Bei unserem Sohn (jetzt 48) wurde im März 2019 die Diagnose Glioblastom gestellt, leider vom Beginn an als inoperabel (auch Zweitmeinung etc) eingestuft wegen der sehr ungünstigen Lage.
Er war trotz des Schocks sehr kämpferisch und positiv eingestellt und hat Bestrahlungen, Chemo und weitere Therapie (Lomustin) relativ gut überstanden, dann war er im April 2020 nach MRT ganz glücklich, wir alle natürlich ebenso, dass es so aussah, dass erst einmal für längere Zeit Ruhe eingekehrt wäre.
Er hat gearbeitet und war überaus zuversichtlich. Ich erinnere mich, dass wir gemeinsam an dem Informationstag in Würzburg teilgenommen haben, viele interessante Gespräche führen konnten, weil man -wenn auch niemand einem etwas abnehmen kann, man mit Menschen zusammentrifft, die genau wissen, wie sich das anfühlt, mit so einer Krankheit als Betroffener und auch als Angehöriger zu leben.
Ich lese eigentlich fast nur in dem Forum, aber jetzt drängt es mich, meinen Schmerz irgendwie kundzutun, auch wenn er dadurch nicht kleiner wird. Ich weiß nicht, ob ich mich ungeschickt ausdrücke, aber ich kann nur das sagen, was ich empfinde.
Bis kurz vor Weihnachten hat unser Sohn noch gearbeitet, er war auch immer sehr sportlich und engagiert und wollte der Krankheit paroli bieten, aber dann , vor Weihnachten, ging es ganz schnell mit Einbußen los, Konzentrationsverlust, Koordinierungsschwierigkeiten, Bewegungseinschränkungen, ein MRT im Januar in HD hat dann das Tumorwachstum bestätigt.
Nun erfolgt eine Therapie mit Temozolomidl und (offenbar aufgrund der genetischen Vorgaben) mit einem weiteren Mittel.
Tagesformabhängig scheint es mal besser, mal schlechter zu gehen, aber insgesamt ist er doch sehr verzweifelt. Er versucht, zu üben und diszipliniert zu sein, aber ....
Es tut so weh, die Ohnmacht zu fühlen, helfen oder etwas abnehmen zu können. Die Ehefrau muss in dieser Zeit alles bewerkstelligen, eine schwere Aufgabe mit drei Kindern. Die ganze Familie ist am Boden.
Ich bin mir nicht sicher, ob er die Kraft haben würde, noch einmal eine weitere Meinung zu hören, ich habe eher das Gefühl, dass er sie nicht mehr besitzt. Es ist eine wirklich furchtbare Situation.