Mein Mann erhielt vor 2 Monaten die Diagnose "Hirntumor", die Operation verlief sehr gut.
Leider ergab die Gewebeprobe "bösartig " = Glioblastom".
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus begann eine ambulante Strahlen- und Chemotherapie (tägliche Abholung mit dem Taxi).
Leider begann mein Mann in dieser Zeit immer öfter verwirrt zu sein, erzählte unsinnige Ding. Mein Mann weigerte sich, zur Therapie zu fahren (obwohl er die Behandlung eigentlich wünscht) oder lief bereits 1 Stunde vor der Abholung auf der Straße herum + sprach Passannten völlig unpassend an.
Daraufhin erfolgte eine erneute Einweisung ins Krankenhaus, die Behandlung (Chemo- und Strahlentherapie) erfolgt nun stationär.
Was mich sehr ängstigt, sind die Stimmungsschwankungen. Oft werde ich bei Besuchen regelrecht beschimpft. Auch an anderen Personen der näheren Familie wird "kein gutes Haar" gelassen. Die Beschuldigungen entbehren zumeist jeder Grundlage. Widerrede bzw. Diskussionen duldet mein Mann nicht, wir müssen die Beschimpfungen ertragen oder einfach das Krankenhaus verlassen. Dieses tut uns widerum leid (er ist ja krank und braucht eigentlich Zuspruch).
Abends ruft mich mein Mann häufig an + bittet um Besuche am nächsten Tag, gibt Bestellwünsche durch (oft total überflüssige Dinge, die wir aber unbedingt mitbringen MÜSSEN !!!). Bei diesen Telefonaten wirkt er total hilfsbedürftig, niedergeschlagen - ich merke ganz deutlich, daß mein Mann mich dringend braucht ...
Am nächsten Tag wiederholt sich das Ganze - ich weiß nicht, in welchem Zustand ich meinen Mann vorfinde, ob sich ein Krankenhausbesuch überhaupt lohnt ....
Dieses belastet mich (neben dem Befund "Glioblastom"!) zusätzlich. Mein Mann tut mir furchtbar leid - andererseits möchte ich mich auch nicht jedesmal beschimpfen lassen und diese Stimmungsschwankungen über mich ergehen lassen.Ich weiß natürlich, daß der Hirntumor die Ursache ist (frontal links = hier befindet sich laut Aussage der Ärzte auch das Gefühlsleben, Empfindungen, Entscheidungsfindung usw.).
Leider bin ich psychisch sehr wenig belastbar und habe momentan einfach Angst, was da noch auf uns (auch mich persönlich) zukommt.
Nach der Diagnose "Glioblastom" war ich 2 Wochen krankgeschrieben. Inzwischen gehe ich wieder auf Arbeit, bin jedoch total unkonzentriert, mache Fehler, bin nicht bei der Sache ...
Da ich erst in knapp 10 Jahren in Rente gehen kann, bin ich jedoch auf meinen Arbeitsplatz angewiesen und muß irgendwie durchhalten.
Wer kann mir mit Tipps helfen!!???