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JanineJanine

Hallo ihr Lieben

Vor knapp 2 Wochen hatte ich eine Resektion meines Oligodendrogliom Grad II. Nun dröhnt mir seit Tagen dermaßen der Schädel. Ich weiß bald nicht mehr weiter. Dieser stechenden dröhnen Schmerz ist teilweise kaum aushaltbar. Ich nehme Ibu und Novalmin. Aber das hilft mir NICHT! Heute morgen hal 6 aufgewacht mit heftig Schmerzen. 1000mg Novalmin bisher keine Veränderung. Das kann doch nicht sein? Oder bin ich nur zu Wehleidig? Ich weis es langsam nicht mehr. Was kann ich mir verschreiben lassen was tatsächlich gegen die Schmerzen hilft. Mein Hausarzt hat mir jetzt zusätzlich noch Tilidin verschrieben. Ob s hilft werden wir sehen. Meine Tabletten sind so langsam der Ersatz für s Essen so viele wie es sind . Bin echt bisschen beleidigt. So hatte ich mir das ganze nicht vorgestellt ???? Hat jemand damit Erfahrung? Oder ging es vielleicht genauso? Ich hab schon echt ein Klos im Hals wenn ich bedenke was ich über den Tag an Medis nehme und dem Arzt sagen muss das ich noch immer Schmerzen auf ner Skala vom 0-10 eine 12 habe . Ist das überhaupt glaubwürdig? Ich weiß es nicht. Will aber auch nicht die Jammertasche sein irgendwie. Aber ich hab halt Schmerzen. Anders wär s mir auch lieber .

Naja das war s dann auch schon. Jetzt konnte ich wenigstens euchbetwas berieseln damit ????

KaSy

Liebe JanineJanine,

Ich bekam nach meinen Operationen in der Klinik 3 bis 4 mal 1000mg Novalmin, mitunter forderte ich ein 5. bis 6. Mal die 1000mg (= 2 x 500mg- Tabletten) und bekam sie auch problemlos.

Ich bin durchaus auch ein Mensch, der im Normalfall erst einmal alles andere versucht als Schmerztabletten zu nehmen.
Aber nach einer Hirntumoroperation hat man Schmerzen und da ist es sehr angebracht, ausreichend Schmerzmittel zu nehmen.

Wenn Du 2 Wochen nach der OP tatsächlich am Tag nur 1000mg Novalmin nimmst, dann kann das zuwenig sein.

(Oder war das nicht die Tagesdosis, sondern eine Einmaldosis? Wieviel ist das dann pro Tag?)

Tilidin ist ein Betäubungsmittel und es ist gut, dass der Hausarzt es Dir verschrieben hat. Hat er es aber auch mit Deinen Neurochirurgen besprochen?
Welche Medikation steht in dem Entlassungsbrief der Neurochirurgie, die Du und Dein Hausarzt erhalten haben?
(Bei mir stand immer die gesamte Medikation mit der Tagesdosis in diesem Brief, daran konnte sich meine Hausärztin orientieren.)

Bei extrem starken und länger anhaltenden Schmerzen ist ein Betäubungsmittel sinnvoll.
Ich hatte nach einigen Revisions-OP derart starke Schmerzen, dass man mir problemlos auch Betäubungsmittel (BTM) über etwa 8 Wochen gab, weil es objektiv und subjektiv (Schmerzskale) notwendig war.

Du darfst aber nicht erwarten, dass Du zu Hause schon 2 Wochen nach einer Hirntumor-OP bereits wieder alles machen kannst.
Jetzt ist viele Stunden Ausruhen angesagt!
Erst Recht mit derartigen Schmerzen.
Die Schmerzen belasten Deinen gesamten Körper, er muss sich jetzt zusätzlich zur "Reparatur" der "OP-Schäden" auch noch Deinen Schmerzen widmen - und das belastet Deinen Kreislauf, Dein Immunsystem noch mehr als ohnehin nötig.

