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Bonniwonni

Ich habe ein relativ kleines (1,8 cm x 1,8 cm) frontales Meningeom und verfahre nach der wait and see Methode. Vor ca. einem Jahr war ich bei der letzten Kontrolle - im Dezember wäre die nächste dran. Bislang war noch nie ein Wachstum zu verzeichnen. In letzter Zeit habe ich immer öfter agressive Phasen in denen ich dann aus einer Mücke einen Elefanten mache und mein Umfeld sehr, sehr harsch angehe. Heute erwischte ich ein paar junge Leute mit Schüsseln beim Kirschen klauen auf unserem Grundstück. Ich habe sie so beschimpft und angebrüllt und hatte vor Aufregung ganz kribbelige Arme - so kenne ich mich gar nicht - ich habe mich im Nachhinein richtig unwohl gefühlt.... kennt jemand von Euch so etwas? Sollte ich vllt. etwas früher zur nächsten MRT-Kontrolle?

KaSy

Hallo, Bonniwonni,
bei ähnlicher frontaler Lage meiner ersten Meningeome hatte ich auch sehr mit Wutattacken und Aggressionen zu kämpfen. Das betraf und betrifft z.T. jetzt noch sogar meine Gedanken, die mitunter zu irgendetwas nur negativ und abwertend sind. Besonders schlimm fand ich, dass ich bei meinen Lieben besonders bösartig wurde, ich habe es bemerkt und bin weggelaufen, heulte. Es war furchtbar.

Im Frontalbereich des Gehirns befindet sich die Persönlichkeitsstruktur. Durch einen Tumor dort oder auch als OP-Folge kann man sein Wesen verändern. Manche werden ganz lieb und sehr verträglich, andere leider aggressiv und böse.

Ich selbst habe mich sehr lange psychologisch begleiten lassen.

Ich würde Dir raten, einen Psychotherapeuten oder einen Psychoonkologen zu suchen, weil diese Fachleute nicht so schnell Zeit haben.

Das MRT vorzuziehen ist mit diesem Grund ganz bestimmt eine gute Idee.

KaSy

2more

Hallo Bonniwonni,

zu Deiner Gewissheit und Beruhigung solltest Du ein früheres MRT in Erwägung ziehen. Es ist bekannt, dass frontal sitzende Tumore psychische Veränderungen hervorrufen können, aber nicht in jedem Fall müssen. Es gibt diesen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung oder man könnte hier sagen Wissen und Wirkung. Frage Dich doch mal, ob es in der letzten Zeit Ereignisse gab, die Dich sehr gestresst und/oder geärgert haben. Man bewältigt vielleicht mit Bravour richtig schwierige Zeiten und rastet dann bei irgendeiner Kleinigkeit aus.
Ich hatte solche Zeiten und habe dann auch zeitweise übertrieben reagiert. Als ich meinen Neurologen darauf ansprach, meinte er, dies sei kein Wunder, nach dem, was ich durchgemacht habe. Einen Zusammenhang zwischen Meningeom und Reaktion sah er nicht.
Aber...jeder Fall ist anders, drum lass es abklären und sprich vertrauensvoll mit den behandelnden Ärzten darüber.

Gruß
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2Federbomber

Mein Mann hat auch sich auch mal ,bei einem Besuch bei meiner Schwester in anderer Stadt, "beschwert"/laut Bemerkt, ich hätte mich irgendwie verändert,das war vor OP im Dezember....
Ach hab ich mich öfters soo aufgeregt das ich wirklich wortwörtlich dicken,vollen Kopf bekam, als würde da was drücken innen....

Und jetzt bin ich meist "lammfrom" Jetzt fängt es gaaanz langsam wieder an, das ich mich wieder aufregen,sagen wir mal gröber ärgern kann..

Auch hatte mein Mann vor Monaten mir bestättigt ...ach ja hab ich auch schon gemerkt, Du regst Dich über nichts mehr auf......

Meiner war links, frontal so runde 3 cm...Aber keine Anzeichen das er schon was verdrängt hat, dergleichen


Und da bin ich einer Meinung mit Kasy
Besorge Dir einen Termin bei Psychologen oder PsychoOnkologen...

Wollte auch vorletzten Monat einen machen, die sagte gleich 8 Monate Wartezeit...

Alles gute Dir.....

Ich muss irgendwann die nächsten Monate 3 Wochen in Reha, hoffe da giebs Gesprächstherapie auch...werde danach vileicht auch beibehalten...

Fabi

Ich selbst habe mich auch häufiger dabei erwischt, dass ich das ein oder andere mal etwas aggressiver wurde und werde. Allerdings bin ich da immer sehr vorsichtig es nur auf den Tumor zu schieben... ich weiß selbst, dass ich seit meiner Kindheit an ein Holzkopf sein kann :)
Tauchen Aggressionen auf gehe ich kurz in mich in versuche sie zu beseitigen.

Lg Fabi

Bonniwonni

Vielen lieben Dank für Eure Unterstützung. Ich habe in der Klinik angerufen und mein behandelnder Neurochirurg wird die im Dezember geplante Kontrolle vorziehen. Seine Sekretärin koordiniert gerade einen Termin mit Radiologie und Neurochirugie und meldet sich dann bei mir. Mein Mann rät mir auch zu einer Kontrolle, da er auch eine Veränderung in meinem Wesen bemerkt hat - ich selbst ja auch und das macht einfach unsicher. Ich werde bei dem Termin auch mal die Möglichkiten einer psychotherapeutischen Unterstützung ansprechen.
LG Bonniwonni

Federchen

Bei mir sind es die Antiepileptika, die mich teilweise aggressiv machen. In letzter Zeit nerven mich verschiedene Geräusche. Nimmst du auch welche ??

Bonniwonni

Nein, Medikamente nehme ich keine. Die Klinik hat gerade angerufen und ich habe am 27.8. einen Termin bekommen. Einerseits blöd noch so lange warten zu müssen andererseits gut, denn wenn was Schlimmes zu befürchten wäre, gäbe es mit Sicherheit schneller einen Termin.
LG Bonniwonni

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@ Bonniwonni, das ist tatsächlich noch lange hin, aber wenn es denn soweit ist, wunderst Du Dich, wie schnell die Zeit verging. Es spricht auch dafür, dass keine Dringlichkeit besteht. Ich habe letzte Woche einen Kontrolltermin beim Kardiologen für November bekommen!

@Fabi: Ich stimme Dir zu, was meine persönlichen Erfahrungen betrifft.
Es ist natürlich einfacher, die eigene Stimmungslage gleich auf den Tumor zu schieben, ohne der Sache auf den Grund zu gehen. Natürlich kann ein frontaler Tumor psychische Veränderungen verursachen, muss aber nicht so sein.

2more

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