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Thema: Wer hat Erfahrung mit Chemo/Strahlentherapie

Wer hat Erfahrung mit Chemo/Strahlentherapie
Klammeraffe
09.11.2017 21:41:54
Mein man hat gerade den 4. OP hinter sich, Der Tumor wurde weitestgehend entfernt. Nun stellt sich die Frage der weiteren Behandlung: Erst Chemo dann Bestrahlung? Das Problem, diese Therapieformen wurden in den letzten
20 Jahren uns nicht empfohlen. Die Ärzte wollten sich immer was offen lassen, weil man sagt, man kann nur 1 x strahlen. WEnn ich hier im Forum die Beiträge lese, sind die Meinungen ganz unterschiedlich. Was ist denn nun richtig? Wie groß ist die Hoffnung, dass der Tumor dann nicht mehr wächst?
Wer hat positive Erfahrung machen dürfenn?
Klammeraffe
Thomas95267
09.11.2017 22:57:43
Hallo liebe Klammeraffe

Ich fange mit dem heutigen Tag jetzt mein drittes Jahr mit dieser bösartigen Krankheit
an .
In meinen Fall wurde zuerst Bestrahlt nach vier Wochen startete dan die einjährige Chemotherapie .
Bei mir war es so das mein Kurzzeitgedächtnis fast Null war schreiben war Wochen nach der OP gar nicht möglich , das ganze ist noch mit starken Sprachstörungen und Orientierungslosigkeit
begleitet wurden .
Jetzt zu Anfang des dritten Jahres hat sich doch einiges zu meinen Gunsten gebessert .

Damals wurde mir in der Charité Berlin der Therapieplan so vor den Kopf geknallt , das es keine Alternative zur Bestralung mit anschließender Chemotherapie gebe .
Meine Frau und ich waren mit der Situation auch vollkommen überfordert , so das wir gemeinsam eben diese Art der Terapie
Starteten .
Meiner Frau habe ich viele Nerven abverlangt
Sie hat einiges mit mir durchgestanden und ist in dieser Situation auch Vollzeit arbeiten gegangen .
Unser kleines Familienleben hat sich schon tramatisch verändert aber auch auf eine ganz neue Art gefestigt .
Wo hat sich bei deinen Mann der Tumor befunden und konnte er vollständig entfernt werden ?

Wir drücken euch alle Daumen dieser Welt ,
habt Geduld das braucht viel Zeit und Liebe .
Thomas95267
Klammeraffe
10.11.2017 07:33:52
Hallo Thomas,
lieben Dank für Deine Infos. Der Tumor befand sich links frontall. Das Rezidiv wuchs auch immer in der gleichen Höhle. Ich gehe nicht davon aus, dass der Tumor komplett entfernt werden konnte. Was bisher nie der Fall.
Wir hatten vor einem Jahr in Heidelberg uns erkundigt; dort wurden wir dahin gehend informiert dass nicht mehr operiert werden könnte (geht doch, wie am Dienstag bewiesen) und sofort Strahlen und Chemotherapie gemacht werden müsse. Man weiß natürlich nicht, was richtig oder falsch ist. Vielleicht wäre das besser gewesen - und der Tumor wäre geschrumpft. Man weiß es nicht. Aber wir sind nun schon seit fast 20 Jahren , so denke ich, in ganz guten Händen. Nur will ich mich bevor Strahlen- und Chemo folgen da richtig schlau machen damit ich argumentieren kann. Es ist wohl sehr schwierig, da die richtige Therapieform zu empfehlen. Im Forum wird immer von sehr unterschiedlicher Handlungsweise geschrieben.
Mal schauen, was ich noch finden werde.
Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft - die braucht man, das weiss ich - und hoffe, dass sich dein Tumor für immer verabschiedet hat und du weitest gehend rehabilitieren kannst.
Das Positive an der Zeit ist, dass die Medizin immer weiter forscht und auch neue Erkenntnisse hat. Hoffen wir doch mal darauf. Viel viel Glück.
Klammeraffe
Thomas95267
10.11.2017 22:00:59
Das weiß man leider nie ob was richtig oder falsch war , wichtig ist das man was macht und ihr seid ja der Beweis dafür auch wenn es die gesamte Kraft erforderte die man aufbringen kann .
Ich wünsche euch ganz viel Erfolg bei der anstehenden Terapie .
Thomas95267
ahnungslos
14.11.2017 02:35:26
Hallo Klammeraffe,
ich selbst habe auch ein Oligodendrogliom. Seit meiner ersten OP 2009 hatte ich zwei Rezidive. Alles in allem wurde ich insgesamt vier mal operiert. Nach der letzten OP bekam ich dann Chemo, was auf Grund der Rezidivhäufigkeit nachvollziehbar klang. Eine Strahlentherapie hatte ich bis jetzt nicht, da es wohl nicht notwendig ist. Mein Tumor sitzt frontal rechts. Zu deinen 20 Jahren, von den Therapien her hat sich, soweit ich das in den letzten Jahren mitbekommen habe, einiges geändert. Trotzdem müssen auch Ärzte abwiegen welche Therapie Sinn macht und welche nicht. Pauschal alles in Anspruch nehmen würde ich gar nicht wollen, weil ja schon alleine die Chemo eine ziemliche Belastung für den Körper ist. Aber das ist meine Meinung. Und warum etwas schädigendes machen, wenn es (noch) gar nicht notwendig ist. Und wenn man mehr Informationen benötigt, so wie ich das hier gelesen habe kann man sich eine Zweit-, oder auch Drittmeinung einholen.
Ich drück euch die Daumen.

Gruß
ahnungslos
ahnungslos
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