Von "wehleidig" kann keine Rede sein. Die Schmerzen sind zwar durch die OP entstanden, aber das Schmerzempfinden ist subjektiv, das heißt, man kann es nicht messen. Deswegen wird man ja in der Klinik (meist und hoffentlich immer) nach dieser Schmerzzahl gefragt.

Ich muss allerdings auch anmerken, dass ich, als ich wie Du "11" oder sogar "12" gesagt habe, zu gar nichts mehr fähig war und umgehend weitere Schmerzmittel bekam, allerdings nach Absprache mit den Neurochirurgen, um eine Überdosierung zu vermeiden. Damit will ich aber keineswegs Deine Schmerzstärke anzweifeln, wie gesagt, sie ist subjektiv und kann äußerst extrem sein.

Du brauchst jetzt wirklich Ruhe und jede Menge Geduld, denn jede auch noch so kleine Aktion (WC, Essen, Waschen) bringt Dir die Schmerzen zurück.
Nutze die Zeit, in der das BTM Dich "runterfährt", Dich zum Schlafen bringt, um der OP-Heilung und der Schmerzbekämpfung die allerbesten Chancen zu ermöglichen.

Irgendwie hat das Sprichwort "Die Zeit heilt alle Wunden" auch hier eine gewisse Berechtigung, zumindest das Wort "Z e i t "!

KaSy

Mego13

Liebe Janine,

Ich habe in dem anderen Thread gesehen, dass Du neben dem Novalmim (Novalgin) zusätzlich Ibuprofen nimmst. Novalgin ist bereits in der Höchstdosis. Du hast dort geschrieben, dass Du 4000 mg Novalgin nimmst?
Ob Du zu wehleidig bist? Das streiche bitte aus Deinem Kopf. Jeder empfindet Schmerzen anders und ist auch davon abhängig, welche Schmerzerfahrungen Du vorher gesammelt hast. Zudem haben wir zur Zeit sehr viele Wetterwechsel, das mögen operierte Köpfe gar nicht.

Tildin ist ein Opiat, das sollte helfen. Hilft es nicht, würde ich definitiv noch einmal mit den behandelnden Ärzten sprechen.

Hast Du einen Arzt, der Dir Novalgin mit einem Antiübelkeitsmedikament als Infusion geben kann? Schmerzinfusionen wirken bei einigen Menschen einfach besser als Tabletten. Wenn ein Antiübelkeitsmedikament eingebettet ist, hast Du sozusagen pharmakologisch ein starkes Migränemedikament. Das müssen aber auch Antiübelkeitsmedikamente sein, die nur Ärzte verschreiben können.

Nimmst Du eigentlich einen Magenschutz zu den Tabletten? Nicht, dass Du noch eine Gastritis Typ C bekommst.

Wo sitzen die Schmerzen eigentlich genau?

LG
Mego

Prof. Mursch

Das ist nicht normal.
Suchen Sie die operierende Klinik auf.
Ich als Operateur würde es wissen wollen.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

