Keppra (ucb) ebenso viel wie Levetiracetam (ratiopharm) in Deutschland. (Dies gilt übrigens auch für viele andere Medikamente.)

Im Vergleich: Keppra 500mg 200 Stck kosten hier 193 CHF; dies entspricht ca. 158 EUR. In Deutschland, so habe ich gesehen, kostet die selbe Menge ca. 376 EUR, stimmt das? Wäre mehr als das Doppelte.

Wenn ihr im Grenzgebiet wohnt, könntet ihr es euch hier in der Schweiz holen.

Interessant wäre auch ein Preisvergleich mit Frankreich. Auch hier habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht.

Harry Bo

Levetiracetam generika kosten 200 Tabletten a 1000mg 152,92€
Das Original kostet für 200 Tabletten a 1000mg schlappe 712,68€

Da kann ich die Krankenkassen schon verstehen, wenn Sie nur bei bescheinigter Unverträglichkeit der Zusatzstoffe das Original erstatten.

Weihnacht.

Danke Harry.

Die Preisvergleiche zeigen ganz gut auf, dass man mit uns in Deutschland richtig Geld machen kann. Unerhört!

Andrea 1

Ich nehme auch Keppra und hab aber von der Uni eine Bescheinigung bekommen, dass ich auf das Original bestehen soll, weil bei mir die Gefahr eines allergischen Schocks gegeben ist, weil ich auf verschiedene Füllstoffe heftig reagier(t)e.
Meine erste Neurologin wollte es mir trotzdem partout nicht verschreiben, ihr Budget halt. Mein nächster Neurologe verschrieb mir immer das belgische Präparat, aber ich hatte arge Probleme mit der Verträglichkeit, obwohl er vorher schwor, dass es exakt das Selbe sei! Ich glaube, dass da irgend ein kleiner Zusatzstoff doch ein bisschen anders ist. Denn meine Nebenprobleme haben sich inzwischen wieder gebessert.
Naja, ich nahm das zwei oder dreimal Packungen lang und hatte Probleme damit (Haut, Schwindel, Magen manchmal etwas Übelkeit usw.) Dann verschrieb es mir plötzlich die Uniklinik (Originalpräparat) und ich war heilfroh, so konnte ich mir den Umweg zum Neurologen ersparen. Morgen bin ich auch wieder dort.
Jetzt hab ich nur noch trockene Haut und ein bisschen Wundheit am Kinn, aber damit kann ich leben.
Die Ärzte in der Uni haben es durchgeboxt bekommen, dass die Nachsorge von Tumorpatienten jetzt sehr viel besser erfolgt!
Find ich Klasse, denn ich fiel damals "durch das Netz in die "Ich bin nicht (mehr) zuständig-Zone" ". *daumenhoch*
Mit den "300undewas €" kommt bei mir auch hin, ich brauche immer die 500 mg-Version. Bis vor 2 Jahren meine ich, war Keppra noch richtig teuer! Da waren es noch um die 800,- €!
Das lag aber daran, dass das medikament auf dem freien Markt noch nicht zum "kopieren" freigegeben war. Nach Neuerscheinung eines Medikamentes haben die glaube so 1 bis max. 2 Jahre bestandsschutz und danach erst dürfen andere Pharmahersteller das auch in etwa so produzieren, weswegen es dann günstiger hergestellt wird. Eigentlich auch logisch, denn die anderen brauchten die ganzen Forschungskosten dafür nicht zu tragen. Von daher sei es den "Erfindern" erst einmal gegönnt, dass sie ihre Kosten wieder einfahren können - solange es angemessen wäre und bleibt! Aber, es wird wie immer und überall maßlos übertrieben. So sind wir Menschen halt... immer so viel, wie man bekommen kann. Getreu dem Motto: "Jeden Tag steht ein Dummer auf und gibt das Geld dafür her."
Trotzdem bin ich heilfroh, dass es das überhaupt gibt, was uns Betroffenen hilft und mit rel. wenigen Nebenwirkungen.
LG Andrea

Irmhelm

Soweit ich informiert bin besteht der Bestandschutz - Monopol - 10 Jahre.
So weiß ich es jedenfalls von meinen Blutdruckmedikament. Ich denke, daß es bei anderen Medis auch so ist. Könnte Dr. Orchidee aber exakt beantworten.
LG
Irmhelm

Prof. H. Strik

Üblicherweise gibt es kein Problem beim Wechsel zum Generikum. Es gibt übrigens sogar von UCB das eigene Keppra als Generikum... Allerdings sollte man nur einmal wechseln und dann beim selben Präparat bleiben, da durch die unterschiedlichen Zubereitungen die Konzentrationen im Blut etwas schwanken können. Nur ganz wenige Patienten berichten gut nachvollziehbar, dass sie mit dem Originalpräparat besser zurecht kommen. Dann rezeptiere ich das auch entsprechend. Ansonsten behalte ich gerne mal die Vokswirtschaft und unsere Krankenkassenbeiträge im Auge, weil es keinen Qualitätsverlust gibt.

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