Liebe, liebe Forumsleser,
ich möchte mir einfach mal was von der Seele schreiben: Wir hatten diese Woche das erste MRT nach Bestrahlung/Temodal. Der Tumor wächst, und meine Liebste hat ein recht ausgeprägtes Ödem trotz Weihrauch und Dexa. Das erhöhen wir jetzt wieder. Sie hat bisher zweimal Zometa, Newcastle Disease Virus, Interleukin 2 und dendritische Zellen bekommen. Dabei kann man wohl erst nach dem 4. Mal sagen, ob es etwas hilft.
Meine Liebste wird körperlich schwächer, Sehfeld ist wieder mehr eingeschränkt und sie wird müder und müder. Praktisches Handeln geht so gut wie gar nicht, Toilettengänge ebenfalls schwierig. Sie ist sehr lieb und hat ganz viel Angst etwas falsch zu machen.
Eine Zeitlang haben wir es ganz gut gehabt, es hatte sich alles eingespielt und wir waren mit unserem neuen Leben ganz zufrieden und haben uns aneinander und am Leben gefreut. Jetzt hat das wieder einen Knick bekommen. Wir müssen uns wohl wieder umstellen und auf die neue Situation einstellen. Ich kann sie gar nicht mehr alleine lassen, außer wenn sie gerade mal schläft. Aber auch das tue ich nicht mehr gerne.
Wir sind immer wieder auch recht wohl gestimmt, aber insgesamt ist es doch sehr bedrückend. Außerdem geht es meiner 81 jährigen Mutter, die in Mexiko lebt auch nicht gut. Allerdings wissen wir beide, dass ich jetzt hier bleiben muss und Mutter ist im Grunde gut versorgt.
Ich will ja alles tragen und meine Liebste begleiten. Ich bin auch dankbar, dass wir diese Zeit haben. Aber manchmal ist es einfach verflucht schwer, daneben zu stehen und nichts tun zu können. Ich kann helfen und da sein, aber ich kann nichts ändern. Das ist doch einfach nur zum Heulen.
Euch allen viel Kraft und Mut, und Freude an allem Schönen und Lieben das euch begegnet.
Vlinder