JanineJanine

Liebe Mego,

Ich habe Zuhause zusätzlich Domperidon und Vomacur versucht. Beides hat gerade mal null gebracht. Der Schmerz sitzt genau an der operierten Stelle und da ,wo gestern punktiert wurde. Dieser Druckverband hat das ganze glaube ich auch noch viel schlimmer gemacht. Ich hab die Tilidin genommen und den Verband abgezogen. Seither ist es viel besser geworden und ich durfte 1 Stunde etwas schlafen . Bisschen Kopfschmerzen sind noch da aber aushaltbar. So kann ich es super aushalten bis morgen . Der Arzt der gestern punktiert hat ,hat mir beim Druckverband Anlegen mächtig auf die operierte Stelle gedrückt. Seither tat das so entsetzlich weh. Ich dachte ich spinne. Muss aber dazu sagen,nach der ersten punktion hatte ich auch heftig Kopfschmerzen danach. Die Schwestr meinte das wäre wohl normal nach einer Punktion. Das war auch ein krimineller Schmerz . Ich denke wahrscheinlich trifft bei mir momentan einfach alles zusammen. Doofes Wetter, Kindergeschrei,dann der Druck auf die Wunde ,Druckverband ect. Solche Schmerzen hatte ich noch niemals ,und ich hatte schon so einige OPs . Aber nix vergleichbares. Auch dieses Mal im Krankenhaus mir gings schon fast unverschämt gut muss ich sagen . Wenig bis keine Schmerzen. Ich hab mir das tatsächlich Schmerhafter vorgestellt. Was mir mehr Schmerzen gemacht hat war das Liquorkissen an der Stirn. Das hat bei mir alles im Gesicht zugedrückt. Ich konnte kaum aus den Augen schauen das tat schon etwas weh stand aber nicht direkt mit der Wunde im Zusammenhang. Ich warte ja immer noch darauf mal endlich aus diesem hellen Trip aufzuwachen und zu sagen was ein mega Scheiss Traum xD Aber ich merke schon, das wird wohl nix. In der Klinik waren sie zum Glück auch alle relativ locker . Ein Tag bevor ich nach Hause bin beinder Visite wurde das Liquorkissen angesprochen, das man es punktieren sollte dann könne ich aber am nächsten Tag heim gehen. Ich sagte ....."wenn ich des halt überleben " und zuckte mit den Achseln. Da schauten die mich an und grinsten...."Frau Colangelo vor 5 Tagen haben sie viel schlimmeres überstanden " da war ich ja beruhigt :-D Irgendwann 30min später kam dann der Arzt mit seinem "Besteck" an mein Bett. Sag ich zu ihm "Puuhhh ,also in ihrer Haut würde ich jetzt auch nicht stecken wollen! Er nur so "wieso?" Ich ....."ja,ich hätte da ja jetzt absolut kein Bock drauf da so ne eklige Masse rauszuziehen"! Er nur " ach wieso...is ja ne Sterile Flüssigkeit! " " wenn Sie das so sagen ". :-)))) ich hab fürchterlich gelacht . Beim ersten Stich sagt er irgendwann es täte ihm leid aber er denkt das wird so nix da kommt nix. Er vermutet es wäre gekammert. Boahh was für ein Glück ich immer habe dachte ich. Jedenfalls musste er dann mehrmals stechen. Es tat so weh . Irgendwann schrie ich " Gottverdammte Scheisse was soll das" da sah er mich völlig verwirrt an grinste zuckte mit den Achseln....."oh ,sorry ich mach das hier auch nicht freiwillig hahahahaahahaha.....ich hab so derbe gelacht . Irgendwann konnte ich dann rausquetschen..." Gut,dann sind wir schon zu zweit......Das war so endlos witzig . Meine Bettnachbarin verstand zu ihrem Glück kein Deutsch. Ich dachte jetzt sind sie sicher froh wenn ich wieder heim gehe ????

Oder nach der OP, ich werde halbwegs wach und überall auf mir drauf dunkelgrünen Flüssigkeit und 2 Pfleger die eifrig versuchten mein erbrochenes mit Schalen aufzufangen . Einer völlig geschockt zum anderen ...boar das is aber echt viel ...sagt der andere das is garnix im OP is sie mehr losgeworden hahahahaha....

Oder eine Schwester kam brachte mir ein Kühlpad fürs Auge ,da sagt sie " fast wie im Hotel gell" einziger Unterschied, wir messen auch . Da war ich dann völlig verwirrt hehehehe....

Ich versteh irgendwie auch nicht weshalb im Krankenhaus meine Schmerzen fast bei Null waren und nun seit paar Tagen die durch die Decke gehen . Ich mache zuhause nix anderes als in der Klinik. Naja jetzt hoffe ich auf s Tilidin. Was mir ja jetzt wenigstens etwas Erleichterung verschafft hat. Und den Druckverband hab ich jetzt mal abgemacht . Schon um Welten besser . Natürlich kommt der wieder drauf aber der tat ziemlich weh. Jetzt bin ich erstmal frei xD

Pomperipossa

Hallo Janine,

hat Dein Hausarzt Dir Tilidin Tabletten (retard) oder Tropfen verschrieben?
Ich frage deshalb, weil Tilidin Tropfen ein hohes Abhängigkeitsrisiko haben.

