Ihr Lieben,
habe mich hier etwas zurückgezogen,da die letzten 1,5 Monate hier ein ständiger Kampf gegen die Psychose meines Mannes in Diagnose: Frontal-Hirnsyndrom zu viel Zeit beansprucht.
Wir sind am Ende unserer Ehe-nach 4Jahren Krebs-davon die letzten 2 Jahre mit 3 Hirnmetastasen-Op s. Wir sind seit 8Jahren zusammen und 5Jahre verheiratet.
Durch die letzte OP hat er so massive Persönlichkeitsveränderungen erfahren und meine Kinder und ich müssen hier raus.
Mein Mann war zwischenzeitlich wieder eine gute Woche in der Psychiatrie, da er mich hier an 2 Tagen mehrmals verbal um meine Leben bedroht hat und uns nicht mehr ins Haus liess und Selbstgefährdung bestand.
In der PSYCHIATRIE verhielt er sich dann unaufällig, versicherte glaubhaft,dass er weder sich noch mir was antut und war nach 10Tagen ohne meine Vorwissen wieder raus. Wurde mit dem Taxi gebracht und stand im Haus,als die Kinder allein waren-ich war zum Glück Minuten später vom Einkaufen zurück.
Die Psychologin in der Psychiatrie wusste von allem. Er lag 10 Tage auf der falschen Station -Suchtstation, da auf psychiatrischer kein Bett frei!!!
Auch bei einem Besuch und nach dieser Entlassung kam es erneut zur verbalen Bedrohung gegen mich.
Ich kann durch viele Vorfälle seine Grenze und Hemmschwelle nicht mehr einschätzen.
Am vergangenen Sonntag war er erneut so merkwürdig, mit Sehstörungen, Schieflage, Kopfschmerzen+starrem Blick, so dass ich einen epileptischern Anfall fürchtete+ Tavor 2,5 mg gab. Rettungsdienst rief, er war nun 6Tage in der Neurologie. Es sollte nach einem guten CT vorsichtshalber ein MRT geschrieben werden.
Es konnte nicht "terminiert" werden. Ich holte ihn heute ohne MRT heim-entlassen. Er hat nun am 21.5. einen ambulanten Termin dafür.
Diagnose: bekanntes Frontal-Hirnsyndrom mit rezividivierenden aggressiven Impulsdurchbrüchen.
Der Neurologen sagt, er sei eher ein Fall für den Psychiater.
Die Psychiatrie hat keinen Platz und meint, im Falle einer Bedrohung solle ich doch einfach die 112 rufen. Von denen wurde die Rücknahme des Psych-KG s veranlasst. Schreiben des Amtsgerichtes: Grund der Aufhebung: "da er bereits mit Ziel der Entlassung beurlaubt wurde"
Amtsgerichtsdeutsch!
Mein Mann hat sich in seiner Psychose auf uns als Feindbild eingeschossen. Er vermutet überall Intrigen. Er hat sogar meine Tochter als Schuldige für die Psychiatrie Einweisung gesehen.
Er beschuldigt mich des Diebstahls-obwohl sein Geld nachweislich durch ein Schreiben in der Psychiatrie in Verwahrung blieb.
Seit Februar darf er in Probe in eine Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen gehen. Das hilft ihm sehr, hat ihn etwas aus der Depression und Psychose gezogen.
Diese wird vom Landkreis finanziert und hat nun neuerdings die Auflage nur zu zahlen,wenn kein Sparvermögen da ist und ganz genau zu prüfen.
Nun gibt es das aber. Da mein Mann mittlerweile geizig gegen sich selbst ist, befürchte ich,dass er es dafür nicht anwendet.
Ich hatte mir die Tagesstätte als ambulantes Gerüst für ihn erhofft,wenn ich mit meinen Kindern ausgezogen bin.
Das bricht nun auch zusammen.
