www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Welche Bestrahlung bei Hirnmetastasen des Bronchial-CA?

Welche Bestrahlung bei Hirnmetastasen des Bronchial-CA?
Juliane[a]
14.08.2006 15:27:52
Meine Mutti (51) hat vor ca. 7 Monaten kleinzelligen Lungenkrebs diagnostiziert bekommen. Er war shon etwa faustgroß,saß mittig und hatte das Mediastinum befallen. Fernmetastasen waren trotz schlechter leberwerte nicht nachweisbar,allerdings wurde bis vor ca. 1ner woche nie ein MRT des Schädels sondern immer nur CT gemacht. Sie bekam & Zyklen Topocetan und Cysplatin und bis vor 4 Wochen Bestrahlung. Lunge und Mediastinum sowie eine prophylaktische Schädelbestrahlung. Vor ca. 2 Wochen bekam sie Schwierigkeiten beim Gehen,Taubheitsgefühle in einem Bein und Lähmungen.In der Neurologie wurde dann eine einzelne Metastase im Rückenmark (BWK 11/12) gefunden,die für die klinik meiner mutter verantwortlich gemacht wurde. die metastase liegt unterhalb des bereits bestrahlten feldes der lunge und mediastinum und ist wohl ganz gut zu behandeln. dann wurde ein Schädel - CT gemacht, welches wie immer unauffällig war. Im Nervenwasser waren auch keine Tumorzellen zu finden. Nun der Schock - im MRT waren dann doch Metastasen sichtbar. Ca. 3-5 Stück, stecknadelkopfgroß und angeblich nicht für die Stöhrungen im Bein verantwortlich. Der Kopf soll nun erst einmal nixcht weilter bestrahlt werden, da wir nur noch 7 Gray für den Schädel übrig haben, wurde ja schon prophylaktisch bestrahlt. Es ist auch nicht sicher, wie lang die Metastasen schon da sind, da nie ein MRT angefertigt wurde.
Ist es möglich, den Metastasen anders beizukommen? Wäre trotz vorheriger prophylaktischer Bestrahlung eine stereotaktische Einmalbestahlung der Metastasen möglich, um dann später evtl. nochmal das ganze Hirn bestrahlen zu können? Wäre eine erneute Chemo mit Liquorgängigem zytostatika anzuraten? Mir ist die Diagnose durchaus bewusst, allerdings sind wir nicht bereit die Prognose dieser Erkrankung kampflos hinzunehmen. Für Hinweise und Hilfestellungen wäre ich sehr dankbar.
Juliane
Juliane[a]
PD DR. Mursch
14.08.2006 20:12:39
Die Siuation ist palliativ, d.h., es geht ausschließlich darum, dem Patienten Leiden zu ersparen. Eine Heilung ist in dieser Situation nicht zu erwarten. Das Konzept, nur zu behandeln (und damit evtl. schmerzhafte Nebenwirkungen zu riskieren), wenn eine Metastase Probleme macht, ist nachvollziehbar. Also: stereotaktisch bestrahlen, wenn die Metastase wächst oder Probleme machen könnte. Nur die MRT Bilder zu behandeln, nützt dem Patienten nichts.
PD DR. Mursch
Juliane[a]
15.08.2006 08:19:05
Mir ist nicht klar was sie damit meinen, nur die MRT-Bilder zu behandeln?

Ja ich weiß, dass eine Heilung nicht wirklich zu erwarten ist ( das man dennoch Hoffnung hat, um überhaupt weiter machen zu können, ist wohl verständlich) aber ich möchte mich darum bemühen und suche nach wegen, ihr eine möglichst längere Beschwerdefreie, vielleicht sogar Metastasenfreie Zeit zu bereiten. Daher suche ich nach den besten Möglichkeiten, evtl. Studien. auch habe ich erfahren, das Metastasen und Tumore längere Zeit ruhen können, darum möchte ich nicht aufgeben. vielleicht weiß jemand Rat?
Juliane[a]
PD DR. Mursch
15.08.2006 10:43:54
Es geht darum, die Beschwerden des Patienten zu behandeln, nicht das was man auf Bildern sieht. Eine Bestrahlung von nicht symptomatischen, eventuell nicht wachsenden Metastasen hat in diesem Fall für den Patienten keinen positiven effekt, sondern Nebenwirkungen, unter denen er zusätzlich leidet. Es ist doch auch das Ziel einer längeren beschwerdefreien Zeit.
PD DR. Mursch
Juliane[a]
15.08.2006 17:53:50
ja das Ziel ist eine möglichst lange beschwerdefreie zeit.
vielen dank für ihre antwort.

Juliane L.
Juliane[a]
NACH OBEN