"Schmerzen müssen nicht sein" - und sie verzögern/verhindern auch den Regenerationsprozess nach der HT-Op.

Hast Du eine klinische Schmerzambulanz in der Nähe? Oder einen Facharzt für Schmerztherapie? Schmerzmittel sind Krücken, aber notwendige Krücken in unserem Fall und Hilfen für (mehr) Lebensqualität.

Auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin findest Du jede Menge Infos
https://www.dgschmerzmedizin.de/

Und ganz wichtig ist die Dokumentation. Auf der Seite gibt es eine zeitsparende Alternative:
https://www.dgschmerzmedizin.de/versorgung/schmerzdokumentation/patientendokumentation/

Wie Mego so zutreffend schreibt, diese Wetterlage ist für unsere Diven reines Gift (mein NC hat Nerven als Diven visualisiert).

Nach den unschönen LSD-ähnlichen Phasen mit Tilidin-Tropfen habe ich eine klinische Schmerztherapie gemacht und gelernt, dass es für fast jeden eine eigene Kombination aus Medikamenten (auch BTM Opiod), Therapien (wie Physio usw,) und Entspannungstechniken geben kann.

Liebe Grüße Pompi

JanineJanine

Prof. Mursch ,

Das habe ich schon, die sagten die Medikamente beibehalten. Das wäre Standart Scherzlevel oder Phase 1. Haben aber gleich vorab ein Ct gemacht weil sie Blutungen ect ausschließen wollten die vielleicht für den Schmerz verantwortlich sein könnten. Denn auch die Ärztin fand es nicht normal das ich trotz Schmerzmittel noch so starke Schmerzen habe. Hat mir dann auch noch Blut abgenommen, weil sie große Sorge hat bei mir könnte sich eine Hirnhautentzündung entwickeln oder schon beginnen. Die Werte waren soweit gut nur die Entzündungswerte waren zu hoch aber irgendein Proteinwert hat noch gefehlt den wollte sie noch abwarten. Da sie sich aber nicht mehr bei mir gemeldet hat,geh ich davon aus das dieser Wert ok war. Denn laut ihr hing alles von diesem Wert ab . Wäre dieser zu hoch hätte sie mich sofort stationär aufgenommen oder für den nächsten Tag. Aber sonst sah alles soweit gut aus. Ein Kollege von ihr hat sich auch nochmal alles angeschaut weil sie nichts übersehen wollte was für die Schmerzen verantwortlich sein könnte. Dieser fand auch nix. Das einzige was sie sagte ,vorne am Anfang der Naht hat sich eine kleine Walnuss große Beule gebildet. Die ist im Vergleich zum Liquorkissen relativ hart und tat auch weh wenn man sie berührt. Da sagte sie paarmal zum Kollegen er soll mal auf den Bildern schauen ob das die Stelle ist wo das "Plättchen" ist. Was für ein Plättchen meinte sie da? Sie sagte da wurde was eingesetzt zum Abstand? Halten oder so etwas ähnliches. Hab es nicht so ganz verstanden was sie meinte. Jedenfalls war es dann wohl diese Stelle laut ihr. Sie haben große Sorgen bei mir ,das hab ich soweit mitbekommen. Auch immer wieder gesagt egal was ist ich soll anrufen und kommen. Lieber 5x anschauen als 1x zu wenig.
Was ich noch merkwürdiger fand. Als ich zuhause war ging ich die Entlasspapiere durch und sehe ein Implantatpass??? Ich wusste das der Chirurg mir vor der OP sagte der eigene Knochen wird wieder eingesetzt es könne aber passieren das sich eine Nekrose bildet und der Knochen dann porös würde. Da müsste man dann in einer weiteren OP gegen Kunststoff austauschen. Nun wurde aber von vorneherein Kunststoff eingesetzt. Ist das so normal? Ich meine, ich hätte dem auch zugestimmt aus Vorsicht bevor man nochmal den schädel öffnen muss. Ich lag 6 Tage auf Station und KEINER hat mir das gesagt. Das fand ich irgendwie merkwürdig. Keiner kam um mit mir die OP zu besprechen. Dabei kenne ich das von anderen OPs so das nach der OP der Operateur kommt und dir sagt wie und was Sache ist. Das fand ich sehr enttäuschen und hab das auch so mitgeteilt. Da hätte ich dann das mit dem Kunststoff sicherlich erfahren können. Nunja,für mich zählt jetzt das Ergebnis das zu 100% entfernt werden konnte . Jetzt erstmal erholen und dann sieht man weiter :-)

