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jolly

Hallo zusammen,
ich hatte in einem anderen Beitrag berichtet, dass meine Mama (65, inoperables Glioblastom seit 10/2013), derzeit in der Klinik ist.

Ihr wurde jetzt vorgeschlagen, sich einen Port implantieren zu lassen, da es bei ihr wirklich sehr schwierig ist, Blut abzunehmen.

Würde mich freuen, wenn ihr mir was dazu erzählen könntet, da ich darüber so gut wie nichts weiß. Muss mich erst mal schlau machen.

Grüße Jolly

Carbonmaus

Durch einen port kann blut entnommen werden, infusionen gegeb werden. Der patient muss nicht immer neu gestochen werden. Empfiehlt sich fuer patienten die schlechte venen haben und oft einen zugang fuer medikamente oder blutentnahme brauchen. Wird meistens in einer kurzen narkose gelegt, unter die haut am schluesselbein.
Jolly euch weiter alles gute, gruss silke

Welle2013

Hallo!
Es ist glaube ich ganz gut, daß Deiner Mutter der Port empfohlen wird. Leider war bei meinem Mann kein Arzt, und behandelt haben ihn viele, so schlau, daran mal zu denken. Über den Port, einem Venenzugang, kann nicht nur Blutabgenommen werden, sondern es können auch alle Medikamente darüber verabreicht werden, sowie Flüssigkeit und Nahrung zugeführt werden.
Erst die SAPV-Ärztin hatte diese Möglichkeit erstmals erwähnt. Also um genau zu sein, hat sie mich gefragt, warum mein Mann keinen hat. Mein Mann wurde nämlich bereits künstlich ernährt. Und das sei eine Zumutung in Anbetracht anderer Möglichkeiten. Nun, da war es dafür zu spät, weil mein Mann keine kurze Narkose mehr "geschafft" hätte, bzw. waren seine Werte zu schlecht dafür.
Der Port liegt unterder Haut, es ist nicht schmerzhaft, wenn dort hinein dann Medikamente gegeben werden. Mein Mann hatte einen dauerhaften Venenzugang, der hins. Hygiene usw. wesentlich schwieriger zu handhaben ist, zumal er dauerhaft einen Schlauch in der Nase hatte...

Also, wenn die Ärzte bei der Mutter jetzt bereits daran denken, finde ich das mal großartig. Mein MAnn war acht Monate in Kliniken, immer wieder aufgrund von Epil. Anfällen.... auf die Port-Idee ist keiner gekommen, auch nicht sein behandelnder niedergelassener Onkologe oder die Neurologin....

LG, die Welle

"Was ist wichtiger: Lieben oder geliebt zu werden?" oder anders "Welcher Flügel ist für einen Vogel wichtiger, der rechte oder der linke"

Ria1645

Wir haben leider keinen Port, und der wäre uns jetzt eine große Hilfe. sapv Team und Arzt sagen alle das es sehr schade ist.

LG Ria

leider war es bei uns genau wie bei dir Welle

amaryllis62

Liebe Jolly,

meine Tochter hatte einen Port. Ein Venenzugang, der unter die Haut implantiert wird. Es ist eine kleine Op, die bei meiner Tochter unter örtlicher Betäubung gemacht wurde. Ein ca. 5 cm großer Schnitt in Schlüsselbeinnähe. Äußerlich ist nur eine kleine Erhebung unter der Haut zu sehen. Bei Chemogabe oder anderer Dauermedikamentation wird der Port mit einer speziellen Nadel angestochen und der Zugang gelegt.
Ist eine gute Möglichkeit, damit die Venen etwas geschont werden.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

Liebe Grüße
amaryllis62 mit Clara im Herzen

Iwana

Hallo zusammen
Aber sovviel ich weiss hat der Port nicht nur Vorteile. Er braucht auch Pflege und muss gespült werden. Ich habe letzthin eine Frau auf der Onkologie neben mir mit einem Port ausgequetscht und dann für mich entschieden, dass es für mich nichts ist. Wir toben zu viel und ich weiss nicht ob man damit z.B. in ein Schwimmbad gehen kann? Sie hat auch beschrieben, dass das Spülen schmerzhaft ist...? und dies muss doch regelmässig gemacht werden. Aber ev. ist es einfach der Zeitpunkt, wann lass ich mir den Port setzen? denke gegen den Schluss hats doch viele Vorteile...
Gruss Iwana

