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Welle2013

Guten Abend,
ich hoffe auf Eure Hilfe. Mein Mann kommt morgen aus der Klinik als austheraphiert nach Hause. Er ist fast 24 schlafend und nicht oder nur schwer erweckbar, kann nicht mehr kommunizieren oder reagieren. Ich habe jetzt Sorge, schon aus Unwissenheit heraus mich bzw. uns mit seiner Pflege und Versorgung zu überfordern und damit für ihn zu "scheitern". Seit Monaten möchte er nur nach Hause.
Er wird über eine Nasensonde mit Nahrung und Medikamenten versorgt. Ich möchte ihn gerne zu Hause behalten, bin aber völlig unerfahren und habe noch zwei Kinder zu versorgen. War das utopisch, ihn einfach nach Hause zu nehmen? Worauf sollte ich achten? Wen wonach fragen? Es kommt ein Home-Care-Arzt und der Pflegedienst... aber reicht das? Welche hilfreichen Hinweis könnt Ihr mir vielleicht geben, worauf ich noch nicht gekommen bin. Wie kann der Pflegedienst mich unterstützen, was darf ich von dort "fordern" oder "machen lassen"?

dirlis

Liebe Welle2013,

Ich kann Dir zur Pflegesituation nicht viel sagen, aber ich möchte Dir dennoch kurz schreiben.

Zur Pflege werden sich bestimmt noch einige melden. Gramyo hat ihren Mann auch zu Hause gepflegt. Ich bin sicher, dass sie sich meldet.

Sprich mit dem Pflegedienst, die kennen sich am Besten aus. Versuch ein Team zu bilden, dann klappt das schon.

War es utopisch? Ich finde es mutig, wenn Du versuchst den großen Wunsch Deines Mannes zu erfüllen. Probiere es. Wenn es gar nicht geht, gibt es immer noch eine andere Möglichkeit. Denk auch an Dich und an die Kinder.

Sei herzlich gegrüßt von Dirlis

gramyo

Liebe Welle,
ich habe dir auf deinem anderen Beitrag ausführlich geantwortet. Es klingt jetzt sachlich, aber das ist es keineswegs. Ich möchte dir einfach jetzt dennoch deine Angst nehmen, weil du meinst, du bist nicht pflegerisch ausgebildet. Dass sind die wenigsten Angehörigen.

Für die HAUPTPFLEGE ist wirklich der Pflegedienst da! Er unterstützt auch dich und zeigt dir Möglichkeiten auf, wie du ihm helfen kannst.Habe einfach Vertrauen in dich.

Wenn dein Mann als austherapiert gilt, dann finde ich es wirklich schön, wenn ihr zu Hause Abschied voneinander nehmen könnt. Aber wenn nicht.... ein Hospiz ist wirklich ein guter Ort für die letzte Lebensphase. Lass ihn jetzt erst einmal nach Hause kommen.

Er wird ganz bestimmt schon die Pflegestufe 2 haben.Wenn nicht , hilft dir auch der Pflegedienst bei der Einreichung und Beantragung( ist die Krankenkasse deines Mannes).
Bin jetzt sehr müde. Morgen ist erst mal der Tag, wo er zu euch nach Hause kommt...
Keine Angst. Man wächst in solchen Situationen erst einmal über sich hinaus...
und dann werden wir dich immer daran erinnern, dass du genug ißt und trinkst und auch für deine Kinder da bist.Seine Mama wird euch ja auch unterstützen.
Gute Nacht Gramyo/Claudia und Burkard gedanklich