JanineJanine

Ich hab Retard bekommen . 50mg/4mg retardtabletten

JanineJanine

Achso ,ich nehme schon Omeprazol 40mg da ich einen Reflux habe . Das passt aber laut Arzt als Magenschutz.

JanineJanine

Pomperipossa

Ne Tabletten ich mag Tropfen nicht so gern. Ich bekomme schnell Brechreiz wenn etwas komisch schmeckt. Da bin ich vorsichtig. Mit Schmerztherapie als solches habe ich keine Erfahrung. Wenn ich mal Migräne hatte,hab ich ne Ibu genommen und dann ging s weiter. Bisher hatte ich noch nie solche Schmerzen das ich mich wunderte das derart viele Schmerzmittel nix bringen würden. Man denkt ja immer viel hilft bestimmt viel . Bestes Parade Beispiel das dem so nicht ist. Vielleicht auch kopfsache wie sehr man sich drauf einlässt.
Ich weiß allerdings auch von vorherigen OP s das mir auf der intensiv teilweise sehr starke Mittel über die Vene gegeben wurden weil ich nicht so gut auf das übliche anspreche. Ich nutze im Alltag als Migräne Patient schon öfters Schmerzmittel ,was mein Körper halt dann auch gewöhnt ist. Mein Bruder ist Intensivpfleger der hatte schon öfter gestaunt was die mir so alles geben gegen Schmerzen wo schon sehr stark ist. Habe aber nie wirklich nachgefragt. Vielleicht hätte ich das mal sollen.

Mego13

Liebe Janine,

Es gibt auch Notfallnasenspray für Migräne, das Triptane enthält. Ich weiß nicht, ob man es so früh nach einer OP schon nehmen darf. Wenn muss es sowieso ein Neurologe nach eingehender Untersuchung verschreiben. Da sind auch nur 2 Dosen für den absoluten Notfall drin.

Die Antiübelkeitsmedikamente, die Du Zuhause hast sind nicht so stark wirksam. Die Ärzte können Dir auch Setrone verschreiben.
Aber wenn Prof. M. schreibt, Du sollst Dich untersuchen lassen, würde ich dem dringend folgen.


Liebe Grüße
Mego

KaSy

Liebe JanineJanine,
Aus Deinem ausführlichen Bericht entnehme ich folgendes:

- Du hast Reflux- und Brechreizprobleme, die bei Dir auch im Normalfall zum Erbrechen führen. Das hast Du sicher mit dem Anästhesisten gründlich besprochen.

- Du hast bereits immer mal wieder stärkere Schmerzmittel genommen.
Diese Medikamente hast Du doch sicher alle vor der OP genannt.

- In der Klinik kümmern sich mehrere Ärzte und das Personal sehr gründlich um Dich, um die Ursache Deiner Schmerzen zu finden, und sie bieten Dir an, Dich unbedingt in der Klinik zu melden, wenn Du weiterhin Probleme hast.
Nimm das Angebot an!