Er weiss diese Finanzierung noch nicht. Ich weiss es seit heute morgen und habe den halben Vormittag geheult, weil ich fürchte,dass es ihm mit dem Fehlen der Tagesstätte nach unserem Auszug den Boden unter den Füssen wegreisst.
Ich werde den Tagesstättenleiter bitten, ihm das zu erklären, da ich sonst in seiner Sichtweise an der Gesetzeslage schuld sein werde.
Ich habe heute vor Fremden am Telefon geweint.
Leider muss ich hier weggehen, da meine Kinder (12+15 beide aus meiner ersten Ehe) und auch ich den Psychoterror meines Mannes nicht mehr ertragen.
Wir sind alle in psychologischer Behandlung- nur er macht keine Psychotherapie und verweigert einen Psychiatrie Aufenthalt in dem zuständigen Krankenhaus.
Seine eigene Familie kümmert sich wenig, es tut ihnen leid, aber man wohnt entweder zu weit weg (200km) und ist mit der pflegebedürftigen Mutter befasst oder
seine Tochter hat nicht genug Zeit wegen Ausbildung und zu wenig Spritgeld, um ihn regelmäßig zu besuchen( Entfernung einfach: 25km)
Mein Mann kann sich in der Tagesstätte, im Krankenhaus,
in der Psychiatrie und in der Kurzzeitpflege konzentriert, nett, sozial verhalten und sogar alleine duschen-was alles hier zu Hause nicht geht.
Zum Glück hat er noch diese Struktur und solange das über einen grossen Teil des Tages geht, werde ich ihm auch nicht seine Eigenständigkeit nehmen. Das würde er mir nie verzeihen.
Anfang diesen Jahres hatte ich mich über die BKK geärgert, die seine Reha nicht genehmigte, da zu krank . Kurz danach wurde die Palliativpflege abgelehnt, da eine Reha beantragt wurde, und er auch für
Palliativpflege zu gesund sein.
Ich schreiben das hier sehr schonungslos und will auch auf die Missstände in diesem Land aufmerksam machen.
Psychiater, die keine Zeit und übervolle Psychiatrien, die keinen geeigneten Platz haben.
Neurologische Klinik, die keinen MRT Termin nach 6 Tagen hat, da kein Notfall.
Tagesstätten für psychisch Kranke, die nur bei Armut finanziert werden.Gesundheit darf nicht vom Sparvermögen abhängen! Wie kann sowas Landkreis Sache sein und nicht als Träger den Krankenkassen unterliegen.
Krankenkassen, die eine Reha Genehmigung 6 Monate rauszögern, weil er dafür zu krank und rehaunfähig ist
Krankenkassen, die dann aufgrund eines eingereichten von ihnen nicht genehmigten Reha Antrages, die Palliativpflege ablehnen, da er nach 4 Jahren Krebs zu gesund ist, weil keine Metastase wächst.
In diesem Land läuft gehörig etwas falsch.
Ich habe jetzt so viel gekämpft und meine Kraft reicht nur noch für meine Kinder, die jetzt nach so langer Zeit auch mal wieder dran sind.
Das Jahr nach der letzten OP im April 2013 hat mir das Herz gebrochen.
Es kann sein,dass ich mich hier noch mehr zurückziehen werde,da ich es zeitlich momentan schaffe.
Tinchen, Gramyo,Alma, Dr.Orchidee,Tessa, Harrybo,Felsquell, Wando,Andrea und alle, die mir hier so geholfen haben- ich danke Euch.
Ich komme sicher wieder, weiss aber nicht wann, weil ich einfach zu viel regeln muss.
Sollte ich irgendwann mal wieder Kraft haben,werde ich mich an die Presse wenden und auf die Missstände-besonders in Deutschlands Psychiatrien- aufmerksam machen.
Frustierte Grüße
Malati
Tanze als würde Dich niemand sehen.
Liebe als wäre Dein Herz nie gebrochen.
Singe als würde Dich niemand hören
und LEBE als gäbe es kein Morgen !