Tessa

Liebe Welle,
ich kenn deine Situation ganz gut,mein Mann gilt seit letztem Sommer als austherapiert-erstdiag.01/2010,not op- seitdem sind wir mit einem,bzw.dem zweiten Pflegedienst verknüpft...er war seit juni`12 nicht mehr in der Lage zu laufen,konnte sich nicht allein drehen,sprechen war so undeutlich das ich mehr geraten habe als wirklich verstanden und er hat eigentlich nur noch geschlafen....und alle waren sich einig das er seinen letzten Weg antritt,nur ich hab daran nicht wirklich geglaubt....durch einen Zufall mehr oder weniger,es war mal wieder ein klinikaufenthalt nötig und ich ergriff nocheinmal die chance ihn durchchecken zu lassen und ein Ausschlußverfahren anzugehen-ich hab schon mal einen Bericht darüber verfasst-B12...sein ausweglos erscheindener Zustand besserte sich bis heute durch die tägl. Gabe von B12 erheblich...auch heut hab ich noch Schwierigkeiten diesen Zusammenhang gegenüber Institutionen erklärlich machen zu können,aber inzwischen sind einige Ärzte wieder auf ihn neugerig geworden und fördern ihn in seinen jetzigen Möglichkeiten besonders.zb. das Laufen wieder zu erlernen...
Was ich sagen möchte,bitte lass doch eine Blutprobe entnehmen um ihn auf einen möglichen Mangel von B12 untersuchen zu lassen,übrigens auch von D3,es wird doch oftmals unterschätzt was ein Mangel in dieser Hinsicht alles auslösen kann,
Um auf deine Frage zum Pflegedienst einzugehen,möcht ich dich erstmal beruhigen,im Allgemeinen sind diese Frauen wirklich gut ausgebildet um mit dieser sensiblen Situation umzugehen und wenn du es möchtest dich durchaus auch miteinbeziehen...ich hab viel gelernt in dieser Zeit,so das ich durchaus in der lage bin meinen Mann auch pflegerisch zu versorgen,ich hab über die Zeit immer mehr davon übernommen und so wie du den jetzigen Allgemeinzustand deines Mannes schilderst sollte sogar die Pflegestufe3 mit Zusatz doch möglich sein,bitte einfach den gewählten Pflegedienst dich dabei zu unterstützen und auch bei der Begutachtung dabei zu sein...ist wirklich eine gute Unterstützung dabei und frag nach wenn du innerhalb der Pflegesituation irgendetwas nicht verstehst,dann kannst du beruhigter dich dieser Situation auch hingeben wenn du ein gutes Gefühl dann dafür hast was geschieht....,
Ich finde es großartig das du diesen Weg für ihn,seinen Wunsch nach Haus kommen zu dürfen,nachgehst und dich traust diese so verantwortungsvolle Aufgabe anzugehen...ich wünsch dir dazu erdenklich alle Kraft,denn die wirst du wirklich brauchen...
Herzlichst Tessa

stöp sel

Liebe Welle,
in jedem KK gibt es einen Sozialdienst, den Du mit Fragen "löchern" kannst. Wenn Du Glück hast gibt es auch dort noch eine Palliativschwester.
Genauso benötigst Du alle möglichen Pflegehilfsmittel. Am wichtigsten das verstellbare Pflegebett und eine Antidekubitusmatraze (es geht mit der Lieferung leider erst schneller, wenn ein Kranker schon Druckstellen hat).
Ich empfehle Dir jedoch dringend einen Pflegedienst (am besten einen Palliativpflegedienst) mit einzubinden. Falls er unter SChmerzen leidet unbedingt auch einen Schmerzarzt!!! Der kann die Med. gezielt ausschreiben.
Er muss trotz Schlaf und künstlicher Ernährung gewaschen und dabei durchbewegt werden, die Haut muss besonders gut beobachtet werden und er muss ganz oft einen Lagerungswechels erhalten, da es sonst zusätzliche Probleme gibt. Die Höherlagerung bei der Sondenverabreichung usw.
All diese Dinge, die Handgriffe und auch für Dich ein Rückenschonenes Arbeiten erlernen, geht nicht innerhalb von Stunden! Denke auch an Deine
Kinder und an DEINE Gesundheit !!!
Du kannst den Pflegedienst mit kleinen Handreichungen oder Hilfestellung
unterstützen und lernst dabei!

Es ist toll, dass Du den Wunsch Deines Mannes erfüllen möchtest und auch wirst. Lest ihn Geschchten vor, erzählt mit ihm, streichelt ihn, er wird es wahrnehmen....
Viel , viel Kraft und auch professionelle Hilfe für Dich und Deine
Familie
wünscht von ganzen Herzen Stöpsel

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