Ich finde es nicht sinnvoll, zu Hause (in einer Familie mit "Kindergeschrei"!?) verschiedene Schmerzmittel "auszuprobieren", die Du "woher auch immer hast", ohne die für Dich zuständigen Fachärzte intensiv mit einzubeziehen.
Das sind jetzt immer noch die Neurochirurgen!
Sie wollen Dir helfen und ich glaube, das muss bei der enormen Schmerzstärke, die Du nanntest, erstmal wieder stationär erfolgen, damit unmittelbar und fachgerecht reagiert werden kann.
Die Neurochirurgen kennen sich mit der Schmerzmedikation und deren Wechselwirkungen aus. Sie können diese auch intravenös geben, da sie dann schneller in den Blutkreislauf gelangen und ihre Wirkung rascher eintritt. Das geht zu Hause nicht. Und wenn sie nicht weiter wissen sollten, dann ziehen sie in der Klinik die Schmerzspezialisten zu Rate - die Anästhesisten oder (falls vorhanden) die Ärzte der Schmerzklinik.

Geh bitte in die Klinik.
Du hast ja außer den dramatischen Schmerzen auch diese "kleine" (?) Walnussgroße (!!) harte (!) Beule, die untersucht und kontrolliert werden sollte.

Das Liquorkissen kann noch viele Monate oder Jahre bestehen bleiben. Es verursacht keine bedeutenden Schmerzen und, wenn alles so wie jetzt dicht bleibt, ist es vielleicht "nur" ein kosmetisches Problem, das nicht unbedingt einer Therapie bedarf. Das kommt durchaus vor, damit bist Du keinesfalls allein.

Dass bei einem Tumor nahe des Schädelknochens auch ein Teil des Schädels und der Hirnhaut entnommen wird, weil an der Hirnhaut die "Ansatzstelle" des Tumors ist oder sein kann, ist bei dieser Lage normal.
Auch der Schädelknochen kann vom Tumor bereits befallenen sein, was zuvor im MRT nicht unbedingt erkannt werden kann.
(Ich glaube, der Neurochirurg meinte eher nicht "Nekrose", das wären abgestorbene Zellen, sondern den Tumor, der den Knochen teilweise "zerfressen" hat.)
In diesem Fall muss das befallene Knochenteil entfernt werden.
Der Ersatz für die Hirnhaut und das Knochenteil wird üblicherweise (und bereits seit Jahrzehnten) während der OP angefertigt, was Dir eine erneute Schädelöffnung mit den üblichen möglichen Problemen erspart.

Komm erstmal zur Ruhe und lass von den Neurochirurgen über den Sozialdienst für Dich eine AHB beantragen, damit Du einige Wochen raus aus dem Familienalltag in eine völlig andere Umgebung kommst, in der Du weiterhin jederzeit einige medizinische Ansprechpartner hast.

KaSy

JanineJanine

Liebe KaSy

Danke für deine Antwort.
Natürlich wurde alles mit der Anästhesie besprochen.
Die Tilidin hat mir mein Hausarzt nach Rücksprache mit der NCH verschrieben. Daher wird das ok sein. Mein Hausarzt war die letzte Möglichkeit da ich fast 2 Std niemanden in der Klinik erreicht habe.Muss morgen aber auch noch in der Klinik anrufen.. Mittlerweile bin ich nämlich auch der Meinung ob es nicht sinnvoller ist stationär zu gehen. Erstens ist dann immer ein Arzt parat und 2 . Mehr Schmerzmittelindikation möglich als jetzt. Zuhause ist nicht permanent Geschrei. Auch hier Ruhe ich mich sehr viel aus so fern es die Schmerzen halt zulassen. Aber klar die Kids spielen auch mal das ist halt nicht immer flüsterleise. Aber generell hab ich das Gefühl es ist alles unerträglich laut manchmal. Mein Freund redet mit mir und fast immer falle ich ihm ins Wort er solle nicht so schreien. Was er seiner Meinung nach aber garnicht tut. Ich empfinde es aber so. Das dröhnt in meinem Kopf und das ist für mich wie Geschrei irgendwie. Ich will auch keinerlei Experimente zuhause durchführen weshalb ich auch denke zur Not wieder ins Klinikbett und gut is es. Aber das bespreche ich morgen nochmal mit der Klinik. Ich denke die wären heilfroh wenn ich freiwillig sage ich bleibe. So hätten sie ein Auge drauf .
Was den Knochen angeht hat der nch das so zu mir gesagt. Das dann eben man den Knochen gegen Kunststoff tauschen müsste aber das wäre selten. Nunja ist ja jetzt auch irgendwie egal ist ja nun eh schon Kunststoff drin.
So ich werd mal brav ins Bett gehen und versuchen zu schlafen:-)