bolli

Hallo zusammen,

Meiner Mama wurde auf der Palliativstation ein Port gelegt - als wir bereits wussten dass sie in ein Hospiz verlegt werden soll. Wir waren sehr unentschlossen und haben vor dem Eingriff intensiv nachgefragt, ob ein Port sinnvoll ist und im Hospiz benötigt/genutzt wird, weil wir meiner Mama in dem Zustand nur ungern eine weitere OP unter Vollnarkose zumuten wollten.
Die Palliativärztin meinte, dass man ihr damit einen großen Gefallen tut, weil darüber Blut abgenommen und Medikamente gegeben werden können - also haben wir zugestimmt.
Leider wurde der Port kein einziges Mal für irgendetwas benutzt - weder im KKH noch im Hospiz. Sie bekam Medikamente in Form von Tropfen bzw. als Pflaster.
Wir hätten uns -im Nachhinein- in unserer individuellen Situation eindeutig dagegen entschieden.
Liebe Grüße, Bolli

Iwana

Hallo Bollinger
Es braucht wohl auch Spezialausbildung um damit umzugehen. Weiss nicht ob im Hospiz die so eine Weiterbildung besuchen? Müsste Ev. Vor der OP abgeklärt werden...
Gruss Iwana

Welle2013

Liebe Bolli,
wenn Du jemanden vier Wochen mit einem Schlauch in der Nase gesehen hast, denkst Du anders .LG, die Welle

"Was ist wichtiger: Lieben oder geliebt zu werden?" oder anders "Welcher Flügel ist für einen Vogel wichtiger, der rechte oder der linke"

Andrea 1

Hallo an alle,
also mein Vater hatte im Zuge seiner zahlreichen Chemotherapien einen Port, der ihm auch, wie amaryllis62 schon beschrieb, in Schlüsselbeinnähe gesetzt wurde. Ebenso bei einer Freundin, die darüber immer mal ihre Chemo und ihre künstliche Ernährung sowie Flüssigkeit bekommt, da sie so keinerlei Nahrung mehr aufnehmen kann. Von der Seite her ist der Port sehr praktisch.
Ein Port wird normal nur unter örtlicher Betäubung gelegt, außer bei Kindern macht man das wohl unter Vollnarkose und man bekommt da kaum etwas mit, falls die örtliche Betäubung ausreichend gegeben wurde. Es soll wohl ein bisschen gedrückt haben, aber war wohl nicht wirklich schmerzhaft.
Bei meiner Freundin ist der Port ihr im Weg. Sie mag ihn nicht wirklich, war aber dennoch froh, dass sie ihn hat, wegen der künstlichen Ernährung und Flüssigkeitszugaben. Sie ist nicht ans Bett gefesselt und kann die künstliche Ernährung in einem Rucksack auf ihrem Rücken mit sich herum tragen. Lediglich das Pumpgeräusch ist anfangs ein bisschen merkwürdig. ^^
Für sie ist es hauptsächlich im Sommer unpraktisch, weil sie damit nicht ungehindert irgendwo an den Strand gehen kann (Die Leute gucken immer so bl... :-X und Salzwasser könnte das Duschpflaster, welches den Port abdeckt undicht machen).
Die Spülungen scheinen nicht SOOO schlimm zu sein, (sonst hätte sie schon was gesagt) sind aber wohl zeitraubend, wenn darüber die nächste Chemo gegeben werden muss. Da geht ihr immer ein halber Tag flöten, wenn sie darauf vorbereitet wird.
Jedenfalls meinte sie nur, dass sie den Port lieber auf der linken Seite hätte haben wollen. Rechts stört er sie, wegen der Beweglichkeit und sie Rechtshänder ist.
LG Andrea :-)

Silentwings

Bei mir ist leider bei meiner OP durch den Port ein Verschluss entstanden, den zu einer Lungenembolie geführt hat, was jetzt zur Folge hat, dass ich 6-12 Monate Marcumar nehmen muss. Soll lt Ärzten bei 30% aller Patienten bei so einer OP wie ich sie hatte passieren

jolly

Danke für eure Antworten.
Meine Mama hat sich wohl dafür entschieden, allerdings beträgt die Wartezeit dafür 4-6 Wochen.
Bis dahin kann wieder viel passieren, da man keine Chemo mehr machen kann und zwei neue Tumorherde aufgetaucht sind.

Welle2013

Was? Wartezeit? Es ist nur kein lukrativer Eingriff. Kann aber - so Nüchternheit vorliegt, sofort gemacht werden. Innerhalb von Tagen also... Wartezeit, warum?
Andere Klinik?

Ich drücke Euch die Daumen, dass alles "gut" geht....

