Thema: Wer hat Erfahrung mit der Einnahme von Methadon?

Liebes Forum,

Welches sind die Nebenwirkungen bei der Einnahme von Methadon? Meine Mutter bekommt seit 2 Wochen Methadon. Sie schläft fast nur noch, ist extrem wackelig auf den Beinen und noch desorientierter als vorher. Dabei mussten wir bei 10 Tropfen bleiben, haben die 15 Tropfen ausprobiert, aber da ging es gar nicht mehr. Sie ist inzwischen mehrfach gestürzt, auch in der Nacht, als sie zur Toilette wollte. Sie hat sich eine Stauchung der Halswirbelsäule zugezogen, zum Glück keine Fraktur. Liegt das am Methadon oder ist das die normale Entwicklung der Krankheit? Soll ich ihr das Methadon weiter geben in der Hoffnung auf eine Reduzierung des Tumors oder versaue ich ihr damit den Rest der noch verbleibenden Zeit? Ich bin total verunsichert. Die Verschlechterung geht so rasend schnell. Habe ich vielleicht das falsche Medikament für meine Mutter bekommen? Wer kennt sich damit aus? Der Name ist Methaliq 10 mg/ml. Davon sollte sie eigentlich 20 Tropfen 2 x täglich bekommen.
Wer weiß Rat?

LG alexa123

Hallo Alexa,

mein Mann nimmt seit Anf. Febr. 2015 Methadon.
Das von Dir genannte Produkt ist eine fertige Mischung, lt unserem Arzt muß es DL Methadon sein, dass in der Apotheke zusammengestellt wird.
In der Eingewöhnungsphase kann es zu Nebenwirkungen kommen, mein Mann hatte aber keine.
Bei den von Dir geschilderten Symptomen würde ich Dir in jedem Fall raten, hier den Kontakt mit dem behandelnden Arzt aufzunehmen, der die Sachlage sicherlich besser beurteilen kann.

LG

Papillon28

Hallo Alexa,
es soll nicht die Fertigmischung gegeben werden, sondern eine Zusammenstellte Lösung DL Methadon. Das Methadon muss ja langsam hochdosiert werden und in dieser Zeit kann es zu Nebenwirkungen kommen. Mann muss sich Einchleichen und so ist es beim absetzen auch. Es hört sich so an als wüstet ihr nicht so viel darüber, habt ihr kein Ansprechpartner, der Arzt der es verschrieben hat? Die Nebenwirkungen hören sich nicht so an als wenn es vom Methadon kommt. Bei Facebook gibt es eine geschlossene Gruppe die Euch bei Fragen zum Methadon bestimmt weiter helfen können mit Informationen etc. Die Gruppe heist: Methadon auch ein Krebsmittel?
Es ist ja wichtig wenn was nimmt das man ein bischen was darüber weis.
LG

Die Nebenwirkungen können durchaus vom Methadon kommen. Eine solche Behandlung muss vom verordnenden Kollegen überwacht werden. Wäre es meine Patientin würde ich die Dosis verringern oder das Methadon ganz absetzen, sonst kann man nicht abschätzen, woher die Beschwerden kommen.

Hier noch mal ein Nachtrag. Meiner Mutter geht es jetzt wieder viel besser. Wir sind vom Weihrauch wieder zum Kortison zurückgekehrt und das hat ihren Zustand deutlich verbessert. Auch 3x3 Kapseln Weihrauch hatten offensichtlich nicht die gleiche Wirkung wie 4 mg Dexamethason. Das Methadon nimmt sie weiterhin und nun auch in der richtigen Dosierung. Das Medikament, das sie verschrieben bekommen hat war auch ok.