LG Janine

Sandra1978

Liebe Janine,
gut, dass ein CT gemacht wurde. Ich hatte nach meiner OP 08/20 im KH selbst kaum Schmerzen. Zuhause dann einige Tage später wäre ich ebenfalls fast an die Decke gegangen. Das Krankenhaus hatte mir "nur" Paracentamol und IBU mitgegeben.
"Ende vom Lied", ich hatte eine Liquorfistel und musste noch einmal operiert werden. Das war allergings harmlos und die Schmerzen waren weg.
LG Sandra

JanineJanine

Hi Sandra,

Da hast Du ja auch einiges durchmachen müssen.

Mittlerweile sind die Schmerzen glücklicherweise fast weg. Ab und an macht mir das Wetter und Lärm von den Nachbarn über mir zu schaffen was meinen Schädel brummen lässt.Ich hatte ein riesen Liquorkissen an der Stirn. Das Teil war riesig und außer dem Druckschmerz den es wegen der Schwellung auf mein Auge gab ,tat es zum Glück nicht groß weh.Das punktieren,das tat weh und war jedesmal den Tränen nahe. Wäre das gescheitert haben sie sich auch offen gelassen nochmal zu operieren um das Leck zu finden. Das blieb mir aber erspart,nach unzähligen Druckverbänden Abtasten und punktieren hörte es irgendwann auf sich zu füllen.
Ich bekam Novalmin und Ibu . Allerdings hat mir das nichts gebracht. Nach den Novalmin hatte ich schrecklich Übelkeit aber immernoch Schmerzen. Mir wurde dann zusätzlich noch Tilidin verschrieben mit dieser Kombi wurde es dann schon erträglicher.
Hoffe bei Dir ist soweit noch alles gut :-)

LG Janine

Sandra1978

Hallo Janine,
ich bin froh diesen Schmerz hinter mir gelassen zu haben. Nach dem punktieren musste ich jedes brechen wie verrückt. Und dann diese Schmerzen. Bin echt nicht aus Zucker, aber das....vor allem hätte man sich das auch sparen können und gleich operieren. Naja, Schnee von gestern. Ich gehe grad durch die PCV Chemo. Im 4. Zyklus mittlerweile. Bis jetzt geht´s ganz gut.
Machst du eine Folgebehandlung?

LG
Sandra

JanineJanine

Hi Sandra,

brechen musste ich zum Glück nicht aber ich hatte noch während der punktion abartig stechenden Schmerzen die im Laufe des Tages heftig wurden. Im Nachhinein bin ich froh das die OP mir erspart blieb. Ich bin auch nicht aus Zucker und auch eigentlich recht Schmerztolerant aber nach der OP zuhause hat es mich echt genommen. Da wusste auch mein Freund,wenn ich kurz vorm heulen bin vor Schmerzen dann muss es schlimm sein. Zum Glück ist das aber rum. Folgebehandlung mache ich nicht. Zuerst im Krankenhaus hieß es noch man möchte eine Anschlussbehandlung machen,als ich dann zum Termin für die Besprechung kam wurde gesagt ,sie machen nichts. Bin ich auch ganz froh drum,ich glaube das hätte ich wahrscheinlich nicht so gut weggesteckt. Ich wünsche Dir aber viel Erfolg bei deiner Chemo und Du alles gut vertragen kannst.

LG Janine

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