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Thema: Wer kann uns helfen?

Wer kann uns helfen?
Doris[a]
10.10.2005 14:22:32
Mein Bruder - seit 5 1/2 Jahren Medulloblastom - befindet sich nun leider
im Endstadium. Er hat große Probleme beim Laufen und Sprechen und sein ganzes Wesen hat sich total verändert - am meisten
hat seine Frau darunter zu leiden, deren Nerven zurzeit blank liegen.
Sie versucht irgendwie mit der Situation zurechtzukommen, aber sie muss
feststellen, dass die Grenzen der Zumutbarkeit fast erreicht sind. Sie möchte ihn auf keinen Fall in eine Klinik abschieben, wo er evtl. nur irgendwie ruhiggestellt wird, aber das Zusammenleben mit ihm wird für sie
und die beiden Kinder (7 u. 9 Jahre) immer problematischer. Um seinen
derzeitigen Zustand zu beschreiben, wäre wohl die Beschreibung
"betrunken" am passendsten. Dieses aggressive Verhalten, die unwahren Beschuldigungen sind wohl das, was die Familie am meisten belastet.
Aus lauter Angst, man könne ihm etwas wegnehmen, möchte er seit
2 Tagen seinen Rucksack nicht mehr abnehmen, er nimmt ihn sogar mit
ins Bett und zur Toilette.

Hat jemand ähnliches mitgemacht und kann und evtl. Tipps geben. Der Hausarzt ist anscheinend mit der Situation auch etwas überfordert.
Doris[a]
Gabi[a]
10.10.2005 20:49:23
Liebe Doris,

ist es Ihnen oder Ihrer Schwägerin möglich, Unterstützung von außen anzunehmen? Vielleicht wäre ein Hospizaufenthalt denkbar? Es gibt auch ambulante Hospizhelfer, die möglicherweise unterstützend zur Seite stehen und entlastend wirken könnten.
Nach meiner Erfahrung wäre das kein "Abschieben", sondern eine Möglichkeit für alle Beteiligten, um mit der Situation so wie sie ist umgehen zu können.
Es gibt einfach Situtionen, für die wir Hilfe annehmen sollten, weil es alleine nicht mehr geht. Ich glaube, dass erst dann die Hlflosigkeit (der Angehörigen) aufhören kann.
Herzlichst
Gabi
Gabi[a]
Riny
11.10.2005 06:57:48
Liebe Doris,
ich kenn das auch, mein Mann Glio hat auch totale Wesensveränderung von einer Sekunde auf die andere Agressiv, er vergißt alles und wenn ich dann was sage stimmt alles nicht, man wird an die äußerste Grenze seiner Belastbarkeit gebracht. Ich hatte mit unseren Neurochirurgen gesprochen es ist im Kopf wie eine Achterbahn, sie können einfach nichts dafür. Bei uns ist ja kein Rezidiv festgestellt worden und trotzdem ist es bei meinem Mann nicht anders. Einen Rat kann ich euch leider auch nicht geben, denn man kann dieses gar nicht beeinflussen, sie wissen es einfach nicht.
Ich wünsche Euch für die letzte Zeit viel Kraft, denn die braucht man. Vielleicht könnt ihr mit einem Neurologen besprechen, das er vielleicht etwas zur Beruhigung bekommt.
Viele Grüße und alles Gute für die nächste Zeit
Riny
Riny
Doris[a]
11.10.2005 09:40:17
Liebe Gabi,
vielen Dank für Ihren Beitrag. Meine Schwägerin hat sich nun entschieden mit einem ambulanten Hospizdienst Kontakt aufzunehmen,
damit sie wenigstens für einige Stunden am Tag entlastet wird und neue
Kraft schöpfen kann.
Doris[a]
Doris[a]
11.10.2005 09:42:36
Liebe Gabi, danke für den Hinweis. Tatsächlich wird sich meine
Schwägerin mit einem ambulanten Hospizdienst in Verbindung setzen,
damit sie wenigstens für einige Stunden am Tag entlastet wird und neue
Kraft schöpfen kann.
Grüße
Doris
Doris[a]
Doris[a]
11.10.2005 09:54:02
Vielen Dank für deine Antwort - vielleicht ist es leichter ein Schicksal
zu ertragen, wenn man weiß, dass es anderen ähnlich geht.......
Ich wünsche euch auch viel Kraft für die nächste Zukunft.
Grüße
Doris
Doris[a]
Riny
11.10.2005 10:21:50
Das mit dem Hospiz befürworte ich auch, vor einem halben Jahr hatten wir uns auch schon angemeldet, damals ging es meinem Mann so schlecht, das wir dachten er dauert nicht mehr lange, wir waren damal in Hanau, ich muß ehrlich sagen, das ich sehr überrascht war, wie ich dieses Hospiz betrat. Es ist nie schön einen geliebten Menschen dorthin zu bringen aber es ist auch eine Beruhigung zu sehen wie liebevoll sich dort um diesen Mensch gekümmert wird und mann hat selbst auch etwas Zeit um diesen letzten Weg miteinander zu gehen. Es gibt einem innerlichen Frieden dieses Gefühl hatte ich und sollte es doch einmal so sein, haben wir beide beschlossen diesen Weg zu gehen.
Nochmal viele liebe Grüße und alles Gute
Riny
Riny
Doris[a]
11.10.2005 12:40:55
Liebe Riny, lebt ihr in der Gegend von Hanau? Mein Bruder wohnt dort
ganz in der Nähe. Denke dort gibt es nur ein Hospiz, oder?
Grüße
Doris
Doris[a]
Riny
12.10.2005 20:27:35
Ja da hast Du recht, es gibt nur das eine in der Nähe von Hanau, seit neustem gibt es jetzt noch eins in Frankfurt am Main, das hat mir aber nicht so gut gefallen.
Viele Grüße Riny
Riny
Doris C.
13.10.2005 13:31:53
Mein Mann hat ein Astro3. Bis jetzt ist alles OK. Falls auch er in ein Hospitz muß, würde ich gerne wissen wie du an die Adressen gekommen bist? Wir wohnen auch in der Nähe von Frankfurt. Ich habe schon mal im Internet gesucht, aber nichts gefunden. Vielen Dank für die Hilfe.
Doris C.
Doris C.
Doris[a]
13.10.2005 20:50:48
Das Hospiz in Hanau heißt "Louise de Marillac" - denke, es ist kein Problem diese telefonnr. zu finden.
Grüße
Doris
Doris[a]
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