Liebe JanineJanine,
Ich bekam nach meinen Operationen in der Klinik 3 bis 4 mal 1000mg Novalmin, mitunter forderte ich ein 5. bis 6. Mal die 1000mg (= 2 x 500mg- Tabletten) und bekam sie auch problemlos.
Ich bin durchaus auch ein Mensch, der im Normalfall erst einmal alles andere versucht als Schmerztabletten zu nehmen.
Aber nach einer Hirntumoroperation hat man Schmerzen und da ist es sehr angebracht, ausreichend Schmerzmittel zu nehmen.
Wenn Du 2 Wochen nach der OP tatsächlich am Tag nur 1000mg Novalmin nimmst, dann kann das zuwenig sein.
(Oder war das nicht die Tagesdosis, sondern eine Einmaldosis? Wieviel ist das dann pro Tag?)
Tilidin ist ein Betäubungsmittel und es ist gut, dass der Hausarzt es Dir verschrieben hat. Hat er es aber auch mit Deinen Neurochirurgen besprochen?
Welche Medikation steht in dem Entlassungsbrief der Neurochirurgie, die Du und Dein Hausarzt erhalten haben?
(Bei mir stand immer die gesamte Medikation mit der Tagesdosis in diesem Brief, daran konnte sich meine Hausärztin orientieren.)
Bei extrem starken und länger anhaltenden Schmerzen ist ein Betäubungsmittel sinnvoll.
Ich hatte nach einigen Revisions-OP derart starke Schmerzen, dass man mir problemlos auch Betäubungsmittel (BTM) über etwa 8 Wochen gab, weil es objektiv und subjektiv (Schmerzskale) notwendig war.
Du darfst aber nicht erwarten, dass Du zu Hause schon 2 Wochen nach einer Hirntumor-OP bereits wieder alles machen kannst.
Jetzt ist viele Stunden Ausruhen angesagt!
Erst Recht mit derartigen Schmerzen.
Die Schmerzen belasten Deinen gesamten Körper, er muss sich jetzt zusätzlich zur "Reparatur" der "OP-Schäden" auch noch Deinen Schmerzen widmen - und das belastet Deinen Kreislauf, Dein Immunsystem noch mehr als ohnehin nötig.
Von "wehleidig" kann keine Rede sein. Die Schmerzen sind zwar durch die OP entstanden, aber das Schmerzempfinden ist subjektiv, das heißt, man kann es nicht messen. Deswegen wird man ja in der Klinik (meist und hoffentlich immer) nach dieser Schmerzzahl gefragt.
Ich muss allerdings auch anmerken, dass ich, als ich wie Du "11" oder sogar "12" gesagt habe, zu gar nichts mehr fähig war und umgehend weitere Schmerzmittel bekam, allerdings nach Absprache mit den Neurochirurgen, um eine Überdosierung zu vermeiden. Damit will ich aber keineswegs Deine Schmerzstärke anzweifeln, wie gesagt, sie ist subjektiv und kann äußerst extrem sein.
Du brauchst jetzt wirklich Ruhe und jede Menge Geduld, denn jede auch noch so kleine Aktion (WC, Essen, Waschen) bringt Dir die Schmerzen zurück.
Nutze die Zeit, in der das BTM Dich "runterfährt", Dich zum Schlafen bringt, um der OP-Heilung und der Schmerzbekämpfung die allerbesten Chancen zu ermöglichen.
Irgendwie hat das Sprichwort "Die Zeit heilt alle Wunden" auch hier eine gewisse Berechtigung, zumindest das Wort "Z e i t "!
KaSy