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Thema: Wenn der Körper stark ist. . . . .

Wenn der Körper stark ist. . . . .
C.81
26.10.2004 07:34:14
Wie lange dauert es bis ein Mensch sterben darf, wenn die Tumore in seinem Kopf wachsen, er nicht mehr ansprechbar ist, aber das Herz, die Lunge und alle anderen lebenswichtigen Organe gesund sind?

Warum muß ein Mensch so leiden? Ich kann nicht mehr glauben, daß es einen Gott oder eine höhere Macht gibt.
C.81
U.81
26.10.2004 16:32:07
Ich weiß genau was Du meinst. Unsere Mutter hat 5 Tage gebraucht nachdem sie von einem leicht verwirrten Zustand von einem auf den anderen Tag nicht mehr ansprechbar war bzw. nicht mehr auf das reagiert hat, was man gesagt hat und nur noch nach Hilfe, nach Papa und Mama geschrien hat und dann von Tag zu Tag schwächer wurde. Wir konnten ihr nur die Schmerzen nehmen, was der Tumor sonst in ihrem Kopf angerichtet hat können wir nur erahnen. Am Morgen des sechsten Tages hat der liebe Gott, wenn er es denn war, endlich erlöst.
Es war immer eines ihrer Kinder bei ihr, auch wenn es nahe an der Grenze des Erträglichen war, für sie war es ja noch viel schlimmer. Ich denke dies war wichtig. Wir waren trotz allem froh, dass wir sie auf ihrem letzten schmerzlichen Weg begleiten konnten.
Ich wünsche Dir sehr viel Kraft.
U.81
Kristina[a]
27.10.2004 14:59:12
Liebe (r) U.,

ich glaube, meine Mutter (Astro III, 08/2003; Rezidiv 04/2004) befindet sich nun schrecklicherweise auch in den Dämmerzustand, den Du beschrieben hast. Auch meine Schwester und ich versuchen trotz räumlich sehr weiter Entfernung (Berlin / München), daß immer einer von uns bei meiner Mutter ist.


Hat Deine Mutter bis zuletzt gegessen und getrunken ? Meine Mutter ißt und trinkt noch (d.h. wir füttern sie), aber sehr langsam, und das Schlucken wird immer beschwerlicher.

Meine Mutter hatte immer am meisten Angst davor, daß sie letztlich ersticken wird. Weißt Du wie das mit der Atmung ist ? Möglicherweise kann ich sie dann - wenn sie mich versteht - beruhigen.


Herzliche Grüße

Kristina
Kristina[a]
U. an Kristina
28.10.2004 10:57:26
Wir konnten unserer Mutter anfangs noch ein paar Löffel Suppe geben, aber sie schluckte nachher auch nicht mehr. Tabletten haben wir immer aufgelöst und per Löffel gegeben. Gegen Angstzustände bei Atembeschwerden hat uns der Arzt Beruhigungsmittel verschrieben. Erst als Tropfen und als das Schlucken immer schwieriger wurde als Tabletten, die unter die Zunge gelegt werden, damit sie sich dort auflösen und über die Schleimhäute in den Körper gelangen.
Wenn ihr nur zu zweit seid, versucht eine Hilfe zu bekommen, damit ihr zwischendurch mal Kräfte sammeln könnt. Das ist wichtig. Wir sind zwar fünf Geschwister, die nachher auch alle Tag- und Nachtwachen gehalten haben, aber in einer Nacht war ich überanstrengt/-müdet und war ungeduldig mit Mama, was ich mir seit dem sie nun letzten Mittwoch gestorben ist immer wieder vorwerfe. (Ihr Begräbnis war übrigens gestern, in der Form wie sie es sich gewünscht hat).
Ich wünsche Euch sehr viel Kraft
U. an Kristina
Kristina[a]
28.10.2004 11:15:22
Vielen Dank für Deine rasche Antwort. Es tut mir sehr leid mit Deiner Mutter. Ich glaube, daß Du Dir keine Vorwürfe machen mußt, weil Du in der einen Nacht ungeduldig mit Deiner Mutter warst. Deine Mutter wird bestimmt trotzdem gespürt haben, wie sehr Du sie magst. Manchmal kann man halt auch nicht mehr.. . Deine Mutter hat bestimmt gemerkt, dass das nicht böse von Dir gemeint hat.

Alles Gute für Euch

Kristina
Kristina[a]
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