
Michael[a]
Vor kurzem hatte ich bei meiner Krankenkasse (Techniker) die Übernahme der Kosten für ein Weihrauchpräparat beantragt, dass ich seit einiger Zeit mit gutem Erfolg gegen meine tumorbedingte Hirndrucksymptomatik einnehme. Die Zentrale der TK in Berlin hat mir darauf mitgeteilt, dass entsprechende Präparate nicht vertragsärztlich verordnet werden dürfen bzw. die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden können, da Weihrauch auf der sogenannten Negativliste stehe. In diese Liste seien Arzneimittel aufgenommen, die entweder
- die erforderlichen Bestandteile nicht enthalten,
- deren Wirkung nicht mit ausreichender Sicherheit beurteilt werden kann oder
- deren therapeutischer Nutzen nicht nachgewiesen ist.
Hinter dieser Begründung der TK steht jedoch wahrscheinlich, dass die Bundesregierung in diesem Jahr pauschal alle Präparate auf pflanzlicher Basis auf den Index gesetzt hat, ganz gleich, ob diese nun von therapeutischem Nutzen sind oder nicht.
Auf der Homepage der Neuoroonkologischen Arbeitsgemeinschaft ist die Vorgehensweise bei einer Klinischen Studie zur antiödematösen Wirkung von H 15 beim Glioblastom beschrieben. Dazu ist angemerkt, dass die Firma Pharmasan (die sich als Sponsor betätigt hat) an einer Veröffentlichung der Ergebnisse nicht interessiert sei (http://www.neuroonkologie.de/main/?link=5&sub=0). Weshalb dies so ist, bleibt offen.
Ich dachte bisher, für viele Hirntumorpatienten könne die Weihrauchtherapie eine nebenwirkungsarme Alternative (oder zumindest Ergänzung) zur Einnahme von Cortisonpräparaten sein. Ist das nicht richtig? Oder falls doch: müssen wir uns gefallen lassen, dass unsere Regierung nachweislich wirksame Präparate einfach per Gesetzesbeschluss für unwirksam und nutzlos erklärt?
Wenn Weihrauch helfen kann, dann sollten wir Patienten uns wehren. Nicht bei den gesetzlichen Kassen, die zumindest aus wirtschaftlicher Sicht kaum Interesse an einer Änderung der Situation haben dürften, sondern beim Gesetzgeber.
Gibt es vielleicht schon entsprechende Bestrebungen von Seiten der Deutschen Hirntumorhilfe?
Wo findet man veröffentlichtes Studienmaterial mit gesicherten Aussagen?
Wer weiß, welches Gremium für die Erstellung der sogenannten Negativliste verantwortlich ist?
Welche Organsiationen, Verbände, Lobbyisten ect. beraten unsere Gesundheitspolitiker/innen diesbezüglich?
Welche Möglichkeiten gibt es, als Bürger und Patient Einfluss zu nehmen?
Ich freue mich über jede Unterstützung und wünsche allen hier viel Kraft
Michael