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Paeris

Hallo mich beschäftigt schon seit längerem die Frage und versteht mich bitte nicht falsch. Ich selber habe ein Anaplastisches Oligodendrogliom WHO III und
bin im 4. Jahr Rezidivfrei in 2 Monaten steht mein nächstes Kontroll-MRT an.
Ich weiß ja nicht ob es mir nur so vorkommt, aber ich habe das Gefühl das WHO II Tumore eher zu Rezidiven neigen als WHO III. Ist da was dran?
Laut den Beiträgen hier im Forum.
Gibt es eigentlich Studien darüber?

Wer ist besser zum auswerten der MRT-Bilder geeignet Onologe oder Neurochirurg?

Wäre wahrscheinlich eine frage für Prof. Mursch

LG Paeris

Majak

Naja, ich denke, das könnte etwas mit den molekularen Markern - also IDH-Mutation und 1p/19q-Kodeletion - zu tun haben. Sind beide vorhanden, ist das Rezidivrisiko eher geringer. Es gibt z.B. Astrozytome WHO-Grad-II, die diese Mutationen nicht haben und ein höheres Rezidivrisiko haben als z.B. Oligodendrogliome WHO-Grad III, die beide Mutationen haben.

Prof. Mursch

Im Prinzip ist die Antwort von Majak richtig, die IDH Mutation hat einen Einfluß auf das Rezidivverhalten. Fehlt sie beim Astro II, kann dieses durchaus rascher rezidiveren als ein höhergradiger Tumor. Aber: ist die 1p/19q Mutation vorhanden, so handelt es sich immer um ein Oligodendrogliom.

Das Auswerten der Bilder würde ich dem Neurochirurgen überlassen. Er ist darin normalerweise viel geübter. Im Zweifel spricht dieser mit dem Radiologen, der ihm gegebenenfalls noch einzelne technische Aspekte erläutert.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

mannimagret

Hallo zusammen
Ich habe auch einen Tumor oligodendrogliom Grad 2 mit der Mutation 1p/19q-kodeletion. Hatte im März 2015 meine erste OP. Der Tumor wurde damals nicht Bestrahlt und keine Chemotherapie. Dann kam im November 2017 ein Rezidiv,und wurde erneut operiert. Die Diagnose aus der Histologie war die gleiche wie 2015, oligodendrogliom Grad 2 mit 1p/19q-kodeletion. Danach bekam ich Bestrahlung mit anschließender Chemotherapie mit Temozolomid in 6 Zyklen. Den letzten Zyklus hatte ich im juli 2018. Momentan Kontroll MRT'S alle 3 Monate , momentan noch keine Veränderungen erkennbar. Bin jetzt Ende Februar mit dem nächsten MRT dran. Warum man nach der ersten OP keine keine Bestrahlung und eine Chemotherapie gemacht hat, kann ich nicht so richtig nachvollziehen.
Lg.Manfred

Prof. Mursch

@ "Mannimagret".
Weil es sich um einen eher gutartigen Tumor handelt, der nicht zwangsläufig rasch erneut wachsen muß.
Dass es bei Ihnen zu einem raschen Rezidiv gekommen ist, ist bedauerlich, aber nicht die Regel.
Es ist durchaus korrekt, nach einer Resektion bei einem Grad II Tumor zu beobachten und bei erneutem Wachstum zu reagieren.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

mannimagret

Danke für Ihre Antwort Herr Prof. Dr.med Mursch.
Dann hoffe ich mal das ich jetzt erstmal nach den Therapien (Bestrahlung/Chemo)ruhe Eintritt. Man sagte mir nach der ersten OP das man die niedriggradige Gliome nicht nach therapiert (Bestrahlung,Chemo).
Hätte noch eine Frage an Ihnen Herr Professor Mursch.
Hatte während der Bestrahlung und Chemotherapie alle 8 Wochen MRT'S. Bin jetzt wieder im 3 Monatsrhytmus. Wie lange sollte man den 3 Monatsrhytmus beibehalten? Und in welchen Abständen würde es irgendwann weitergehen?
Ich bedanke mich im voraus für Ihre Antwort.
Mfg Manfred Radke

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