Blopka

Liebe Forumsteilnehmer,

ich möchte um Rat bitten hinsichtlich meiner Meningiom-Situation.
Vielleicht hat ja jemand hier einen Ratschlag oder Erfahrungswerte, wie ich jetzt am besten weitermachen kann...

Wie kann ich vorgehen, um hier mehr Klarheit und Informationen zu bekommen? (und hoffentlich eine OP?)

Seit anderhalt Jahren leide ich (jetzt 48) an zunehmend stärker ausgeprägten Kurzzeitgedächtnisstörungen, die auf mich und meine Umgebung wie "Alzheimer" wirkt. Ich kann mir viele Dinge nicht einmal ein, zwei Minuten merken, auch wenn ich versuche, mich nur darauf zu fokussieren.
Ein typisches Beispiel:
Ich möchte mit einer Kollegin etwas abstimmen und gehe zu diesem Zweck aus meinem Büro drei Türen weiter zu Ihrem Büro. Vor ihrer Tür angekommen habe ich ein leichtes "Dejavu"-Gefühl. Ich trete ein und schildere, um was es geht, worauf sie mich unterbricht und mir mitteilt, ich sei schon vor drei Stunden da gewesen und wir hätten das bereits besprochen. Ich bin völlig erstaunt und kann mich tatsächlich nicht erinnern!

Ich habe mich daraufhin in psychotherapeutische Behandlung begeben, wobei mir der Dipl.-Psych.-Therapeut mir rückmeldete, diese Kurzzeitgedächtnisausfälle könne er mit keiner psychischen Erkrankung in einen Zusammenhang bringen, er vermute eher etwas hirnorganisches.

Ich wurde wegen Depression (BurnOut) sechs Monate krank geschrieben und war sechs Wochen stationär in einer Klinik, aus der man mich ebenfalls mit der Bemerkung entließ, dass ich keine Depression im Sinne einer Erschöpfungsdepression habe. Ein Alzheimertest wurde gemacht, der ebenfalls negativ war.

Zugleich habe ich ein starkes Druckgefühl im Schädel, das sich zu "Druck-Kopfschmerzen" steigert, was ich so vor einigen Jahren auch nicht kannte.

Es wurde dann ein MRT des Schädels gefertigt mit folgendem Befund:

"Regelrechtes Furchenrelief supra- und infratentoriell. An der Falx cerebri links frontal lokalisierte runde Raumforderung mit Pelottierung des linken Frontallappens, angrenzend kein Ödem.
Raumforderung mit homogenen Kontratsmittelenhancement 1,6 * 1,6 * 1,6 cm (ML * AP * CC) rostral V.a. Dural Tail sign.
Diskrete Pelottierung auch nach rechts.
Darüber hinaus kein Nachweis einer intrakraniellen Raumforderung.
Orthotop gelegenes Ventrikelsystem regelrecht entfaltet. Basale Zisternen frei. Keine Hirndruckzeichen. Keine Liquorzirkulationsstörung. Keine Einklemmung. Erhaltene Mark-Rinden-Differenzierbarkeit und Kompartimentierung der Stammganglien und Thalami bds. Hypophyse und paraselläre Region unauffällig.
Zystisch degenerierte Glandula pinealis ohne raumfordernden Aspekt (1 * 0,7 cm messend).
Keine intrakranielle Blutung. Keine Marklagergliosen. Keine Diffusionsrestriktion. Regelrechte Signalgebung der intrakraniellen venösen Sinus. TOF-Angiographie: Regelrechtes T2 Flow Void der Verebralarterien, der Arteria basilaris, der ACI bds. sowie des Circulus arteriosus wilisii.
Regelrechte Pneumatisation der nasalen und paranasalen Sinus, sowie der Mastoidzellen bds. Regelrechte Signalgebung der Knochematrix der erfassten Skelettabschnitte. Der kraniozervikale Übergang ist unauffällig. Weichteilmantel regelrecht.
Epikritische Beurteilung:
In Zusammenschau mit der Anamnese sowie der orientierenden klinischen Untersuchung lässt sich die durchgeführte MRT-UNtersuchung wie folgt beurteilen:
- keine intrakranielle Blutung, Ischämie, entzündliche Veränderung oder der Altersnorm abweichenden/überschreitenden Hirninvolution.
- Am ehesten Falxmeningiom links mit Pelottierung des linken Frontallappens ohne perifokales Ödem (1,6 * 1,6 * 1,6 cm), cMRT Verlaufskontrolle in sechs Monaten empfohlen."

Was mich etwas umtreibt ist (neben dem Wunsch, das Meningiom entfernt zu bekommen) die Herpes-Problematik, die ich habe:
Ich leide seit 2010/2011 an "Erythema exsudativum multiforme major" mit zwischen 2011 und 2016 mehrfachen stationären Aufenthalten in einer Uni-Klinik. Hintergrund ist eine Reaktion meines Immunsystems auf den Lippenherpesvirus, der zu einer Entzündung sämtlicher Schleimhäute meines Körpers führt.
Seit 2011 nehme ich permanent Aciclovir ein mit 200 mg tgl., bei einem Lippenherpesausbruch 800 mg tgl. bis zum vollständigen Abklingen.

Meine Neurologin/Psychiaterin besprach mit mir den Befund und meint, das brauche nicht operiert zu werden. Sie findet die Herpesproblematik bei mir bemerkenswert (weshalb ich sie auch hier erwähnt habe), halte es auch möglich, dass der Herpesvirus die Hirnschranke überwinden könne.
Sie sieht keinen möglichen Grund für die Kurzzeitgedächtnisprobleme bei mir und empfahl mir ein Antidpressivum bei gleichzeitiger Aussage, dass ich keine Depressionssymptome hätte, aber es könne evtl. bei den Kurzzeitgedächtnisproblemen helfen.

Nun meine Frage:

Ich möchte gerne dieses Meningiom entfernt haben.

Wie kann ich hierzu am besten vorgehen?
Hat jemand eine Empfehlung?
An wen könnte ich mich bzgl. einer OP nun wenden?
Wie ist weiter zu verfahren?
(ich bin privatvers.)

Ich freue mich über alle Antworten!
Und vielen Dank für das Lesen dieses langen Beitrags! ;)

Beste Grüße,
Beate

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