Hallo ihr lieben,
Ein Telefonat mit Frau Dr. Friesen ergab folgende Infos zu dem Thema Methaddict und Methaliq : Es wurde im Labor der reine Wirkstoff D,L-Methadon ohne Beimischungen untersucht. Als Medikament braucht man Beimischungen (Galenik), die diesen Wirkstoff stabilisieren. Bei der Lösung ist das das Puffergemisch, was den pH-Wert konstant hält, damit die Lösung von D,L-Methadon lange stabil bleibt. (NRF.291. Vorschrift). Jedes Medikament hat eine Galenik(Beimischung) die sich auch beim gleichen Wirkstoff unterscheiden kann. Die Beimischungen des Originalmedikaments wird von der Firma nicht bekannt gegeben. Man weiß nur den Wirkstoff. Auch können die unterschiedlichen Beimischungen zur Unvertäglichkeit bzw. zu Nebenwirkungen führen, die aber nicht durch den Wirkstoff hervorgerufen werden. Die Fertiglösung bzw. die Tabletten sind nur für die Substitution zugelassen. Deshalb soll die Lösung verschrieben werden., da diese für Schmerzen zugelassen ist. Wenn ein Arzt die Fertigmedikamente verschreibt, wird es OFF-Lable für die Schmerzen eingesetzt. Es ist für Schmerzen nicht zugelassen. Es ist aber hier trotzdem der gleiche Wirkstoff.
Die Nebenwirkungen sollten nach 14 Tagen fast verschwunden sein, da sich der Körper dann vollsändig an das D,L Methadon gewöhnt haben sollte. Aber jeder Mensch reagiert ja auch anders...

Galenik ist generell die "Lehre der Herstellung von Arzneimitteln", damit sind also nicht irgendwelche Beimischungen gemeint. Das ist bei jedem Mittel so und nicht nur beim Methadon.

In der o.g. Facebookgruppe wurde schon mehrmals betont, dass man bitte nicht die Fertigmischung nehmen soll, sondern jenes D,L Methadon, das zur Schmerztherapie extra angemischt wird. Zudem wird da von mehreren Nutzern berichtet, dass deren Ärzte betonen, Weihrauch ginge keinesfalls mit Methadon, aber da ich selbst nur Methadon plus Temodal und nichts weiter einnehme, kann ich dass nur so weitergeben, aber nicht erläutern.

Liebe Grüße

Die Beschwerden vom Februar erinnern mich an die Beschweren, die meine Schwester hatte, weil sie das Haloperidol, das in der Regel gegen die Übelkeit zu Methadon empfohlen wird nicht verträgt. Vielleicht ist das eineSpur. Liebe Grüße

Nachtrag zu diesem Thema: Bei meiner Mutter ist der Tumor unter der Behandlung mit Methadon und Temodal deutlich zurückgegangen. Dann wurde das Temodal immer weiter gesteigert. Ich hätte nicht auf den Onkologen sondern auf mein Gefühl hören sollen und das Temodal nicht weiter steigern dürfen. Meiner Mutter ging es trotz Rückgangs des Tumors immer schlechter bis wir alles absetzen mussten. Danach ist der Tumor wieder weiter gewachsen und meine Mutter ist am 27.07.2015 nach langem Kampf verstorben. Im Nachhinein muss ich sagen, dass wir besser auf die Chemotherapie verzichtet hätten. Sie hat die Lebensqualität völlig zerstört. Lieber 4 Wochen kürzer leben, dafür aber mit besserer Lebensqualität.

Liebe alexa123! Zum Tod deiner Mutter möchte ich dir mein herzliches Beileid aussprechen. Es ist so schwierig zu entscheiden, ab wann man den lieben Menschen gehen lassen soll. Wichtig ist, dass du dir keine Vorwürfe machst. Liebe Grüße

Liebe Plüsch, danke für deine Worte. Ich frage mich tatsächlich immer wieder, ob wir alles richtig gemacht haben. Aber hinterher ist man immer schlauer. Man ist bei einer solchen Krankheit in einer derartigen Ausnahmesituation, dass man nicht immer alles richtig beurteilen kann. Man will um jedes Preis alles richtig machen, jeder hat schließlich nur ein Leben. Und dann war es vielleicht doch falsch. Aber wenigstens habe ich meine Mutter zu uns geholt und sie die letzten 10 Monate ihres Lebens selber gepflegt uns sie ist in meinen Armen gestorben. Auch wenn ich mich bis heute nicht davon erholt habe.