LG, die Welle

"Was ist wichtiger: Lieben oder geliebt zu werden?" oder anders "Welcher Flügel ist für einen Vogel wichtiger, der rechte oder der linke"

Andrea 1

oO HUCH..., da geb ich Welle voll und ganz recht!
Also ich kann das auch kaum glauben, dass man da eine sooo lange Wartezeit haben soll?!?
Bei meinem Vater und meiner Freundin wurde der Termin dafür ziemlich zeitnah vor ihre ersten "Chemos per Tropf" gelegt. Ich bekomme es nicht mehr so genau zusammen, aber ich meine, dass da höchstens eine Woche zwischen lag.
Wenn eine Chemo per Tropf gemacht werden muss, dann kann man die doch nicht einfach verschieben, weil der Port erst später gesetzt werden kann?
Ist für mich gerade unverständlich, weshalb ich mir da auch unbedingt eine weitere Meinung einholen würde.
Schon von der Psyche her ist das doch nicht wirklich vereinbar, wenn man noch länger warten muss auf eine evtl. helfende Behandlung.
Ich wünsche euch jede Menge Glück und Ärzte, die euch die Wartezeit erheblich verkürzen können.
LG Andrea

jolly

Meine Mama hat jetzt doch früher einen Termin bekommen, am 3.6. Es nervt sowieso ganz schön, dass jeder Arzt was anderes erzählt.
Der eine sagte gestern, der Tumor sei etwas kleiner geworden, ein anderer meinte heute, das Gegenteil sei der Fall.
Bin echt froh, wenn sie nächste Woche wieder heim kommt. Aber es ist jedes Mal so, ich rege mich irgendwann immer nur noch auf.

Welle2013

Ich habe mich irgendwann gefragt, warum man gar nichts von Amok-Läufen in Krankenhäuser in den Medien hört: Das war, als ich mal wieder kurz davor stand...
Wenn ihr Fragen habt, schreibt sie hier hinein, dann habt ihr ganz viele Erfahrungen, derer ihr vorsorgen und die ihr für Euch bzw. Deine Mama vielleicht vermeiden könnt!


LG, die Welle

"Was ist wichtiger: Lieben oder geliebt zu werden?" oder anders "Welcher Flügel ist für einen Vogel wichtiger, der rechte oder der linke"

jolly

Am Dienstag ist es soweit, meine Mama soll ihren Port bekommen. Die erste Avastin-Gabe erfolgte noch über den Arm, hat Gott sei Dank gut geklappt trotz miserabler Venen.

Ich hoffe, dass ich mitkommen kann, ich muss selber am Montag zur Mammografie, am Freitag wurden Kalkherde in meiner Brust festgestellt. Und da meine Mama 2012 auch ein Mammakarzinom hatte, will ich da natürlich keine Zeit verstreichen lassen. Ist echt ein sehr ungünstiger Augenblick, wenn ich jetzt auch noch ins Krankenhaus müsste. Aber ich gehe eigentlich schon davon aus.

Für meinen Papa ist das kein Problem, denke ich, aber wir haben noch zwei kleine Kinder. Die sind sowieso schon belastet wegen Omi, wenn ich jetzt auch noch wegmuss, das wäre richtig blöd.

Liebe Grüße und danke für alle Infos und Erfahrungen zum Thema Port.
Jolly

Andrea 1

Hallo Jolly,
ich wünsche deiner Mama und dir jede Menge Kraft, dass alles gut und schmerzfrei verläuft!
Ergo... Daumen und Zehe sind gedrückt!
LG Andrea

jolly

Hallo Andrea,
danke fürs Daumendrücken. Hat prima geholfen. Gestern gab es für mich erstmal Entwarnung, bei der Mammographie konnte nichts Verdächtiges festgestellt werden. Was für eine Erleichterung!

Also konnte ich heute mit meiner Mama zum Port-Einsetzen. Um 5 Uhr war Aufstehen angesagt, zum Mittagessen waren wir schon wieder zu Hause. Es hat alles gut geklappt, allerdings hatte sie schon während der OP starke Schmerzen. Der Arzt meinte wohl, das hätten sie noch nie gehabt.

Sie hat erstmal ein paar Stunden geschlafen und hat wohl heftige Schmerzen. Sie liegt jetzt wieder im Bett. Ich vermute mal, das wird noch ein paar Tage so gehen. Sie ist insgesamt sehr sehr empfindlich geworden, seit sie krank ist.

Auf jeden Fall bin ich froh, dass sie es jetzt hinter sich gebracht hat und hoffe, dass es keine Komplikationen gibt.

Danke euch allen für die rege Beteiligung
Jolly

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